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Julia Saison Band 13

Julia Saison Band 13

Titel: Julia Saison Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Teresa Hill , Myrna Mackenzie
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hätte ihr bestimmt erzählt, dass sie einen Neffen hatte.
    Ein Neffe, der geradezu verboten attraktiv war. Mit seinen breiten Schultern und einer tiefen Stimme, die … Energisch schob sie den Gedanken beiseite. Was war bloß los mit ihr? Dieser Mann war noch nicht mal nett.
    „Ich meine nur, sicher hätte Tillie mal von ihrem Neffen gesprochen, wenn Sie ihr Erbe sind“, fügte sie hinzu.
    „Meine Tante und ich sind uns nie begegnet“, antwortete der große, dunkelhaarige Unbekannte. „Aber ihrem Anwalt zufolge ist sie gestorben, ohne ein Testament zu hinterlassen, und ich bin der einzige lebende Verwandte.“
    Oh nein, das kann doch nicht wahr sein, dachte sie. Andererseits, der markante Kiefer, die geschwungenen Augenbrauen sahen denen von Tillie durchaus ähnlich. Dennoch brauchte Daisy dringend Zeit zum Nachdenken.
    „Tut mir leid, aber dafür müsste ich schon einen besseren Beweis haben als bloß Ihre Aussage.“ Sie war schon so oft von Männern angelogen und verletzt worden. Kampflos würde sie sich jedenfalls nicht auf die Straße setzen lassen. Der Ausdruck in Parker Sutcliffes grünen Augen zeigte ihr, wie überzeugt er davon war, dass er gewinnen würde.
    Sie unterdrückte den Impuls, schützend die Hand auf ihren Bauch zu legen. Die aufsteigende Panik machte ihr das Atmen noch schwerer, und ihre Hände fühlten sich kalt und feucht an. Obwohl der Mann entschieden gereizt wirkte, sah er trotzdem umwerfend gut aus. Das Leben war manchmal wirklich sehr unfair.
    „Ich trage solche Dokumente normalerweise nicht mit mir herum“, erklärte er in gebieterischem Ton.
    Ein winziger Hoffnungsfunke stieg in ihr auf. Vielleicht konnten sie ja doch alle noch ein Weilchen länger hier in Sicherheit bleiben.
    „Tillie war meine allerbeste Freundin“, antwortete Daisy. „Sie wollte mich hier haben. Das kann ich beweisen. Es gibt Nachbarn, die für mich bürgen.“ Mit all dem Mut, den sie noch aufbringen konnte, reckte sie das Kinn.
    Parker Sutcliffe fuhr sich mit der Hand durchs Haar, dessen Schnitt offensichtlich einem teuren Stylisten zu verdanken war. Der Blick seiner dunkelgrünen Augen wirkte kalt. „Okay, da haben Sie mich erwischt. Ich bin meiner Tante nie begegnet, und in Las Vegas kenne ich niemanden. Ich bin nicht von hier, aber ich versichere Ihnen, Ms Lockett, das Gesetz ist auf meiner Seite. Ich beabsichtige, wiederzukommen und die Vermögenswerte meiner Tante zu verkaufen. Irgendetwas wird mit dem Gebäude geschehen, und ich fürchte, Sie werden nicht bleiben können. Es sei denn, Sie legen Unterlagen vor, die meine ausstechen. Und zwar solche, die real existieren. Morgen komme ich zurück mit dem Beweis, dass ich der neue Eigentümer bin. Und wenn ich Sie dann immer noch antreffe, erwarte ich einen rechtlich gültigen Grund dafür.“
    Als Daisy ihm in die Augen schaute, fand sie dort nichts, was ihr Hoffnung machte. Tillie war ein Schatz gewesen, eine Ersatzmutter und Freundin, aber sie hatte auch dazu geneigt, Dinge auf die lange Bank zu schieben. Sie hatte eine Antipathie gegen Rechtsanwälte und Autoritäten gehabt.
    Wie so viele Menschen hatte sie geglaubt, sie würde ewig leben, und deshalb vermutlich niemals auch nur darüber nachgedacht, ein Testament zu verfassen. Wahrscheinlich hatte sie nichts hinterlassen, was ihre Freunde jetzt retten könnte. Und Daisy war nicht die Einzige, die das betraf. Die anderen waren zu alt und zu gebrechlich, um sich mit solchen Angelegenheiten auseinanderzusetzen. Also musste Daisy nun die Starke, die Anführerin sein.
    Sie schloss die Augen, biss sich auf die Lippen und schickte ein rasches Stoßgebet zum Himmel, ehe sie Parker am Ärmel fasste. „Bitte setzen Sie uns nicht auf die Straße. Wir wissen nicht, wo wir unterkommen sollen.“
    Obwohl sie seine Haut gar nicht berührte, kam es ihr vor, als wäre sie von einem Blitz durchzuckt worden, der lauter elektrische Funken in der Luft um sie herum verursachte. So als wäre sie auf eine seltsame Weise mit diesem Mann verbunden, der sie anblickte, als hätte sie gerade erklärt, dass sie gleich ihr Kind direkt vor ihm zur Welt bringen würde. In etwa sieben Monaten wäre das sogar durchaus denkbar. Daisy wurde unwillkürlich blass, blieb jedoch beharrlich.
    „Bitte“, wiederholte sie. „Irgendwie werde ich einen Beweis über Tillie und uns alle auftreiben.“
    „Sie alle?“, fragte Parker erstaunt. „Gibt es etwa noch mehr von Ihnen?“
    „Bloß uns vier.“ Sie beschloss, den Hund lieber erst

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