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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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Körperbau: hart, muskulös und kraftvoll. Ein Körper, bei dessen Anblick Annette das Adrenalin durch die Adern schoss.
    Genauso war es ihr allerdings auch bei Brett ergangen, dem typisch amerikanischen College-Quarterback und jüngstem Sohn einer durch Öl reich gewordenen Familie aus Tulsa. Der Mann, der an ihrem Hochzeitstag die Hand gegen sie erhoben hatte, woraufhin sie ihn augenblicklich hatte sitzen lassen.
    Annette legte das Päckchen auf den Tresen, doch Jared schaute es nur an.
    „Mach es auf, es beißt nicht“, meinte sie.
    Misstrauisch fragte er: „Was ist das?“
    „Ein brandneues Auto. Ich war gerade in einer großzügigen Stimmung, als ich es gekauft habe“, gab sie ironisch zurück.
    Er lachte.
    Ungeduldig wickelte Annette das Öltuch ab und öffnete die Kiste. Dann musste sie noch eine weitere Schicht Öltuch entfernen, bevor sie Jared den Inhalt zeigte.
    Er betrachtete das Tagebuch mit dem verkrusteten Deckel und den aufgequollenen, vergilbten Seiten.
    Sie legte es auf den Tresen. „Ich arbeite gerne im Garten, weil es so schön beruhigend ist. Als ich die Erde im hinteren Teil des Gartens tief umgegraben habe, bin ich auf das hier gestoßen. Ein Tagebuch. Ich habe kurz reingeschaut, aber als ich Tony Amatis Namen auf der ersten Seite sah …“
    „Es ist von Tony?“ Jareds Tonfall klang hoffnungsvoll.
    Hatte er womöglich doch ein Interesse an Tony Amati?
    Obwohl Declan, der Koch, in der Küche mit seinen Töpfen und Pfannen klapperte, senkte Annette die Stimme. „Ich habe eins der Reihenhäuschen gemietet, die auf Tonys alter Ranch gebaut wurden. Vermutlich hat er das Tagebuch irgendwann dort vergraben. Vor der Arbeit hatte ich leider keine Zeit, es zu lesen. Ich bin zwar wahnsinnig neugierig, aber ich dachte, vielleicht solltest du die Ehre haben, es als Erster anzuschauen.“
    Sofort nahm Jared das Buch in seine großen Hände und schlug es so begierig auf, als hätte er sein ganzes Leben auf diesen Moment gewartet.
    Auf der ersten Seite stand in halb verschmierter Tinte Amati . Weiter nichts. Doch das war auch nicht nötig, denn in dieser Stadt kannte jeder den Namen Tony Amati, auch wenn offenbar niemand viel über den Mann wusste.
    Ursprünglich ein Texas Ranger, hatte Amati in den späten Zwanzigerjahren hier in der Gegend Öl gefunden, St. Valentine gegründet und Leuten, die einen Job brauchten, Arbeit gegeben. Er lebte allein und zurückgezogen auf seiner Ranch. Ein schweigsamer Mann, dessen Tod lediglich einen pflichtgemäßen Nachruf in der Lokalzeitung nach sich zog.
    Seitdem Jared vor ein paar Monaten das Bild von Tony Amati im Saloon gesehen hatte, wusste er, dass er endlich gefunden hatte, wonach er seit Jahren suchte. Nämlich Wurzeln, eine Identität.
    Vielleicht sogar einen Verwandten?
    Allerdings hatte er dafür keine Beweise, sondern nur einen Verdacht, der sich auf seine verblüffende Ähnlichkeit mit Tony gründete. Als er die Rodeo-Tour verließ, zu alt und kaputt, um weiter wilde Pferde einzureiten, da er sich bei einem Sturz eine Rückenverletzung zugezogen hatte, war er drei Jahre lang von Ranch zu Ranch gezogen. Zu rastlos, um sich lange an einem Ort aufzuhalten, hatte er sich ziellos treiben lassen. Doch Tony war definitiv ein Grund, in der Gegend zu bleiben.
    Jared tippte mit den Fingerspitzen neben den Namen auf der ersten Seite des Tagebuchs und lächelte.
    Annettes sanfte Stimme, die wie immer etwas in ihm anrührte, drang zu ihm durch.
    „Willst du es gleich lesen?“, fragte sie.
    „Könnte ich machen.“
    Er sah auf, und sie lächelte ihn an. Ihre dunkelblauen Augen lösten bei ihm seltsame Hitzegefühle in Brust und Magen aus. Sie sah einfach umwerfend aus, selbst in einer rosa Kellnerinnenuniform mit weißer Schürze. Irgendwie schien sie in einem Diner fehl am Platz zu sein. Dafür wirkte sie zu kultiviert. Ihre Haltung und ihre ganze Art ließen ihn eher an Champagnerpartys und Diamantringe denken als an Kaffee und Edelstahlbesteck.
    Manchmal trug sie ihr langes, welliges hellblondes Haar offen, sodass es ihr bis auf den Rücken hinunterfiel. Heute hatte sie es jedoch mit einem Bleistift zu einem Knoten aufgesteckt.
    Was hätte Jared nicht darum gegeben, diesen Bleistift herauszuziehen, um ihr schönes Haar zu lösen und seine Finger darin zu vergraben. Für ihn sah Annette aus wie eine nordische Prinzessin. Die rosigen Wangen zeigten, wie jung sie war, vermutlich Anfang zwanzig. Groß und schlank, wurde ihr Gesicht von hohen Wangenknochen, vollen

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