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Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
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verstohlen«, bemerkte Krebs.
    »Ja«, sagte Muzorawa und nickte. »Sie machen kaum ein Geräusch.«
    »Das könnte sie vor der Entdeckung durch räuberische Feinde schützen«, meinte Karlstad.
    »Wer würde auch nur daran denken, einen solchen Berg von einem Lebewesen anzugreifen?«, fragte O’Hara.
    Karlstad lachte. »Sie haben räuberische Feinde in Ihrem Blutkreislauf, Lane. Wir sind millionenfach größer als Bakterien.«
    »Weniger Gerede, Dr. Karlstad«, murrte Krebs. »Machen Sie die Datenkapsel fertig.«
    »Sie ist beinahe fertig, Captain«, sagte Karlstad. »Das Datenmaterial ist größtenteils übertragen.«
    Grant fragte: »Könnten diese Lebewesen auf Frequenzen miteinander sprechen, die von uns nicht aufgefangen werden können?«
    »Unsere Audiophone decken einen sehr großen Frequenzbereich ab«, antwortete Muzorawa. »Die untere Grenze liegt bei weniger als zehn Schwingungen pro Sekunde.«
    »Und was ist die Obergrenze?«, fragte Karlstad.
    »Annähernd einhundert Kilohertz, weit jenseits des menschlichen Hörbereichs.«
    »Wir hätten einen Hund mitnehmen sollen«, murmelte Karlstad.
    »Oder ein paar von den Delphinen«, sagte O’Hara.
    »Schallwellen dieser Intensität«, bemerkte Krebs, »können lebendes Gewebe zerstören.«
    »Oder diese Tauchsonde wie eine Eierschale aufbrechen, wenn sie genug Energie hinter sich haben«, sagte Muzorawa.
    »Hübscher Gedanke«, meinte Karlstad.
    »Ich bin der Meinung«, sagte Krebs, »dass diese Lebewesen keine solch hohen Frequenzen zur Kommunikation verwenden würden. Es würde sie schädigen.«
    »Aber sie könnten sie als Waffe gebrauchen«, sagte Karlstad.
    »Wenn sie miteinander kommunizieren«, sagte Muzorawa nachdenklich, »würde es visuell sein, denke ich.«
    »Sie leuchten auf wie Reklameschilder, nicht wahr?«, sagte O’Hara.
    »Wie diese Luftschiffe, die über Fußballplätzen schwebten, als ich ein Kind war«, stimmte Karlstad zu.
    Die Lichter gingen so rasch an und aus, dass Grant nicht erkennen konnte, ob sie bestimmte Muster irgendwelcher Art formten. Sie waren beinahe so schnell wie stroboskopische Blitze.
    »Wo ist meine Datenkapsel?«, verlangte Krebs zu wissen.
    »Ich wollte es Ihnen gerade sagen, Captain. Die Kapsel ist bereit für Ihre Eingabe.«
    Mit verdrießlicher Miene stieß Krebs sich von der Decke ab und ging neben Karlstad nieder wie ein wuchtiger Klotz, der neben einem biegsamen Schilfrohr im Wasser niedersinkt. Karlstad gab seiner Tastatur ein Signal, und das gelbe Kommunikationslicht leuchtete auf.
    »Datenkapsel Nummer zwei«, sagte sie und brachte es fertig, ihrer metallisch schrillen Stimme einen emotionslos nüchternen Ton abzugewinnen. »Wir sind auf eine Gruppe sehr großer Organismen gestoßen. Sie scheinen die organischen Partikel einzusaugen, die mit den Strömungen durch die See treiben. Wir folgen ihnen weiterhin, bis unsere lebenserhaltenden Reserven zur Neige gehen.«
    Krebs schaltete den Bildschirm aus, und das Licht erlosch.
    »Ist das alles, was Sie sagen wollen?«, platzte O’Hara heraus. »Wollen Sie ihnen nicht von den Signallichtern erzählen?«
    »Sie werden die Lichter genauso gut sehen können wie wir«, sagte Krebs. »Sie können ihre eigenen Schlussfolgerungen daraus ziehen, ob es Signale sind oder nicht.«
    »Aber es müssen welche sein!«, sagte O’Hara. »Was sonst könnten sie bezwecken?«
    »Schießen Sie die Kapsel ab«, sagte Krebs zu Karlstad. Mit einem missmutigen Blick zu O’Hara erwiderte sie: »Sie könnten praktisch alles sein. Lassen Sie sich nicht zu voreiligen Schlüssen verleiten.«
    Karlstad schoss die Kapsel mit einem Knopfdruck ab. Grant fühlte den Rückstoß als eine leichte Vibration.
    »Die Lichter gehen so schnell an und aus«, bemerkte Muzorawa, »dass man unmöglich sagen kann, was sie sind.«
    »Können wir die Wiedergabe nicht verlangsamen?«, fragte Grant. »Ich meine, die Aufzeichnungen in verringerter Geschwindigkeit darstellen.«
    »Zeitlupe?«
    »Ja.«
    Muzorawa dachte einen Augenblick darüber nach, dann nickte er. »Ja, das ist eine gute Idee. Captain?«
    »Tun Sie es«, sagte Krebs.
    Es kostete Muzorawa mehrere Minuten, die im Computer gespeicherten sensorischen Wahrnehmungen zu programmieren. Schließlich sagte er ihnen, er sei bereit.
    »Bringen Sie es auf den großen Bildschirm«, befahl Krebs.
    Grants Rückenschmerzen kehrten zurück. Er konnte in den Monitorfunktionen seiner Konsole keine Defekte erkennen, aber der Schmerz warnte ihn, dass das Triebwerk

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