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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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nur los mit mir? Sie ist meine Zwillingsschwester. Der Mensch, mit dem ich aufgewachsen bin. Der Mensch, der mich besser kennt als jeder andere.
    »Hrmumpf«, schnaufe ich, während ich ein verirrtes blondes Haar von dem Kleid zupfe. Das zeigt es mal wieder. Wenn sie mich besser kennen würde als jeder andere, wüsste sie, dass ich vollauf bereit bin, mich heute Nacht wieder in einen Menschen zu verwandeln. Dass ich in Jake Wilder verliebt bin. Nicht in Magnus.
    Nein. Rayne kennt mich überhaupt nicht.

Verzweifelte Ball-Dates
    Jake ist auf die Minute pünktlich. Er hat eine Limousine gemietet. Und er trägt einen göttlichen Smoking. Was könnte ich mir von einem Ball-Date mehr wünschen? Er kommt zur Tür und er hat ein Sträußchen dabei. Sein Kummerbund passt zu meinem Kleid. Er lächelt mich an, nennt meine Mom »Ma'am« und zuckt nicht mal mit der Wimper, als sie ihn auffordert, sie Susan zu nennen, und ihm ihre verrückte Theorie von der Regierungsverschwörung erklärt, nach der Ausdrücke wie »Ma'am« geschaffen wurden, um Frauen barfuß und schwanger in der Küche festzuhalten. (Tja, ich kapier meine Mom manchmal auch nicht.)
    Kurzum, Jake ist perfekt. Ein wahr gewordener Traum.
    Also, warum kann ich keine Begeisterung aufbringen?
    Er teilt »Susan« mit, dass er mich zu einer annehmbaren Uhrzeit zurückbringen wird. Er lässt mich zuerst in die Limousine einsteigen. Er bietet mir ein Glas Champagner in einer Flöte an.
    Wenn man den Begriff perfektes Ball-Date im Lexikon nachschlagen würde, würde einem Jakes gut aussehende Visage entgegenblicken.
    Warum also kämpfe ich gegen den Drang zu gähnen?
    »Das schönste Mädchen der Oakridge High School«, sagt er und wir lassen die Gläser klirren.
    »Warum trinken wir auf Mary Markson?«, frage ich mit einem Kichern.
    Er zieht in aufrichtiger Verwirrung die Augenbrauen zusammen. »Ich habe dich gemeint, Sunny«, stammelt er.
    »Tut mir leid, ich schätze, ich hätte mich klarer ausdrücken sollen.«
    »Ähm, das weiß ich doch«, versichere ich ihm. »Ich habe nur einen Scherz gemacht.« Einen ziemlich offenkundigen, hätte ich gedacht, aber ich beschließe, ihm eine Atempause zu gönnen. Ich spüre, dass er nervös ist. Ist das nicht einfach todkomisch? Der Traumtyp der Oakridge High ist in der Gegenwart meiner bescheidenen Wenigkeit nervös.
    Wer hätte das gedacht?
    Ich lehne mich in meinem Sitz zurück und nippe an meinem Champagner. Nett. In einer luxuriösen Limousine zum Schulball zu fahren, mit dem begehrenswertesten Jungen der Schule direkt mir gegenüber. Ich werfe einen verstohlenen Blick in seine Richtung. Er ist wirklich so heiß mit dieser grüblerischen Miene und dem perfekten Körper. Und er gehört mir allein.
    »Ich bin so froh, dass du dich entschieden hast, mit mir zu dem Ball zu gehen«, fährt Jake fort und unterzieht mich einer Musterung, die man nur als ehrerbietig beschreiben kann. »Ich hatte solche Angst, dich zu fragen.«
    Stell dir das vor! Ich mache einem Jungen Angst! Ein Junge wie Jake Wilder hat Angst vor mir! Einfach todkomisch.
    »Ich bin froh, dass du es getan hast«, antworte ich und senke den Blick, um bescheiden zu wirken. »Ich mag dich schon seit einer ganzen Weile.«
    »Wirklich?« Jake sieht mich überrascht an. »Das ist komisch. Ich habe bis zu diesem Tag im Schauspielkurs nichts von deiner Existenz gewusst.«
    Ah, das Eiswasser der Realität wird kübelweise über meinem Kopf ausgeschüttet. Ich nehme einen großen Schluck Champagner und wünschte, es wäre Blut. Insgeheim hatte ich doch gehofft, er würde sagen, dass er schon das ganze Jahr über scharf auf mich gewesen war.
    Dann hätte ich Rayne berichten können, dass er mich wirklich um meinetwillen mag und nicht wegen irgendeines komischen Vampirlockrufes.
    Aber, ähm, so scheint es nicht zu sein. Oh, na schön.
    »Als wir auf der Bühne waren und ich dich geküsst habe, war es so, als hätte sich meine ganze Welt in diesem Moment verändert. Alles, was ich war, alles, was ich mir vom Leben gewünscht habe - all diese Dinge sind in einem einzigen Lichtblitz verschwunden. In dieser Sekunde ist mir klar geworden, dass ich ohne Weiteres die ganze Ewigkeit mit dir verbringen könnte.«
    O-kay. Ich muss zugeben, das wird langsam etwas unheimlich und stalkermäßig. Ich meine, versteh mich nicht falsch - die Tatsache, dass die Liebe meines Lebens mich mit hingebungsvollen Sonetten übersprudelt, während ich in einer Luxuslimousine Champagner trinke, ist extrem

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