Julia Sommerliebe Band 24
das Louise tags zuvor getragen hatte. Er wusste immer noch nicht, wer die Kleider für Louise bezahlt hatte. Er sagte sich, dass es keine Rolle spielte. Er wollte nicht glauben, dass sie sich verkaufte wie ihre Mutter.
„Das Kostüm von gestern würde gehen, oder?“ Sie erinnerte sich plötzlich, dass es im Schrank hing.
„Wird perfekt sein.“
Dimitri ging aus dem Zimmer, ohne sie noch einmal anzuschauen, und Louise fragte sich, was sie mit dem ganzen langen Tag anfangen sollte.
9. KAPITEL
Nach dem Frühstück, das der Butler Joseph auf der Terrasse serviert hatte, erkundete Louise die gut bestückte Bibliothek in Dimitris Haus. Erfreut entdeckte sie den neuesten Thriller einer Autorin, die sie gern las. Doch obwohl die Story spannend gebaut war, zog sich der Tag in die Länge. An Freizeit war sie nicht gewöhnt. Ihr Job im Louvre nahm sie voll und ganz in Anspruch, und in den letzten Monaten war sie von der Arbeit immer direkt ins Krankenhaus zu ihrer Mutter gegangen.
Nachmittags rief sie in der Klinik in Massachusetts an, und ihr wurde versichert, dass Tina gut angekommen und untergebracht worden war. Der Facharzt wollte am nächsten Tag mit der Behandlung beginnen und schien auch hinsichtlich des Erfolgs optimistisch zu sein. Louise wusste, dass Tinas vollständige Genesung weiterhin ungewiss war, doch immerhin hatte sie jetzt eine Chance.
„Kyria Frobisher?“ Joseph trat auf die Terrasse, wo Louise im Schatten eines Sonnenschirms saß. „Kyrie Kalakos hat eine Nachricht für Sie hinterlassen. Falls Sie den Swimmingpool nutzen wollen, liegt Badekleidung im Sommerhaus bereit“, sagte er auf Griechisch.
„Efkharistó.“ Sie lächelte dem Butler zu. Die Nachmittagssonne war glühend heiß und der Gedanke an ein erfrischendes Bad im Pool verlockend.
Sie folgte dem Pfad, den Joseph ihr gewiesen hatte, und kam zu einem riesigen Pool, der inmitten von weißen Marmorfliesen lag, die im hellen Sonnenlicht glitzerten. Die Luft fühlte sich hier noch heißer an, und die hohen Kiefern, die das Gelände umstanden, verhinderten, dass auch nur die leiseste Brise die Oberfläche des türkisen Wassers kräuselte.
Das Sommerhaus war unverschlossen, und nach kurzer Suche fand Louise eine Kiste mit mehreren Bikinis. Wem die wohl gehört haben?, fragte sie sich. Der Gedanke, dass Dimitri auch andere Frauen in sein Haus eingeladen hatte, gefiel ihr ganz und gar nicht. So knapp, wie einige der Bikinis geschnitten waren, zeigten seine Freundinnen wohl gern wesentlich mehr von ihren Körpern als Louise.
Sie entschied sich für ein schlichtes schwarzes Modell, das ein wenig mehr Substanz hatte als die anderen. Das Gefühl des kühlen Wassers an ihrer Haut war pure Glückseligkeit, und sie schwamm eine Weile, bevor sie wieder aus dem Pool stieg, um sich auf einer Sonnenliege niederzulassen. Nur ein paar Minuten die Augen schließen, sagte sie sich …
„Ich hoffe, du hast Sonnencreme aufgetragen.“
Dimitris Stimme weckte sie, und sie schlug die Augen auf, sah ihn auf sich zukommen. Ihr Herz hüpfte, als er sich neben sie auf die Liege setzte – ein inzwischen vertrautes Gefühl. Er hatte sich umgezogen, trug schwarze Shorts und ein ärmelloses T-Shirt und sah schlicht umwerfend aus. Louise wusste, dass es im Keller des Hauses ein Fitnessstudio und einen Squashplatz gab, und schloss aus Dimitris durchtrainiertem Körper, dass er beides regelmäßig nutzte.
„Hast du nicht, oder? Du Närrin – ist dir nicht klar, wie schnell deine helle Haut verbrennen kann?“
Umwerfend, aber verdammt herrisch, dachte sie bedauernd.
„Ich habe nur kurz hier gelegen. Und ich bin kein Kind.“
„Du verhältst dich aber manchmal wie eins.“ Dimitri ließ den Blick über ihren schlanken Körper schweifen. Wie unglaublich sexy sie doch in diesem Neckholderbikini war.
Er funkelte sie so verwegen an, dass Louises Herz zu rasen begann.
„Aber du siehst ganz und gar nicht wie ein Kind aus, glikia . Du bist eine wunderschöne, sinnliche Frau“, murmelte er dicht an ihren Lippen, bevor er sie küsste.
Sie erwiderte den Kuss so leidenschaftlich, dass er sofort wieder Lust bekam. Seine Frau – Dimitri runzelte die Stirn angesichts dieses unerbetenen Gefühls. Er musste sich eingestehen, dass er den ganzen Tag an sie gedacht hatte. Selbst während des Treffens mit den Russen hatte er sich zur Konzentration zwingen müssen. Und als er anschließend sein Team zum Lunch eingeladen hatte, um den erfolgreichen Abschluss zu feiern, hatte
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