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Julia Saison Band 13

Julia Saison Band 13

Titel: Julia Saison Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Teresa Hill , Myrna Mackenzie
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mir schon klar. Aber ich möchte Ihnen zeigen, dass wir echtes Potenzial haben, und wir sind auch nicht allzu kitschig. In unserer Kapelle machen wir nicht alles, was manche Leute wollen. Zum Beispiel halbnackte Hochzeiten oder so. Hier heiratet keiner im Bikini, nicht mal, wenn er weiß ist“, erklärte sie. „Zumindest jetzt nicht mehr.“
    Ein rosiger Hauch überzog Daisys helle Haut, und jede Zelle in seinem Körper schien völlig unangemessen darauf zu reagieren, was Parker äußerst unangenehm empfand.
    Die ganze Situation war einfach absurd und unmöglich. Er bemühte sich, seine strenge Miene beizubehalten, auch wenn ihm beinahe ein Lächeln entschlüpft wäre. Um Daisy zu stoppen, hielt er die Hand hoch. Denn schon schweiften seine Gedanken in verbotenes Territorium ab, da er sich fragte, wie sie wohl in einem knappen weißen Bikini aussehen würde.
    „Der Kitschfaktor stört mich nicht“, meinte er.
    Ungläubig sah sie ihn an. „Ihre Familie ist mit der Mayflower nach Amerika gekommen, und Sie tragen Anzüge, die vermutlich mehr kosten als das gesamte Gebäude.“
    „Es stört mich nicht, weil Sie nicht mehr lange Hochzeiten hier abhalten werden. Ich dachte, da hätte ich mich deutlich genug ausgedrückt. Ich verkaufe den Besitz, kehre wieder zurück in mein Leben und zu meiner Firma, und dann …“
    „Sie werden uns vertreiben“, erwiderte sie erschrocken. „Aber Sie haben doch gesagt, dass Sie nicht vollkommen herzlos sind.“
    „Ich habe auch gesagt, dass ich Ihnen helfen werde, etwas Neues zu finden.“
    „Ja, schon. Aber wo? Glauben Sie wirklich, es wäre so leicht, eine Wohnung für uns alle zu finden, die wir uns leisten könnten? Geben Sie uns wenigstens noch ein bisschen Zeit.“ Daisy verschränkte die Arme, was seine Aufmerksamkeit erneut auf die Wölbung ihrer Brüste lenkte.
    Parker zog die Brauen zusammen. Was war nur mit ihm los? So kannte er sich gar nicht.
    „Ich werde Ihnen helfen, etwas Passendes zu finden.“ Er schaute weg, wobei sein Blick auf ihre Füße fiel. Sie trug Flipflops mit lila Plastikblümchen zwischen den hübschen, rosa lackierten Zehen. Keine der Frauen in seinem Bekanntenkreis würde sich jemals in der Öffentlichkeit mit so etwas sehen lassen.
    Energisch schüttelte sie den Kopf, sodass ihre langen roten Locken flogen. „Ich hatte gehofft, Sie würden es sich noch einmal anders überlegen, nachdem Sie Ihren ersten Schock überwunden haben. Aber da dies nicht der Fall ist …“ Daisy schaute zur Wand hinüber. „Okay, ihr drei, kommt rein.“ An Parker gewandt, sagte sie: „Wir sind wie eine Familie, und es betrifft sie genauso wie mich.“
    Als die drei alten Leute herausgeschlurft kamen, drehte er sich um. Das grelle Sonnenlicht schmeichelte ihnen nicht gerade, aber er konnte erkennen, dass sie ihre beste Kleidung angezogen hatten, um ihn zu beeindrucken. Nola hatte eine rote Schleife um ihren Gehstock gebunden. Lydia trug eine Seidenblume im grauen Haar, die ein wenig seitlich verrutscht war. Und John hatte einen anderen abgetragenen Anzug an als gestern.
    „Mr Sutcliffe, Sir. Ich habe gehört, was Sie darüber gesagt haben, dass wir gehen müssen. Aber können Sie bitte dafür sorgen, dass wir zusammenbleiben?“, fragte Nola. „Wir sind nämlich ein Team. Wir bleiben immer zusammen, egal, was passiert. Das hat Daisy gesagt.“
    „Ja.“ Lydia nickte unaufhörlich. „Daisy leitet unsere Gruppe und schreibt Artikel, damit wir was zu essen haben. Und wir sind wirklich gut darin, Hochzeiten mit ihr zu veranstalten. Sie organisiert alles und macht Fotos. Ich backe und spiele Klavier, Nola näht Kostüme, arrangiert die Blumen und singt. Und John …“
    „John leitet die Trauzeremonie“, ergänzte Parker. „Ja, ich weiß.“
    „Und manchmal ist Romeo auch unser Ringträger“, setzte John hinzu. „Er ist sehr wohlerzogen.“
    „Romeo?“
    „Mein junger Hund“, antwortete Nola. „Romeo, komm her, mein Süßer.“
    „Nein!“, rief Daisy. Doch zu spät. Ein tiefes „Wuff!“ hallte von den Wänden wider, gefolgt von dumpfen Laufgeräuschen auf der Treppe. Dann stürmte ein großer deutscher Schäferhund in den Raum, lief zu Parker und schaute mit schief gelegtem Kopf zu ihm auf.
    „Romeo?“, wiederholte dieser.
    „Er gehörte einem Bräutigam, aber die Braut mochte ihn nicht, obwohl Romeo sein Bestes getan hat, um sie für sich zu gewinnen“, berichtete Daisy. „Er ist einer der Gründe, weshalb wir nicht einfach irgendwo unterkommen

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