JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
Rosie?“
Etwas ausmachen? Es würde mir das Herz brechen, dachte sie. Doch nicht einmal Sasha konnte sie anvertrauen, wie sehr sie gelitten hatte, seit Nicholas weggegangen war.
Sie zwang sich, gelassen zu wirken. „Ich denke, dass Clare wahrscheinlich die ideale Frau ist, um ihm sein Haus zu führen. Sie würde den Garten lieben. Unserer ist zu klein, als dass sie sich darin ausleben kann.“
„Ich bin nicht sicher, ob Nicholas an ihr interessiert ist“, sagte Sasha. „Bei Männern kann man das schwer sagen.“
„Die Tatsache, dass er ihr gerade eine Menge Geld geliehen hat, sagt doch einiges aus, findest du nicht?“
„Er könnte es dir zuliebe getan haben?“
„Mir zuliebe? Wie kommst du auf die Idee?“
„Um dir zu ersparen, einen Ersatz für mich suchen zu müssen. Einen neuen Miteigentümer zu finden ist fast genauso heikel, wie einen Lebensgefährten zu finden.“
„Ich glaube, sein Motiv war, sich selbst einen günstigen Standort zu sichern“, sagte Rosie. „Wie dem auch sei, wenn sich zwischen den beiden etwas entwickeln sollte, hoffe ich, dass sie glücklich werden. Clare ist sehr mütterlich. Sie könnte noch ein paar Kinder bekommen oder adoptieren. Ich plane übrigens, die Agentur zu erweitern. Ich könnte Carl mit hineinnehmen. Werbung und Public Relations liegen eng beieinander. Ich kenne ihn schon lange und mag ihn, rein platonisch natürlich.“
„Er war einmal verheiratet, nicht wahr?“
„Vor langer Zeit. Eine dieser frühen Ehen, die oft nicht funktionieren, weil die Betreffenden noch nicht herausgefunden haben, wer sie selbst sind, geschweige denn, welche Art von Lebenspartner sie brauchen.“
„Hm, wenn Tom mich überredet hätte, ihn zu heiraten, bevor ich mich ausgetobt hatte, glaube ich, dass wir uns getrennt hätten. Es hat viele Vorteile, Single zu bleiben, bis man so alt ist wie wir jetzt. Obwohl ich zugeben muss, dass es Nächte gab, bevor Tom wieder in mein Leben trat, in denen ich wach lag und mich fragte, ob ich je den richtigen Mann finden würde.“
Als käme sie sich plötzlich taktlos vor, fügte Sasha schnell hinzu: „Aber ich war allein stehend viel glücklicher als manche verheiratete Frauen.“
Die beiden Freundinnen saßen noch lange zusammen und plauderten über ihre gemeinsamen Jahre und die Zukunft.
Am nächsten Morgen trennten sie sich mit vielen Umarmungen und Küssen und einem fröhlichen Lächeln. Doch abends überfiel Rosie eine tiefe Niedergeschlagenheit, als ihr bewusst wurde, dass Sasha nicht nur für ein paar Tage wegfuhr, sondern ganz weggegangen war, auf die andere Seite der Erde, wo sie wahrscheinlich für immer bleiben würde.
Sie ging früh zu Bett, rollte sich auf der Seite zusammen und weinte, so wie sie es vor zehn Jahren nach der Abschiedsparty für Nicholas, als er die News verließ, getan hatte. Sie weinte um den Verlust ihrer Freundin und den Verlust ihrer Hoffnung, dass dieses Mal ihre Liebe zu Nicholas erwidert würde.
Die ersten trübsinnigen Tage nach Sashas Abschied dehnten sich zu Wochen, dann zu Monaten. Langsam wurden die Abstände zwischen den Briefen aus Australien länger.
Rosie hatte sich gefragt, ob das Heimweh nach England Sasha irgendwann einholen würde, wenn das Neue an ihrem Leben „Down Under“, ein wenig verblasst war. Doch während in England die Abende kürzer wurden, ließ Sashas Begeisterung für ihre neue Umgebung, in der es zunehmend wärmer wurde, nicht nach.
Sie liebte das mildere Klima, die Schönheit der Blue Mountains, wo sie und Tom ihre Wochenenden verbrachten, den Blick auf den Hafen von Sydney, den sie von ihrer Wohnung aus genossen, und ihr gesellschaftliches Leben, das vorwiegend im Freien stattfand. Kurz, alles, was „England im Vergleich öde und grau erscheinen ließ“.
Clare, die gerade diesen Kommentar am Ende eines Briefes von Sasha las, während es draußen unaufhörlich regnete, sagte: „Es ist schön, dass sie sich so gut eingelebt hat. Ich selbst würde nicht gern so weit wegziehen wollen, doch an einem Tag wie diesem kann man nicht anders, als Nicholas zu beneiden. Er schwimmt wahrscheinlich gerade in seinem Pool unter einem Himmel, der so blau ist wie seine wundervollen Augen.“
Kaum, dass sie es ausgesprochen hatte, sprang sie auf und fing an, den Tisch abzuräumen. Ihre Bemerkung war ihr offensichtlich peinlich. Es bestätigte Rosies Vermutung, dass Nicholas oft in Clares Gedanken war.
Sie selbst bemühte sich, nie an ihn zu denken, es sei denn, sie musste,
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