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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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Hochzeitskleid im Kofferraum, war sie allen privaten Fragen ausgewichen.
    Mit angehaltenem Atem wartete Annette darauf, dass Jared etwas sagte. Sie nahm die Musik, die aus den Boxen klang, kaum mehr wahr. Genauso wenig, dass ihre anderen Gäste aufstanden und ihr zuriefen, dass das Geld für die Rechnung und das Trinkgeld auf dem Tisch lagen, ehe sie mit einem Klingeln der Türglocke den Diner verließen.
    Abwesend winkte Annette ihnen zu, ehe sie Jared wieder gespannt ansah. Doch er griff sich lediglich eines der in Papierservietten eingewickelten Bestecke.
    Wenn jemand wusste, wie wichtig Privatsphäre war, dann Jared Colton. Das hatte er immer wieder bewiesen, seitdem er kurz vor ihr in der Stadt aufgetaucht war. Jeden, der ihm zu neugierig wurde, ließ er einfach stehen. Obwohl die meisten Bewohner von St. Valentine eine recht genaue Vermutung hatten, weshalb er blieb.
    Annettes Blick wanderte zu den Bilderrahmen über der Küchendurchreiche. Es waren Zeichnungen, die die Vergangenheit der Stadt in den späten Zwanzigerjahren und die stoischen Gesichter der damaligen Bewohner zeigten. Darunter eines, das dem Cowboy vor ihr zum Verwechseln ähnlich sah.
    Ob Jared wirklich mit Tony Amati, dem aufrechten Gründer von St. Valentine, verwandt war? Und wenn ja, wieso hatte er noch zu niemandem darüber gesprochen?
    Achselzuckend stellte Annette sich hinter den Tresen, um ihren Bauch zu verdecken.
    Jared wickelte sein Besteck aus und meinte nur: „Für mich dasselbe wie immer.“
    Erleichtert atmete sie auf. Falls er ihren Bauch doch gesehen haben sollte, hatte er zumindest nicht die Absicht, einen Kommentar dazu abzugeben.
    Sobald sie dem ziegenbärtigen Koch die Bestellung weitergegeben hatte, füllte sie ein Glas mit Cola und Eis, das sie Jared zuschob. Danach stützte sie einen Fuß auf den Schemel, den sie mittlerweile unter dem Tresen bereitgestellt hatte, um ihre Beine etwas zu entlasten.
    „Dein Essen dauert noch einen Moment“, sagte sie. „Oder erwartest du einen besonderen Service, weil du so eine große Nummer beim Rodeo gewesen bist?“
    Ein Schatten flog über sein Gesicht, war jedoch schnell wieder verschwunden. Er schaute sich im Diner um, als würde er die türkisfarben gestrichenen Wände heute zum ersten Mal sehen. „Es ist anscheinend nicht viel los.“
    Na schön, sie wusste, dass er ein Meister im Themenwechsel war. Aber da konnte sie durchaus mithalten. Schließlich vermied sie ebenfalls viele Themen, seitdem sie Wie-hieß-er-noch-gleich verlassen hatte. Okay, er hieß Brett. Brett, der Mistkerl. Brett, die Kröte.
    „Eine nette Ruhepause“, erwiderte Annette. „Seit einiger Zeit geht’s hier richtig rund.“
    „Ach ja?“
    „Es ist erstaunlich, wie viele Touristen von einem Rätsel wie Tony Amatis ungeklärtem Tod angezogen werden.“ Violet und Davis Jackson, die Besitzer der kleinen Lokalzeitung, hatten vor ein paar Monaten diesen mysteriösen Todesfall öffentlich gemacht. Kein Wunder, dass Jared wegen seines Doppelgänger-Aussehens allgemeines Interesse in St. Valentine erregt hatte. Die Reporter hatten ihn um Interviews gebeten, aber er hatte sie immer abgewiesen.
    Jared trank einen Schluck. „Sobald ich den Fernseher anschalte, sehe ich St. Valentine und Tony Amati. Es wird ständig darüber berichtet.“
    „Genau das wollen Violet und Davis ja, genauso wie die Handelskammer. Gerade jetzt vor dem großen Fest zum Valentinstag.“ Annette hoffte nur, dass das Städtchen nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Das konnte sie nämlich nicht gebrauchen.
    Heimlich strich sie mit der Hand über ihren Bauch. Ich werde dafür sorgen, dass niemand erfährt, wo wir sind.
    „Man könnte fast glauben, dir gefallen diese Sendungen nicht“, bemerkte sie.
    Doch Jared ging nicht darauf ein, er trank bloß einen weiteren Schluck.
    „Okay, Mr Schweigsam.“ Sie lachte leise. „Dann nehme ich an, du hast kein Interesse an einer Sache, die ich heute Morgen über Tony Amati gefunden habe, oder?“
    Jetzt stellte er sein Glas hin.
    Erwischt.
    Annette ging nach hinten, wo sie eine rechteckige, in dickes Öltuch eingepackte Metallkiste aus ihrer Tasche holte. Als sie zurückkam, hatte Jared seinen Hut nach hinten geschoben, sodass sie sein Gesicht sehen konnte. Er besaß ausgesprochen markante, männliche Züge mit einem kleinen Grübchen im kantigen Kinn, das wie immer ein dunkler Bartschatten zierte. Seine Nase hätte einer römischen Statue alle Ehre gemacht, ebenso wie sein

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