JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
Schriftstelleragenten und andere, die mit der Verlagswelt in Verbindung standen, eröffnet worden. Rosie war Mitglied dieses und noch eines weiteren Clubs im West End von London. Beide besuchte sie regelmäßig.
„Eure Party am Samstag war einfach großartig“, sagte Anna, als Rosie sich zu ihr setzte.
„Ich freue mich, dass es John und Ihnen gefallen hat.“ Als Anna den Kellner herbeirief, sagte Rosie: „Ich nehme das Gleiche wie Sie, bitte.“ Anna trank Mineralwasser mit einem Schuss Zitronensaft.
Die meisten männlichen Verleger hielten sich noch immer an die Traditionen aus der Zeit, als das Verlegen noch eine „Beschäftigung für Herren“ war und Arbeitsessen noch der Anlass für üppige Mahlzeiten mit viel Wein waren. Dagegen neigte die Mehrzahl der Frauen im Verlagsgeschäft, die mittlerweile viele wichtige Positionen bekleideten, eher dazu, abstinent zu leben. Salate und Meeresfrüchte mit Mineralwasser, schwarzer Kaffee und vielleicht einmal ein Glas Weißwein wurden für gewöhnlich serviert, wenn Frauen beim Essen übers Geschäft sprachen.
„Sind Sie am übernächsten Wochenende frei?“, fragte Anna.
Rosie zog ihren Terminkalender hervor.
„Samstag oder Sonntag?“, fragte sie, da sie annahm, dass sie zu einer von Annas Privatpartys eingeladen würde.
„Vom späten Freitagnachmittag bis zum darauf folgenden Montagnachmittag.“
Rosie sah sie verblüfft an. „Was wird denn das? Eine römische Orgie?“
„Ein Wochenende in Spanien. Können Sie es einrichten?“
„Ja, das klappt zufällig. Zumindest habe ich sonst nichts Wichtiges vor an dem Wochenende. Aber worum geht es?“
„Nicholas Winchester besitzt ein Haus in Spanien. Zurzeit ist er dort, um an seinem nächsten Buch zu schreiben. Er möchte seine Arbeitsroutine nicht unterbrechen, um nach London zu kommen. Also schlug er vor, dass wir zu ihm kommen. Carolyn verbringt eine Woche dort, um das Manuskript seines ersten Buches mit ihm durchzugehen. Sie und ich werden zwei Tage dort bleiben. Das sollte uns reichlich Zeit geben, die Marketing-Strategie und die Werbekampagne mit ihm zu klären. Außerdem haben wir bestimmt viel Spaß. So viel ich weiß, lebt er dort nicht allzu bescheiden. Und die Sonne scheint, was eine nette Abwechslung von dem Wetter hier bedeutet.“
Sie beugte sich hinab, um eine umfangreiche Mappe aus ihrer Tasche zu ziehen. „Das ist eine Kopie des Manuskriptes von ‚‚Crusade‘‘. Sie werden es lesen wollen, bevor wir ihn treffen. Aber fangen Sie nicht abends im Bett damit an, wenn Sie am Morgen ausgeruht sein wollen. Normalerweise ist der Anteil der Liebesgeschichten in diesen Flugzeuglektüren ziemlich gering und oberflächlich. Aber dieser Typ weiß eine Menge über Frauen. Wenn er so liebt, wie er darüber schreibt, kann ich seine Freundinnen nur beneiden.“
Als sie Rosie den schweren Umschlag überreichte, kam gerade die Feuilletonistin einer Frauenzeitschrift zu ihnen herüber, um mit Anna zu sprechen. Auf diese Weise blieb es Rosie erspart, einen Kommentar abzugeben, während ihre Gefühle in Aufruhr waren.
Sie hatte erwartet, dass sie mehrere Monate Zeit haben würde, um sich für das Zusammentreffen mit Nicholas zu wappnen. Nun war sie völlig bestürzt über die Aussicht, ihn nicht nur wiedersehen zu müssen, sondern auch noch in weniger als vierzehn Tagen Gast in seinem Haus zu sein.
Es war dunkel, als sie Alicante erreichten, sodass Rosie von ihrem Fensterplatz aus nur einen Blick auf die Lichter der spanischen Hafenstadt erhaschte, als das Flugzeug ausholte, um in einem Bogen über das Meer den Flughafen aus südlicher Richtung anzufliegen.
Rosie war früher schon einmal in Spanien gewesen, allerdings nur in Marbella an der Costa del Sol, das für ihren Geschmack zu touristisch und überfüllt war. Sie war gespannt darauf, die Costa Blanca kennenzulernen. Danach zu urteilen, was sie von Benidorm, dem größten Ferienort der Region, gehört hatte, klang es, als wäre es hier genauso schlimm, wenn nicht schlimmer als an der Costa del Sol. Dennoch musste die Gegend einen gewissen Charme haben, wenn Nicholas, der die ganze Welt bereist hatte und es sich sicherlich aussuchen konnte, wo er lebte, sich für diesen Ort entschieden hatte.
Nicholas. Der Gedanke, dass sie ihm in wenigen Stunden von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würde, wühlte ihr Innerstes auf.
Sie und Anna hatten nur kleine Reisekoffer fürs Wochenende mitgebracht, die in der Flugkabine Platz hatten. Aber
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