JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
wenn es um „Crusade“ ging.
Bis jetzt hatte er die freigewordene Wohnung im oberen Geschoss des Hauses noch nicht genutzt. Von Anna hatte sie gehört, dass er sehr diszipliniert an seinem zweiten Buch arbeitete, das er fertig haben wollte, bevor das erste erschien und er in die Werbeaktion eingebunden sein würde. Danach hatte er vor, sich sechs Monate freizunehmen. Es schien, als gebe es Orte auf der Welt, in die seine Arbeit ihn noch nicht geführt hatte.
Rosie flog nicht mit auf die Handelskonferenz, die Bury & Poole im Herbst in Spanien abhielten. Doch Anna erzählte ihr, dass Nicholas’ Rede vor den Handelsvertretern die brillanteste Rede gewesen sei, die sie je von einem Autor gehört hatte.
„Lauter amüsante, packende Anekdoten“, sagte Anna. „Nur wahre Hintergrundgeschichten aus seiner Zeit beim Fernsehen. Er wird sie alle fesseln. Mit ihm durchs Land zu ziehen wird ein wahrer Hochgenuss sein.“
„Sieht ganz so aus, ja“, sagte Rosie, die sich innerlich davor fürchtete.
Als Nicholas die Gästewohnung das erste Mal benutzen wollte, rief er Clare ein paar Tage vorher an, sodass Rosie genug Zeit hatte, einen Grund zu finden, nicht in der Stadt zu sein, während er in London war. Obwohl sie wusste, dass sie ihm nicht ewig aus dem Weg gehen konnte, wollte sie den Moment so weit wie möglich hinauszögern.
Am Morgen seiner Ankunft und ihrer Abfahrt nach Yorkshire hörte sie beim Kofferpacken fröhlichen Gesang aus dem Zimmer über ihr. Clare war dabei, oben in der Wohnung Frühjahrsputz zu machen. Es war unüberhörbar, dass sie sich über Nicholas’ Besuch freute.
In Yorkshire sagte ihr fast jeder, den sie traf, dass sie abgespannt und überarbeitet aussehe.
„Du hast doch nicht diese Krankheit bekommen, oder?“, fragte ihre Mutter besorgt, als Rosie eine riesige Portion Pudding mit Schlagsahne nicht aufessen konnte.
„Magersucht? Nein, natürlich nicht, Mum. Sieh doch, was ich alles zum Frühstück gegessen habe: zwei Eier, Speck, ein Würstchen, eine gebratene Tomate und gebratene Kartoffeln.“
„Aber du hast keine Cornflakes oder Toast mit Marmelade gegessen, dabei warst du den ganzen Morgen an der frischen Luft.“
Die Sorge ihrer Familie über ihr mageres Aussehen und ihre Appetitlosigkeit erleichterten ihr die Rückkehr nach Hause.
Clare war ausgegangen, als Rosie eintraf. Auf dem Tisch neben der Haustür fand sie einen Zettel, auf dem stand, dass Clare rechtzeitig zurück sein würde, um ihr Abendessen zuzubereiten.
Das Wohnzimmer war voller Blumen, die noch nicht da gewesen waren, als Rosie weggefahren war. Auf dem Tisch lag eine Ausgabe des neuen Romans von Clares Lieblingsautorin. Rosie öffnete das Buch, doch obwohl es offenbar ein Geschenk von Nicholas war, hatte er keine Widmung hineingeschrieben.
Sie hatte ausgepackt und sich umgezogen, als sie hörte, wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Ein paar Sekunden später kam Clare die Treppe heraufgerannt.
Als Clare in der Tür erschien, war in ihren Augen ein Leuchten, das Rosie noch nie an ihr gesehen hatte. Statt Rosie wie üblich nach ihren Eltern und der Reise zu fragen, sprudelte sie sofort los: „Ich bin so froh, dass du wieder da bist. Ich muss dir unbedingt etwas erzählen.“
12. KAPITEL
„Es ist alles noch sehr kompliziert“, sagte Clare. „Und ich erzähle dir die ganze Geschichte später. Das Wichtigste ist –“, ihre Augen füllten sich mit Tränen, obwohl sie gleichzeitig lächelte, „ich werde heiraten.“
Die schwierigste Aufgabe, die Rosie je bevorgestanden hatte, war, Clare zu umarmen und fröhlich zu sagen: „Das sind wunderbare Neuigkeiten, Clare. Du verdienst es, glücklich zu sein.“
„Du scheinst überhaupt nicht überrascht zu sein“, sagte Clare, als sie sich aus ihrer Umarmung lösten.
„Kaum. Ich habe es kommen sehen. Das Einzige, was mich erstaunt, ist, dass Nicholas nach Spanien zurückgefahren ist.“
„Nicholas?“ Clare sah sie verwirrt an. „Warum sollte er nicht zurückfahren?“
„Ich hätte gedacht, dass er dich jetzt nicht mehr aus den Augen lassen würde … und umgekehrt.“
„Du hast doch nicht geglaubt, dass ich von Nicholas spreche?“, rief Clare.
Mit rauer Stimme fragte Rosie: „Etwa nicht?“
„Natürlich nicht, du albernes Mädchen. Du bist es, in die Nicholas verliebt ist. Ich werde Robert heiraten.“
„Robert?“, fragte Rosie schwach.
„Robert Southwold … Angies Vater.“
„Oh … oh, nun, das ist ja wundervoll.“ Rosie musste sich
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