JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
meergrüne Seide auf der Haut spürte, fühlte sie sich plötzlich ganz erregt und herrlich lebendig. Sie rümpfte leicht die Nase, während sie den Gürtel umband. Dann ging sie zu den hohen Fenstern und schloss die Fensterläden, um die heiße Nachmittagssonne nicht hereinzulassen. Bei jedem ihrer Schritte raschelte das seidige Material des Negligés, und sie dachte darüber nach, wie sehr Greg so ein frivoles Kleidungsstück missbilligen würde.
Aus mehreren Gründen wünschte sie, er wäre nicht gekommen. Sein unerwartetes Auftauchen hatte sie nicht nur in eine verzwickte Situation gebracht, sondern Sebastian hatte auch erreicht, dass sie Greg nun in einem ganz anderen Licht sah und erkannte, wie habgierig, geizig und taktlos er war.
Charley atmete tief ein und beschloss, vorerst an keinen der beiden Männer auch nur einen einzigen Gedanken zu verschwenden. Sie wollte sich entspannen. Mit den geschlossenen Fensterläden wirkte das Zimmer so friedlich und geborgen wie eine Felsenhöhle. Sie ließ sich auf das breite weiche Bett sinken und schloss die Augen.
„Ich denke, ich sollte dir Gesellschaft leisten“, hörte sie plötzlich Sebastian sagen und öffnete erschrocken die Augen.
„Hat dir niemand beigebracht, dass man erst anklopft?“, fragte sie wütend, weil er amüsiert ihr Negligé betrachtete, das sich geöffnet hatte.
„Ich soll anklopfen, wenn ich zu meiner Frau ins Schlafzimmer will?“ Mit geschmeidigen Schritten ging er durchs Zimmer, beobachtete, wie sie hastig das Negligé über der Brust zusammenraffte, und schaute ihr dann ins gerötete Gesicht. „Komm, mein kleines Täubchen, entspann dich.“
„In deiner Gegenwart – du machst wohl Scherze! Und nenn mich nie wieder so!“ Vor langer Zeit, so erschien es ihr, hatte er sie sein kleines Täubchen genannt. Damals hatte sie es für ein Kosewort gehalten, wusste es jedoch inzwischen besser. „Du hast mich für ein unscheinbares, kleines graues Etwas gehalten – vielleicht war ich es auch, aber das ist lange her“, fuhr sie ihn unbedacht an.
Er kniff die Lippen zusammen, und sekundenlang glaubte sie, so etwas wie Schmerz in seinem Blick zu erkennen. Ganz sicher war sie sich jedoch nicht, denn in dem dämmrigen Licht konnte sie sich auch getäuscht haben. Sebastian setzte sich auf die Bettkante. „Du warst weder unscheinbar noch grau, wie du es ausdrückst, ganz im Gegenteil, du warst und bist einmalig“, erwiderte er, und in seinen dunklen Augen leuchtete es auf. Wahrscheinlich ist er ausnahmsweise einmal in einer ganz besonders friedlichen Stimmung, dachte Charley irritiert. „Allerdings warst du damals ein bisschen rundlicher, was mir außerordentlich gut gefallen hat. Aber auch jetzt sind deine Kurven noch deutlich zu sehen.“ Und wie um es ihr zu beweisen, hob er die Hand und berührte ganz langsam erst ihre eine und dann die andere Brust. Dabei folgte sein Blick der Bewegung seiner Finger, so als wolle er sich die Form und Größe ihrer Brüste und die sich jetzt aufrichtenden Brustspitzen genau einprägen.
Charley hielt die Luft an, denn ihr Herz pochte zum Zerspringen. Sie blieb reglos liegen und gab sich ganz Sebastians zärtlicher Berührung hin. Gleichzeitig schämte sie sich jedoch ihrer Gefühle.
Als er schließlich die Hand zurückzog, seufzte Charley auf. Sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht war. Doch dann blitzte es in seinen Augen triumphierend auf, und sie ärgerte sich wieder über sich selbst, weil sie sich nicht gewehrt hatte und ihre Brüste unter der durchsichtigen Seide so verräterisch reagiert hatten.
Das weiche Licht, das breite Bett, das verführerische Negligé und die Empfindungen, die er mit seiner Berührung in ihr ausgelöst hatte, machten die ganze Atmosphäre viel zu intim. Charley versuchte zu ignorieren, was in ihr vorging. „Was fällt dir eigentlich ein, so einfach hereinzukommen? Verlass bitte umgehend mein Zimmer!“, forderte sie ihn unfreundlich auf.
„Wie ich schon deinem unscheinbaren Freund gesagt habe, hast du heute Nachmittag eine Verabredung – mit mir. Behaupte bitte nicht, du hättest vergessen, dass wir miteinander reden wollten. Ich hatte, wie du dich vielleicht erinnerst, zwar für diese Unterredung einen schattigen Platz im Garten vorgeschlagen. Da dir aber offensichtlich etwas mehr Komfort lieber ist, wie ich sehe, kann sie meinetwegen auch hier in deinem Zimmer stattfinden.“
Charley errötete, er hatte ja recht. Aber wollte er ihr etwa unterstellen,
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