Julia Sommerliebe Band 23
schon!“
– ENDE –
Ein italienischer Boss zum Verlieben
1. KAPITEL
Zoe Clark zog sich die Sonnenbrille bis zur Nasenspitze hinunter, um die dezente graue Limousine besser in Augenschein nehmen zu können, die am Straßenrand auf sie wartete.
Der uniformierte Chauffeur öffnete ihr schwungvoll die Hintertür. Ihren einzigen Koffer, der völlig verbeult war, hatte er bereits im Kofferraum verstaut.
„Chic“, murmelte sie leise. Dann stieg sie ein und lehnte sich genüsslich gegen die kühlen, edlen Lederpolster des Luxuswagens.
Das wird ein toller Sommer, sagte sie sich. Lächelnd öffnete sie die Minibar. „Darf ich mich hier bedienen?“, rief sie dem Fahrer zu.
Er versteifte sich merklich. „Ja, natürlich“, sagte er schließlich. Er sprach Englisch mit einem starken italienischen Akzent.
Zoe grinste und zog eine Flasche Orangensaft aus dem kleinen Kühlschrank. Eigentlich hätte sie sich viel lieber die Miniflasche Cognac genommen, aber sie wollte ihren neuen Arbeitgeber nicht mit einer Alkoholfahne begrüßen.
Sie hatte kaum einen Schluck Saft probiert, als sich die Limousine auch schon in Bewegung setzte. Der Fahrer verließ den Mailänder Flughafen und ordnete sich in den dichten Verkehr ein.
Am strahlend blauen Himmel war keine einzige Wolke zu sehen, und die helle Sonne spiegelte sich in den Hunderten von Wagen, die über die zahlreichen Autobahnspuren rollten.
Während Zoe langsam ihren Saft trank, spürte sie, wie sie langsam müde wurde. Kein Wunder – während des langen Fluges hatte sie kaum geschlafen. Aber ihr Arbeitgeber erwartete doch wohl nicht von ihr, dass sie gleich heute Morgen schon anfing? Oder würde er ihr gleich beim Empfang Staubwedel und Schürze überreichen?
Im Grunde wusste sie gar nicht so genau, welche Aufgaben in der italienischen Villa am Comer See auf sie zukommen würden. Beworben hatte sie sich auf eine Anzeige in der New York Times, in der jemand kurz und knapp eine „Aushilfs-Haushälterin“ suchte.
Das Inserat war gerade mal zwei Zeilen lang gewesen, fast hätte sie es übersehen. Aber Zoe hatte jede Menge Übung im Studieren solcher Jobangebote. Früher hatte sie täglich die Zeitungen nach Stellenanzeigen durchsucht, immer wieder die eine oder andere Anzeige mit einem roten Filzstift eingekreist, um sie dann hoffnungsvoll ihrer Mutter zu überreichen. „Guck mal, wie wär’s denn hiermit?“
Und jedes Mal hatte ihre Mutter ihr versprochen, dass sie bald ein besseres Leben führen würden. Am nächsten Ort, bei der nächsten Anstellung …
Der Chauffeur lenkte den Wagen die Ausfahrt hinunter und ließ die sanften Hügel der Lombardei und die stark befahrene Autobahn hinter sich. Jetzt fuhren sie eine kleinere, von Platanen gesäumte Allee hinunter. Ein Schild wies darauf hin, dass sie die Stadt Como am Comer See in fünfundzwanzig Kilometern erreichen würden. Zoe schloss die Augen und schmiegte den Kopf an die weichen Ledersitze.
Irgendwann musste sie wohl eingeschlafen sein. Als sie die Augen wieder öffnete, fuhren sie jedenfalls gerade eine Anhöhe hinauf, in deren Hintergrund dicht bewaldete Bergkuppen zu sehen waren.
Zoe klopfte gegen das Glas, das die Rückbank von den Vordersitzen trennte. Der Fahrer warf ihr einen entnervten Blick zu, drückte dann aber einen Knopf, und die Scheibe glitt hinunter.
„Sind wir bald da?“, erkundigte sie sich.
„Sì, Signorina.“
Zoe lehnte sich wieder zurück, um weiter die alte, sich serpentinenartig durch die Hügel windende Straße zu betrachten. Hinter schmiedeeisernen Toren und verdeckt durch Rhododendronsträucher, konnte sie die Villen wohlhabender Italiener erahnen. In manchen Kurven blitzte der Comer See zwischen den Bäumen hervor. Leuchtend blau und verheißungsvoll schimmerte er in der Ferne, bis er in der nächsten Serpentine aus ihrer Sichtweite verschwand. Immer wieder drehte Zoe sich nach ihm um.
„Es ist wunderschön hier“, sagte sie zu dem Fahrer. Dann bemerkte sie, dass er die Trennscheibe längst wieder hochgefahren hatte und sie gar nicht hören konnte.
Schließlich bog er in eine schmale Straße ein, hielt an einer alten, verfallenen Mauer neben einem weiteren schmiedeeisernen Tor und sprach in eine Gegensprechanlage. Nach einer Weile öffnete sich das Tor, und der Chauffeur lenkte das Auto eine enge Auffahrt entlang. Immer wieder streiften Zweige das Auto, links und rechts waren nur Bäume und Sträucher zu sehen … bis sie plötzlich eine saftig grüne Rasenfläche
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