JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
nach Hause kommen. Carl, das ist –“
„Nicholas Winchester“, beendete Carl ihren Satz und kam herunter. Der Schlaf und das Bad hatten ihn wieder nüchtern gemacht. Er hatte sich offensichtlich voll im Griff.
„Ich habe Sie oft im Fernsehen gesehen“, sagte er und hielt Nicholas die Hand hin. „Ich wusste doch nicht, dass Rosie Sie kennt?“
Nicholas schüttelte ihm die Hand. „Rosie lässt sich nicht gern in die Karten sehen. Wer weiß schon, wen sie kennt? Sind Sie der Kerl, mit dem sie in Frankreich Fahrrad fährt?“ Er sah auf sie hinab. „Oder ist das noch jemand anders?“
„Ich bin es nicht“, sagte Carl. „Ich hab nicht mehr auf dem Fahrrad gesessen, seit ich aus der Schule bin. Ein Kollege von mir ist letzten Sommer mit einer Gruppe an der Westküste Frankreichs Rad gefahren. Eine organisierte Tour mit Dolmetscher und einem Transporter, der das Gepäck von einem Ort zum nächsten bringt. Machst du so was, Rosie?“
„Nein, ihre Tour war nur für zwei Leute“, informierte ihn Nicholas. „Es wird Zeit, dass ich nach Hause fahre. Carl wird dir bestimmt gern einen Drink bereiten, Rosie. Gute Nacht, Carl. Ich würde nicht sagen, dass es nett war, Sie kennenzulernen, aber es war sehr aufschlussreich.“
Mit einem kurzen, eiskalten Blick in Rosies Richtung und einem gezwungenen „Gute Nacht“, verließ er das Haus.
Schweigend hörten sie zu, wie er die Stufen hinabging. Als das Geräusch seiner energischen Schritte verklungen war, sagte Carl: „Verdammt, jetzt habe ich dein Liebesleben ruiniert. Es tut mir leid, Rosie. Wenn ich gewusst hätte, dass er hier ist, hätte ich mich ruhig verhalten und wäre oben geblieben. Aber das hätte vielleicht alles noch schlimmer gemacht … wenn er nach oben gekommen wäre und mich in deinem Schlafzimmer vorgefunden hätte.“
„Er wäre nicht nach oben gekommen. Du hast nicht mein Liebesleben zerstört. Es ist nichts weiter passiert, als dass ein Bekannter falsche Schlüsse gezogen hat. Es hat keine Bedeutung“, sagte Rosie. „Ich werde dir etwas zu essen machen, Carl.“
„Ich hab schon ein Alka Seltzer genommen. Ich glaube, mehr verträgt mein Magen im Moment nicht, danke. Ich weiß nicht, wie du mir je verzeihen kannst, dass ich hier wie ein Trinker im Delirium hereingeplatzt bin. Es tut mir leid … wirklich leid.“
„Das hast du schon ein paar Mal gesagt, es ist wirklich nicht nötig. Lass uns eine Tasse Kaffee zusammen trinken, während wir überlegen, was du als Nächstes tun solltest.“
„Mein Kopf ist noch zu schwer, um klar zu denken, aber eine Tasse Kaffee wäre prima. Dann fahre ich nach Hause und lasse dich in Frieden.“
Sie saßen unten in der Küche, und Rosie ermutigte ihn zum Reden, nur um von ihren eigenen Problemen abzulenken, als sie Clare und Angie zurückkommen hörte.
Erstaunlicherweise kamen sie nicht herunter in die Küche, sondern gingen direkt in ihre Wohnung.
Eine halbe Stunde später holte Rosie Carls Mantel und Krawatte, die er oben in ihrem Zimmer vergessen hatte. Dann brach er auf, um zu Fuß zu seiner Wohnung zu gehen.
Rosie fühlte sich plötzlich sehr erschöpft, schloss die Tür ab und ging hinauf in ihr Zimmer. Doch wie sie erwartet hatte, war es ihr unmöglich einzuschlafen.
Worüber hatte Nicholas nur mit ihr reden wollen? Bedeutete sein „Gute Nacht“ einen endgültigen Abschied? Würde er Bury & Poole bitten, eine andere Agentur mit der Werbung für sein Buch zu beauftragen?
Der einzige Hoffnungsschimmer in der ganzen Geschichte war der, dass die Idee, er könne sich für Clare interessieren, unmöglich war. Wenn das der Fall wäre, was würde es ihn dann kümmern, wie viele Männer es in Rosies Leben gab?
Sehr früh am nächsten Morgen erhielt Rosie einen Anruf von der Mutter einer ihrer Assistentinnen. Ihre Tochter sei krank geworden und könne nicht zur Arbeit kommen.
„Ich kann das, was sie heute zu tun hätte, selbst erledigen. Ich rufe heute Abend zurück, um zu hören, wie es ihr geht. Grüßen Sie sie bitte von mir. Sie soll sich keine Sorgen um die Arbeit machen, sondern sich darum kümmern, dass sie wieder gesund wird“, sagte Rosie.
Die Pflichten ihrer Assistentin beinhalteten eine Fahrt nach Bristol mit einer Autorin, die dort Interviews bei einem Radiosender und ein paar Frauenzeitschriften geben sollte.
Es war schon spät, als Rosie abends nach Hause kam.
„Sasha hat angerufen. Sie haben den ganzen Tag am Pool gefaulenzt. Sie klang vollkommen glücklich und lässt dich
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