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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Klein
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wie zwei Kohlestücke in einem Schneemanngesicht wirkten.
    »Sofort runter da!«, riefen beide großen Schwestern gleichzeitig.
    »Nö«, sagte Arian. Er ruckelte sich zurecht, zeigte den Stinkefinger und lockte damit wie aus dem Nichts die dritte große Schwester herbei. Sie trug ein wallendes Gewand, das wie eine Mischung aus Betttuch und Tischdecke aussah. Jede Menge Ringe und Ketten klimperten an ihr herum.
    »Auf der Stelle bewegst du deinen schmutzigen Hintern aus den Polstern, du Dreckspatz! Oder es kracht!«
    »Nö«, wiederholte Arian.
    »Nimm sofort den Mittelfinger runter, du Frettchen!«
    »Nö«, sagte Arian und hob beide Mittelfinger. Er warf Pablo einen verwegenen Blick zu.
    »Keine Angst, alles ganz normal. Einfach ruhig bleiben.«
    Pablo nickte. Als aber die älteste von Arians Schwestern mit einer Stimme, die direkt aus der Hölle zu kommen schien, »Jetzt seid ihr dran, ihr keimigen Zwerge!« keifte, wurde ihm doch etwas flau.
    »Keine Angst, ich habe alles unter Kontrolle.« Arian blinzelte Pablo beruhigend zu. »Kommt bloß her, ihr Nattern!«, rief er. »Pablo und ich lassen euch die Luft raus!«
    Pablo fürchtete, dass es auch umgekehrt geschehen könnte, und spürte den dringenden Wunsch, »Ich halte mich lieber raus« zu sagen.
    Zu spät. Der Haarturm, die schwarze Mamba und das lebende Tischtuch griffen an. Aber haarscharf bevor die Schlacht losging, donnerte eine Stimme: »Was ist hier los?!«
    Arians Mutter stand in der Wohnzimmertür.
    »Die beiden Frettchen beleidigen uns!«
    »Sie zeigen uns ihre Popel-Mittelfinger und riechen wie ’ne alte Turnhalle!«
    »Sie wollen aus unserem Sofa einen Komposthaufen machen!«, riefen die drei großen Schwestern durcheinander.
    »Alles Unsinn, Mama«, sagte Arian und lächelte unschuldig. »Und zähl mal durch: Es geht wie so oft drei gegen einen.«
    »Drei gegen zwei, du Schrumpfkopf! Oder gehört der da nicht zu dir?!« Die älteste Schwester zeigte auf Pablo wie auf etwas Ansteckendes. »Und wenn man den ganzen Dreck, den ihr mitgebracht habt, extra zählt, haben wir Gleichstand!«
    »Ruhe!«, herrschte Arians Mutter die Töchtergang an. »Und das mit dem Schrumpfkopf habe ich nicht gehört!«
    »Aber ich«, murmelte Arian und schnitt seiner großen Schwester unauffällig eine fiese Grimasse.
    »Lass das!«, knurrte seine Mutter. »Was machst du in schmutzigen Fußballklamotten auf dem Sofa?!«
    »Es ist ein Notfall«, erwiderte Arian würdevoll.
    Seine Mutter schaute ihn fragend an und Arian zeigte auf seinen Fuß.
    »Ach du je«, sagte seine Mutter und hielt sich die Hand vor den Mund. Arians Knöchel hatte ein unglaubliches Ausmaß angenommen und darauf schillerte ein Monster-Bluterguss.
    »Es tut übrigens auch richtig weh«, stellte Arian sachlich fest. »Aber keine Angst, das sieht schlimmer aus, als es ist. Morgen ist alles wieder gut.«
    »Wir fahren sofort ins Krankenhaus«, sagte die Mutter. »Das muss geröntgt werden.«
    »Ach was.« Arian winkte ab. »Mal nicht gleich übertreiben. Ich schon mich den Rest des Tages, dann geht das schon wieder.«
    »Kannst du laufen?«, fragte seine Mutter.
    »Im Augenblick nicht so gut«, sagte Arian.
    »Kannst du auftreten?«
    »Nicht optimal.«
    »Sag bitte die Wahrheit, Arian!«
    »Okay, ich kann nicht gut auftreten.«
    »Als er hier reingehinkt ist, konnte er gar nicht auftreten«, sagte die Haarturm-Schwester. »Und wenn er nicht sofort stinkig geworden wäre und in seinem Erdferkel-Zustand nicht ausgerechnet aufs Sofa gewollt hätte, hätte ich mir sogar Sorgen um ihn gemacht.«
    »Danke, ich verzichte«, sagte Arian und seine Schwester verdrehte die Augen.
    »Alle außer mir halten jetzt die Klappe!« Arians Mama sah jetzt so aus, dass keiner erkunden wollte, was passieren würde, wenn nicht alle sofort die Klappe hielten. Also herrschte kleinlautes Schweigen.
    Die Mutter zeigte wie ein General, der unmittelbar vor der Schlacht seine Truppen aufteilt, nacheinander auf das lebende Tischtuch, die schwarze Mamba und den Haarturm: »DU holst Arians Trainingsanzug aus seinem Zimmer, damit er was halbwegs Vernünftiges anziehen kann. DU holst eine Schüssel mit Wasser, Seife und einen Waschlappen, damit er sich ein bisschen waschen kann, und DU begleitest uns ins Krankenhaus, denn es ist besser, wenn wir ihn zu zweit stützen.«
    Arian setzte zu einer Bemerkung an, die wahrscheinlich damit zu tun hatte, dass er keine zwei Stützen brauchte. Aber ein Blick seiner Mutter brachte ihn dazu, stattdessen

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