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Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
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Krebs. »Hunde, Pferde, viele Tiere können auf menschliche Befehle reagieren. Macht sie das intelligent?«
    »Papageien sind zweifellos intelligent«, sagte O’Hara. »Und Delphine sprechen mit uns.«
    Krebs schüttelte hartnäckig den Kopf. »Intelligenz ist das Vermögen zur Lösung konkreter oder abstrakter Probleme, die Fähigkeit zu abstraktem Denken. Das kann man von Delphinen nicht sagen.«
    Das Leben unter Wasser, dachte Grant, erforderte eben andere Ausprägungen der Intelligenz. Ohne Hände zur Manipulation ihrer Umgebung, ohne die Möglichkeit, Werkzeuge zu gebrauchen, entwickelte sich ihre Intelligenz in eine andere Richtung.
    »Ameisen und Bienen haben ein sehr komplexes und intelligentes Sozialverhalten«, sagte Karlstad.
    Bevor Krebs antworten konnte, sagte O’Hara: »Das Kennzeichen der Intelligenz ist die Fähigkeit, abstrakte Ideen mit anderen Angehörigen derselben Spezies auszutauschen. Das tun die Delphine.«
    »Abstrakte Ideen?«, fragte Muzorawa.
    »Ja«, erwiderte O’Hara entschieden. »Sie können Freundschaft und Loyalität verstehen. Sie haben Familienbande.«
    Krebs sah noch immer nicht überzeugt aus. »Alles das gilt auch für andere Tiere, Hunde zum Beispiel. Aber wir sind nicht hier, um Verhaltensforschung zu treiben oder philosophische Diskussionen zu führen. Orientieren Sie Kurs und Geschwindigkeit an den Walen.
    Je mehr Daten wir über sie sammeln können, desto besser.«
    Seine Rückenschmerzen verschlimmerten sich. Grant schloss die Augen und stellte sich das fehlerhafte Triebwerk vor. Der Schmerz verriet ihm, dass es wieder unregelmäßig lief.
    Bevor er das Problem ansprechen konnte, beklagte sich Krebs: »Ich brauche volle Kraft von beiden Triebwerken, Mr. Archer.«
    »Nummer zwei versagt wieder«, sagte er.
    »Das sehe ich. Reparieren Sie es!«
    »Wenn ich es abschalten könnte… nur für eine halbe Stunde…«
    Krebs schien die Möglichkeit zu erwägen, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein. Wir würden die Wale verlieren.«
    Nun meldete sich Muzorawa zu Wort. »Captain, wir kennen Kurs und Geschwindigkeit der Herde. Wir könnten sie einholen, sobald das Triebwerk repariert ist.«
    »Schon jetzt können wir kaum mit ihnen Schritt halten«, sagte Krebs. »Wenn wir die Geschwindigkeit verringern, werden wir sie nie einholen.«
    »Der Strom organischer Partikel, den sie abweiden, folgt entsprechend der Meeresströmung einer gekrümmten Bahn«, sagte Muzorawa in ruhig überzeugendem Ton. Er brachte Grants Karte der ozeanischen Strömungen auf den Bildschirm und zeigte den Verlauf. »Wir könnten die Krümmung abschneiden, sobald das Triebwerk repariert ist, und die Herde wieder erreichen.«
    Krebs schloss die Augen. Sie sah Zebs Karte durch die Implantate, dachte Grant, um ein Bild zu bekommen, das ihre Augen nicht sehen konnten. Er vermutete, dass der Druck negative Auswirkungen auch auf ihre Sehnerven hatte.
    Sie öffnete die Augen, aber sie starrten ins Leere. »Nun gut«, sagte sie widerwillig. »O’Hara, reduzieren Sie die Geschwindigkeit. Archer, Sie schalten Triebwerk Nummer zwei zur Reparatur ab.«
    Als Grant einen Seufzer der Erleichterung ausstieß fügte Krebs hinzu: »Und beenden Sie die Reparatur in dreißig Minuten! Nicht eine Sekunde länger!«
    »Ja, Captain!«
    Achtundzwanzig Minuten später begutachtete Grant das neu ausgekleidete Rohr. Durch die implantierten Biochips fühlte er die Keramikoberfläche, als ob er mit den Händen darüber hinstreichen würde. Sie waren noch warm vom sternheißen Strom ionisierter Gase, der durchgeströmt war. Ja, sagte er sich, die Keramikbeschichtung hat die richtige Stärke und Oberflächenglätte. Alles innerhalb der im Bauplan vorgesehenen Werte. Der flüssige Stickstoff kühlte die supraleitenden Spulen auf der anderen Seite des Rohres. Sie waren weit unterhalb ihrer kritischen Temperatur.
    »Nun?«, fragte Krebs. »Sind Sie fertig?«
    Mit einem einzigen kleinen Kopfnicken sagte Grant: »Ja, Dr. Krebs. Triebwerk Nummer zwei kann wieder eingeschaltet werden.«
    »Gut«, sagte sie, und Grant spürte, dass es einem Schlag auf die Schulter so nahe kam wie es von dieser hartnäckigen, schwer mitgenommenen Frau erwartet werden konnte.
    Als beide Triebwerke wieder auf volle Leistung gebracht waren, lenkte Grant seine Aufmerksamkeit mit einiger Anstrengung von den Informationen ab, mit denen die Biochips sein Nervensystem versorgten, und fragte den neben ihm stehenden Muzorawa: »Haben wir sie verloren?«
    Der große

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