Julia Sommerliebe Band 23
beide in unser altes Leben zurückkehren. Vielleicht ist dann alles zu Ende. Oder aber – was ich mir mehr als alles andere wünsche – wir schaffen es, etwas Dauerhaftes daraus zu machen.“
Er beugte sich vor und legte die Hände auf die Armlehnen ihres Sessels. „Ich weiß nur, dass ich herausfinden möchte, ob das möglich ist. Ich will dich sehen, dich berühren, mit dir zusammen sein und abwarten, was aus uns beiden wird.“
Michael tastete nach Abigails Handgelenk.
Noch immer hielt sie die Arme vor der Brust verschränkt, und er wollte ihre Hand nach unten ziehen. Sie ließ es nicht zu, sondern saß stocksteif da.
Doch je länger er sprach, desto mehr entspannte sie sich.
Er schien es zu spüren, denn er hob ihre Hand an den Mund, küsste sie und streichelte zärtlich die Finger. „Und ich hoffe von ganzem Herzen, dass du das auch willst, Abby“, flüsterte er.
Seine Worte gaben ihr neue Hoffnung, machten ihr Mut und erfüllten sie mit Zuversicht.
Noch vor wenigen Minuten war sie überzeugt gewesen, dass der Schaden, den er angerichtet hatte, nicht zu reparieren war.
Aber jetzt, nach so wenigen Worten von ihm, glaubte sie ihm, dass Diana zwar seine Jugendliebe, aber danach nicht mehr als eine gute Freundin gewesen war.
Und sie glaubte ihm auch, dass er sich seit ihrer ersten Begegnung am Strand nicht mehr mit Diana getroffen hatte.
Natürlich wäre sie Rachel für jeden Rat dankbar gewesen und hätte ihn vielleicht sogar befolgt, aber in diesem Moment wusste sie auch so, was sie wollte, und verließ sich auf ihr Gefühl.
Sie wollte Michael Mastriani … solange er sie ebenfalls wollte.
Er und sie sprachen nicht von Ehe oder einer lebenslangen Partnerschaft. Sie sprachen lediglich davon, sich noch besser kennenzulernen. Sie würden so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen, bevor jeder von ihnen zum Flughafen fuhr und in sein altes Leben zurückkehrte.
Und vielleicht würden sie danach versuchen, eine Art Fernbeziehung zu führen, bevor sie sich entschieden, ob sie mehr daraus machen wollten.
Für Abigail war schon das ein großer Schritt. Aber wann sollte sie ihn gehen, wenn nicht in dieser Woche?
In dieser Woche, die so voller wundersamer Zufälle und Überraschungen gesteckt hatte …
Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Ohne jede Erwartung war sie diesen Urlaub angetreten, eher mit schlechter als mit guter Laune, gezwungen durch ihre Freundin. Zu ihrem Glück gezwungen, wie sich jetzt herausgestellt hatte.
Sie war nach Fort Lauderdale gekommen, um alleine Urlaub zu machen, zu lesen, vielleicht ein wenig zu schwimmen … Doch dann hatten sich die Ereignisse überschlagen: Sie hatte sich mit dem ersten Mann eingelassen, dem sie am Strand begegnet war … Keine Frage, er war der umwerfendste Mann, den sie je getroffen hatte. Trotzdem war sie damit ein für sie absolut untypisches Risiko eingegangen.
Hals über Kopf hatten sie sich in eine Woche der Zweisamkeit gestürzt. Und die Unsicherheit war vergangen.
Jetzt hatte Abigail einfach nur ein gutes Gefühl.
Nach seinem Geständnis, seinen offenen Worten erst recht. Sie hatten sie nur bestätigt in ihren Empfindungen.
Sie beugte sich vor und schob die Finger zwischen seine. Seine Haut war warm und ein wenig rau, und sie spürte, wie nervös auch er war.
„Bist du dir sicher, dass Diana damit einverstanden ist?“, fragte sie leise und schaute ihm in die Augen. „Es gibt keine verborgenen Gefühle oder Missverständnisse, die unter der Oberfläche lauern und irgendwann zum Vorschein kommen?“
Er schüttelte den Kopf und wich ihrem prüfenden Blick nicht aus. „Alles in Ordnung, das verspreche ich dir. Wir hatten ein wirklich gutes Gespräch und haben alles zwischen uns geklärt. Ein paar Tränen sind zwar geflossen, aber wir sind im Guten auseinandergegangen. Du kannst gern selbst mit ihr reden, wenn du mir nicht glaubst. Ich gebe dir ihre Telefonnummer.“ Michael war anzusehen, wie schwer ihm das Angebot fiel.
Abigail war ihm dankbar für das Opfer, auch wenn sie es nicht annahm. „Nein, nicht nötig“, erwiderte sie. „Und was ist mit deinen Eltern? Sind sie auch einverstanden mit uns?“
„Meine Eltern sind von dir begeistert“, versicherte er ihr lächelnd. „Natürlich mögen sie auch Diana und freuen sich, wenn sie hin und wieder vorbeikommt. Aber sie wollen, dass ich mein eigenes Leben führe, und verlassen sich darauf, dass ich die richtige Entscheidung treffe.“
Er senkte die Stimme, und seine braunen
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