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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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das durch das Blätterdach des Dschungels fiel, deutlich ab.
    »Wenn du es wagst, nach deinen Männern zu rufen, schlitzen wir dich auf und verschwinden im Unterholz«, warnte Jewel ihn mit einer selbstsicheren Ruhe, die sie selbst überraschte.
    Jetzt nickte ihr Gefangener wieder.
    Sie trat mit gezücktem Schwert auf den Pfad und bedeutete den zwei Männern, ihr zu folgen. Man hätte eine Münze werfen müssen, um zu entscheiden, welcher der beiden unglücklicher aussah, als sie an ihr vorbeigingen. Obwohl sie sich nicht selbst betrachten konnte, zweifelte sie nicht, dass sie genauso verhärmt aussah wie sie. Ihr Schwert auf die Mitte von Devlins Rücken gerichtet marschierte sie zum Strand.
    »Du wirst deinen Männern befehlen, ihre Waffen fallen zu lassen und unsere Mannschaft freizugeben«, sagte sie, obwohl sie vermutete, dass er längst wusste, was sie wollte.
    »Nichts von dem werden sie tun«, krächzte er und verstummte dann.
    Jetzt wusste sie, warum er die ganze Zeit so gefügig gewesen war. Er konnte nicht sprechen. Entweder war Tyrell stärker, als sie gedacht hatte, oder seine Angst hatte ihm für den Moment zusätzliche Kraft verliehen. Zum Glück hatten sie Devlin nicht getötet. Sie wagte nicht, den Leutnant anzusehen, um ängstliche Blicke auszutauschen. Beide brachten mehr Mut auf, als sie sich je zugetraut hätten. Damals, es schien ihr eine Ewigkeit her zu sein, als sie Nolan an Bord der
Neptune
gefolgt war, hatte sie nicht gewusst, worauf sie sich eingelassen hatte. Sie war dankbar gewesen, dass sie Nolans Leben gerettet hatte, ja, aber wenn es irgend möglich wäre, würde sie den durch sie verursachten Tod des jungen Mannes rückgängig machen. Und jetzt, viel eher, als sie es sich je hatte träumen lassen, war sie gezwungen, fast das Gleiche erneut zu tun. Aber kein Mittel war zu drastisch, wenn die Chance bestand, Nolan vor dem Galgen zu bewahren.
    »Sie werden meinetwegen nicht ihre Waffen ablegen. Du kannst mich also auch auf der Stelle durchbohren«, flüsterte Devlin mit gebrochener Stimme. Es war qualvoll, ihm zuzuhören. »Sie werden euch beide auf der Stelle erschießen«, murmelte er kaum vernehmbar. Dann keuchte und schluckte er in schneller Folge, offenbar musste er die Anstrengung teuer bezahlen.
    »Ich glaube daran, dass sie unsere Männer gegen dich eintauschen werden, und wir sind bereit, unser Leben dafür aufs Spiel zu setzen. Schließlich haben wir nichts zu verlieren.«
    Endlich wagte es Jewel, zu Tyrell zu schauen. Seine entschlossene Miene bestärkte sie, dass er genauso dachte. »Und wird auch nur ein einziger Schuss abgefeuert, so wirst du mit uns sterben.«
    Sie konnten das Licht der Fackeln am Strand ausmachen, noch ehe das Tosen der Wellen zu hören war. Dann schoben sie Devlin vor sich her durch das Blattwerk. Seine Stimme würde nicht reichen, um seine Männer zu überzeugen, dass alles in Ordnung war, also verabschiedete sich Jewel von der Idee, Devlin zu ihnen sprechen zu lassen.
    Die Soldaten, die am Strand die übrige Crew der
Integrity
bewachten, waren nicht besonders alarmiert, als sie das Dreiergrüppchen auf den Strand treten sahen. Aufmerksam blickten sie in ihre Richtung, ohne die Musketen zu erheben. Jewel nahm sich einen Moment lang Zeit, um Wayland auszumachen. Sein Grinsen, als er sie entdeckte, das jeden seiner verbliebenen fauligen Zähne zeigte, flößte ihr Vertrauen ein.
    »Lasst eure Waffen fallen, oder wir schlitzen ihn auf«, dröhnte Tyrell mit einer tiefen Stimme, die sie zuvor noch nie von ihm gehört hatte. Obwohl Jewel das Schwert hielt, war sie dankbar, dass er das Sprechen übernahm. Vielleicht würden die Soldaten die Drohung einer Frau nicht ernst nehmen, und sie verspürte keinerlei Wunsch, sich als stärker darzustellen, als sie es war. Jedenfalls nicht, wenn es sich vermeiden ließ.
    Die Männer sahen Devlin fragend an, gehorchten Tyrell aber nicht auf der Stelle. Der befehlshabende Offizier schwieg, ob aus wirklichem Selbsterhaltungstrieb oder weil der Klang seiner Stimme seinen Geiselnehmern eventuell mehr Glaubwürdigkeit verliehen hätte, ließ sich nicht sagen. Vielleicht lag es an seinem Gesichtsausdruck – den Jewel nicht sehen konnte, weil sie noch immer unnachgiebig mit der Schwertspitze auf seinen Rücken zielte –, aber als der erste Soldat seine Waffen niederlegte, taten es ihm die anderen nach.
    Die Crew der
Integrity
saß zusammengekauert auf dem Strand, ihre Hände waren ihnen vor die Brust gebunden worden. In dem

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