Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05
hingegeben haben, aber das war noch lange kein Beweis für ihre Liebe zu ihm.
Selbst unter der Dusche reagierte sein Körper sofort auf die Erinnerung an ihr Liebesspiel. Xander bemühte sich um Selbstkontrolle, stellte das kalte Wasser an und blieb so lange unter dem eisigen Strahl stehen, bis sein körperliches Verlangen abgeklungen war.
Dann trat er aus der Dusche und griff nach einem Badetuch. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, ging er zurück zum Bett und betrachtete nachdenklich seine schlafende Braut. Sie rührte sich nicht einmal, als er das Bettlaken zurückwarf und sich neben sie legte.
Das Mondlicht beleuchtete ihren bloßen Arm. Es verlangte Xander so sehr danach, die Hand auszustrecken und sie zu berühren. Aber er durfte dieser Versuchung nicht nachgeben. Wenn er erst einmal damit angefangen hätte, würde er sich nicht mehr zurückhalten können. Er würde sie in die Arme schließen und jeden Zentimeter ihrer Haut liebkosen wollen. Wie von Anfang an, als er sie zum ersten Mal im Souk gesehen hatte.
Die schmerzliche Erkenntnis, dass sie ihn nicht so liebte wie er sie, traf ihn wie ein Dolchstoß mitten ins Herz. Entschlossen drehte er sich um und rückte so weit wie möglich von ihr ab.
11. KAPITEL
Der Klang von klirrendem Porzellan und der herrliche Duft frisch gebrühten Kaffees weckten Katrina aus ihrem tiefen Schlaf. Sie blinzelte zunächst gegen die helle Sonne, dann schaute sie suchend um sich, um die Quelle der Geräusche zu erkennen. Hinter den hohen Glastüren, die hinaus auf die Terrasse führten, sah sie Miriam, die gerade den Frühstückstisch deckte.
Statt die Bettdecke zurückzuwerfen, blieb Katrina ganz still. Aber das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie auf den Kopfabdruck im Kissen neben ihr sah, der Bände sprach.
„Endlich sind Sie wach“, sagte Miriam erfreut. Ihre Stimme brachte Katrina wieder zu sich. Schockiert erkannte sie, dass sie die Nacht nicht allein verbracht hatte.
„Ich habe das Personal gebeten, für Sie ein Frühstück zuzubereiten, wie es die verstorbene Sheikha gemocht hat. Es wird Ihnen hoffentlich schmecken.“
„Bestimmt, Miriam“, erwiderte Katrina und bedankte sich bei der Haushälterin. Es war etwas ungewohnt für sie, dass Miriam nun nach ihrem Morgenmantel griff, den sie letzte Nacht über den Stuhl gelegt hatte.
Glücklicherweise hatte sie ihr neues Negligé angezogen, das sie auch im Krankenhaus getragen hatte, statt wie sonst nackt zu schlafen. In diesem Moment wurde die Tür zum Ankleidezimmer geöffnet. Sie erstarrte, als sie Xander erblickte. Offensichtlich hatte er gerade geduscht. Sein Haar war ganz nass, der frische Duft der Seife, die er benutzt hatte, erfüllte das Zimmer.
Miriam, die noch immer Katrinas Morgenmantel in der Hand hielt, lächelte ihn an, und er erwiderte ihr Lächeln. Die beiden waren sich anscheinend sehr zugetan. Als sie sich umarmten, kam Katrina sich mit einem Mal ausgeschlossen vor.
„Ich dachte, ihr beide hättet vielleicht Lust, heute Morgen auf der Terrasse zu frühstücken“, verkündete die Haushälterin. „Dann kann deine Braut nachher den Garten deiner Mutter besichtigen.“ Sie reichte Xander Katrinas Morgenmantel und fügte an sie gewandt hinzu: „Später kann ich Ihnen die restliche Villa zeigen, wenn Sie mögen. Hoffentlich fühlen Sie sich hier genauso wohl wie wir. Und sollten Sie irgendwelche Wünsche haben …“
„Nein, ich bin sehr zufrieden, Miriam“, versicherte Katrina ihr. Die Haushälterin lächelte sie an und ließ die beiden dann allein.
Katrina versuchte, ihr starkes Herzklopfen zu unterdrücken, und sah Xander an, der noch immer ihren Morgenmantel in den Händen hielt.
„Du hast mir ja gar nicht gesagt, dass wir uns ein Schlafzimmer teilen.“
Er stieß sich von der Wand ab, gegen die er gelehnt war. Ihr Blick fiel auf seinen breiten, muskulösen Oberkörper, und ihr Herz klopfte erneut wie wild. Seine Gegenwart erregte sie. Aber das konnte doch nicht sein!
„Warum nicht? Schließlich sind wir verheiratet. Und für ein verheiratetes Paar ist es nun einmal ganz normal, dass sie im selben Bett schlafen. Wenn ich Miriam gebeten hätte, uns separate Räume zuzuweisen, hätte das nur für Spekulationen gesorgt.“
„Mag sein, aber unsere Ehe ist nun einmal alles andere als normal.“
„Findest du?“ Er sah sie fragend an. „Was, bitte, meinst du damit?“
„Ich meine, dass die meisten Leute heiraten, weil … weil sie sich lieben und zusammen sein möchten“,
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