Julia Sommerliebe Band 23
wunderhübschen Goldring, der zu dem an Michaels linker Hand passte.
Drei Monate zuvor hatten sie bei einer rührenden, kleinen Zeremonie in der Kapelle von Camp Pendleton, wo Michael stationiert war, die Ringe getauscht.
Mit einem Berufssoldaten verheiratet zu sein war etwas, woran Abigail sich noch gewöhnen musste. Sie wohnten auf der Militärbasis, und Abigail arbeitete im Labor eines örtlichen Pharmaunternehmens. Wenigstens in der Hinsicht hatte sie sich nicht groß umstellen müssen.
Aber sie wusste, dass sie wieder umziehen mussten, sobald Michael versetzt wurde. Und sie würde so manche Monate allein sein, wenn er im Ausland stationiert wurde und sie ihn nicht begleitete.
Daran, dass irgendwann auch der nächste Kampfeinsatz folgen würde, wollte sie lieber nicht denken.
Bisher war nichts an ihrer Beziehung normal oder vorhersehbar gewesen. Und sie würde auch das so bewältigen, wie sie bisher alles bewältigt hatte, was seit jener ersten Begegnung am Strand an Neuem auf sie zugekommen war: freudig und ohne ihre Entscheidung auch nur eine Sekunde zu bereuen.
Und als wäre das alles noch nicht genug, gab es einen weiteren ziemlich bedeutenden Umbruch in ihrem Leben. Sie konnte es kaum erwarten, ihm die Neuigkeit zu erzählen.
Vielleicht war es ihre einzige Chance, zur Abwechslung einmal ihn zu überraschen, und sie wollte es genießen.
„Mike?“
„Hmm?“
Er lag vollkommen entspannt da. Seine Augen waren geschlossenen, und jeder Muskel seines athletischen Körpers war warm und locker unter ihren Fingern.
„Bist du eigentlich gern mit mir verheiratet, oder nicht?“
Stöhnend hob er den Kopf, drehte sich auf den Rücken und hielt sie dabei an den Hüften fest. Jetzt saß sie so auf ihm, dass sie fühlen konnte, wie sehr er sie auch jetzt begehrte.
„Das weißt du doch ganz genau“, antwortete er und schaute ihr in die Augen, während er ihren Bauch streichelte.
Sie trug denselben goldfarbenen Bikini, den sie sich für ihren ersten Urlaub in Florida gekauft hatte. Sie hatte Michael versprechen müssen, ihn niemals in die Altkleidersammlung zu geben.
„Das ist schon mal gut. Und was würdest du davon halten, Vater zu werden?“, fragte sie wie beiläufig.
Er zuckte mit den Schultern. „Ich hätte wohl nichts dagegen. Wenn es passt und wir beide dazu bereit sind.“
Das war nicht gerade die begeisterte Antwort, auf die sie gehofft hatte, aber sie gab sich damit zufrieden. „In sieben oder acht Monaten?“
„Das wäre vielleicht etwas zu früh. Außerdem dauert es meines Wissens neun Monate, bis …“ Er verstummte mitten im Satz, und seine Augen wurden groß, als er begriff, worauf sie hinauswollte. „Augenblick mal. Soll das heißen …“ Sein Blick zuckte zu ihrem noch flachen Bauch, dann zurück zu ihrem Gesicht. „Du meinst … du bist …“
Lachend beugte sie sich hinab und küsste ihn zärtlich. „Ich liebe es, wenn ein großer, tapferer Marineinfanterist mal sprachlos ist. Und ja, ich bin schwanger. Ich weiß es erst seit letzter Woche und wollte auf den richtigen Moment warten, um es dir zu erzählen.“
Sie konnte einen besorgten Blick nicht unterdrücken. „Freust du dich denn?“
Michael nickte. „Ja, natürlich. Ich bin nur … Wow! Das ist ja unglaublich … unglaublich toll! Ein Baby! Meine Eltern werden überglücklich sein.“
„Ich weiß!“ Sie lächelte. „Die beiden hatten sogar schon im Vorhinein damit gedroht, an die Westküste zu ziehen, wenn wir ein Kind kriegen. Und ich habe das Gefühl, spätestens in einem Jahr machen sie das wahr. Vielleicht kann ich sie ja dann öfters überreden, als Babysitter einzuspringen.“
„Dazu musst du sie sicher nicht überreden. Das Problem dürfte eher sein, sie wieder loszuwerden“, erwiderte er und küsste Abigail leidenschaftlich.
„Ich liebe diesen Bikini“, sagte er Minuten später. „Ich liebe diesen Strand. Und ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“ Sie strich über sein kurzes Haar. „Und ich finde, wir sollten ab jetzt jeden Sommer herkommen und unseren Jahrestag feiern. Auch wenn wir uns mit Kinderwagen, Windeltasche und Schwimmflügeln durch den Sand kämpfen müssen.“
Er schob die Finger in ihr langes Haar, spielte mit einigen Strähnen und ließ sie über seine nackte Brust gleiten. „Gute Idee“, flüsterte er und zog sie wieder an sich. „Dann werde ich immer an unsere gemeinsame Schlepperei an dem Tag denken, als wir uns kennengelernt haben. Darauf freue ich mich
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