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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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gesagt, sie brauche mal frische Luft. Mit Eric zusammen zu sein war heftiger, als sie erwartet hatte. Es überstieg ihre kühnsten Fantasien bei Weitem. Es war einfach überwältigend. Und nicht unbedingt ausschließlich auf gute Art. Sie musste nachdenken.
    Und dann – wer stand da am Ende des Anlegers?
    Scheiße.
    »Da steckt sie also«, murmelte Jeremiah vor sich hin. »Ich dachte, du machst dir nichts aus Segeln.«
    Er hatte tiefschwarze Ringe unter den Augen und trug Jeans und ein weißes T-Shirt mit dem Logo »CBGB OM-FUG«, einem Punk-Club im East Village von Manhattan. Neben ihm stand ein riesiger L.L.-Bean-Seesack, auf den seine Initialen gestickt waren. Brett verspürte einen schuldbewussten Stich. Etwas an Jeremiah, der sonst so tough und cool war und der jetzt einen Seesack herumschleppte, den zweifellos seine Mami für ihn mit Monogramm hatte versehen lassen, etwas an ihm kam ihr so verletzlich und süß vor.
    »Hey.«
    »Hey?« Jeremiah schüttelte den Kopf. »Das ist alles, was du zu sagen hast? Hey? «
    »Na ja.« Brett versuchte, an ihm vorbeizugehen, aber er streckte den Arm aus und hielt sie fest. Seine Hand schloss sich schmerzhaft um ihren Oberarm. Einen winzigen Augenblick lang hatte sie Angst und sah Hilfe suchend zum Boot zurück. Dann wurde ihr klar – das war doch nur Jeremiah. Sie riss sich los. »Fass mich nicht so an! Hast du meine Nachricht nicht abgehört?«
    »Was, du machst also einfach per Mailbox Schluss?«, fragte er aufgebracht zurück. »Das hat wirklich Stil. Ich hab gedacht, du hättest mehr Klasse.«
    Brett wollte die Auseinandersetzung nicht hier direkt vor Erics Boot fortführen – Eric, der sich so langsam ausgezogen hatte. Eric, der sie so gekonnt berührt hatte, nicht so unbeholfen tastend und fummelnd wie die Jungs in ihrem Alter. Eric, der nicht böse geworden war, als sie das Ralph-Lauren-Laken mit Paisley-Muster über sich gezogen und ihn gebeten hatte aufzuhören. Sie trat auf den Weg, der zurück zum Campus führte. »Na gut.« Sie drehte sich zu Jeremiah um. »Dann mach ich eben jetzt persönlich mit dir Schluss. Zufrieden?«
    »Einen guten Grund dafür kannst du mir wohl nicht sagen, oder?«
    »Doch, klar«, höhnte Brett. »Hast du dir wirklich eingebildet, dass die Sache zwischen uns ernst war? Da hast du deinen Grund.«
    Jeremiah blieb stehen. Seine Augen waren ganz geschwollen und rot. Er sah aus, als sei er noch gar nicht im Bett gewesen.
    »Stimmt, ich hab mir wirklich eingebildet, dass es ernst mit uns ist. Warum sollte ich dich wohl sonst nach Kalifornien einladen?«
    »Äh …« Sie starrte zu Boden.
    »Aber es gibt ja offensichtlich einen anderen«, ließ er einen Versuchsballon los. »Man hat mir gesagt, ich soll hier nach dir suchen. Das Boot gehört einem Typ, stimmt’s? Du warst da unten mit einem Kerl zusammen, auf seinem Boot, in seiner Kabine. Komm schon, Brett, das ist ja wohl echt’n bisschen billig, findest du nicht?«
    Brett kniff wütend die Augen zusammen. Als ob es ihm zustand, sich als was Besseres vorzukommen mit seinem lächerlichen Proletarierakzent! Doch dann stutzte sie. »Halt mal, wer hat dir gesagt, dass ich hier bin?«
    Jeremiah zuckte die Schultern. »Ist das wichtig?« Er griff in seine Hosentasche und zog ein Päckchen Camel Lights heraus. »Tatsache ist, dass es mir jemand erzählt hat und dass du bewiesen hast, dass es stimmt. Scheiß drauf. Dein Pech.«
    Er drehte sich um und stapfte auf den Campus zu, die unangezündete Zigarette im Mundwinkel.
    »Warte«, rief Brett mit unterdrückter Stimme. Panik stieg in ihr auf. »Wer hat dir gesagt, dass ich...«
    Aber er war schon zu weit weg, um sie zu hören, und sie wollte nicht schreien. Sie drehte sich um und starrte zum Anleger. Erics Boot schaukelte friedlich auf dem Wasser. Es wirkte gar nicht so, als sei es soeben Zeuge des dramatischsten Wendepunkts in Bretts Leben geworden. Mit nur wenigen Schritten konnte sie wieder unter Deck gehen und neben Eric ins Bett gleiten. Sie könnten Wein trinken und reden und er würde sie über alles hinwegtrösten. Und dann könnten sie es tun – sie könnte zum ersten Mal in ihrem Leben mit einem Mann schlafen.
    Aber sie schaffte es nicht. Und sie wusste nicht genau, wieso.

36 Eine Waverly-Eule ist eine ehrliche Eule
    Am Montagmorgen saß Jenny an dem großen ovalen Eichentisch im Büro von Dekan Marymount. Die Anhörung vor dem Disziplinarausschuss hatte vor ein paar Minuten begonnen. In dem Raum roch es nach alten Büchern und

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