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Kämpfer der Lichtwelt

Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Kämpfer der Lichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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wurde bestätigt, als er an dem Schandpfahl vorbeiritt. Bei dem Hingerichteten handelte es sich um keinen anderen als um Graf Codgin Poly Nerchond. Bendik würgte bei seinem Anblick.
    Vor ihnen lag das große Heerlager. Es erstreckte sich bis weit in die Ebene hinein. Hier brannten viele Lagerfeuer. Es herrschte ein geschäftiges Treiben, niemand schien an Schlaf zu denken.
    Was für ein gewaltiges Heer! In diesem Lager mochten hundert oder zweihundert Hundertschaften zusammen gezogen sein. Und doch war dies nur ein Teil der Streitmacht, die gegen die Caer aufgeboten wurde. Entlang dem Hochmoor waren noch zehnmal so viele Krieger in Stellung gegangen. Krieger aus allen Ländern der Lichtwelt, aus Ugalien, dem wilden Karsh-Land, dem nördlichen Salamos. Söldner aus den weiten Steppen Dandamars; Flüchtlinge aus den tainnianischen Herzogtümern Akinlay, Nugamor und Darain; Bauern, Handwerker, Edelleute und Abenteurer - sie alle hatten sich gegen die Macht der Caer verbündet. Noch nie in der neueren Geschichte der nördlichen Lichtwelt hatte es eine solche Einigkeit unter den Völkern gegeben.
    Konnten die Caer, auch wenn sie im Sold der Dunklen Mächte aus der Schattenzone standen, dieser Streitmacht überhaupt etwas Gleichwertiges entgegensetzen? Ja, davon war Mythor überzeugt, nämlich die Magie ihrer Dämonenpriester!
    Mythor brachte Pandor vor den Wachen zum Stillstand und nannte die Losung. Dann verlangte er, zu Graf Corian gebracht zu werden. Offenbar war er bereits erwartet worden, denn ein Offizier erschien, der eine wertvolle Kriegsausrüstung und einen Helm mit einem bunten Federbusch trug.
    »Ich bin Graf Arlios von Viscond«, stellte sich der ugalische Edelmann vor. »Graf Corian hat angeordnet, dass du ihm sofort vorgeführt wirst, wenn du erscheinst. Komm, ich führe dich zu ihm!«
    *
    Chewaw
    Chewaw war in den Götterbergen geboren worden, aber er hatte keine Erinnerung mehr an die Heimat, denn sein Stamm war schon vor vielen Gezeitenwechseln ins Flachland gezogen und Chewaw war damals noch ein kleiner Junge gewesen. Nun war er der Häuptling seines Stammes. Über ihm stand nur der Schamane Abwar, dessen Jagdzauber stark war, der aber damals nicht hatte verhindern können, dass ihr Stamm aus den Götterbergen vertrieben worden war.
    Und das kam so: Chewaws Stamm verehrte viele Götter, so viele, wie die Götterberge Gipfel hatten, und jeder Gipfel war nach jenem Gott benannt, der dort seinen Sitz hatte. Eines Tages jedoch tauchte ein neuer Gott auf, der sich Großer Alb nannte und alle anderen Götter verbot. Wer sich ihm nicht unterwerfen wollte, wurde getötet oder verjagt. Chewaws Stamm blieb seinen Göttern treu und musste ins Flachland fliehen.
    Von hier aus konnte Chewaw an klaren Tagen einige der Berggipfel sehen, und dann murmelte er die dazugehörigen Namen der Götter, die ihm Abwar genannt hatte.
    Das Leben im Tiefland war hart, denn die hier ansässigen Stämme wollten ihr Land nicht freiwillig den Eindringlingen überlassen. Chewaw kämpfte mit seinem Stamm verbissen um jeden Fußbreit des eroberten Jagdreviers, und er errang so manchen heldenhaften Sieg, obwohl die Tieflandstämme besser bewaffnet waren. Ihre Beile und Messer waren nicht aus Stein, sondern aus einem viel härteren Stoff, aus dem sich auch schärfere Klingen schleifen ließen.
    Dennoch konnte sich Chewaw mit seinem Stamm behaupten. Man lebte am Rande des Großen Moores, und wenn der Gegner mit einer übermächtigen Streitmacht an griff, zog man sich ins Moor zurück. Aber dazu entschloss man sich nur in äußerster Not, denn das Moor war trügerisch und hatte sich schon viele Opfer geholt.
    Manchmal war das Moor aber auch nützlich. So etwa, wenn der Stamm eine Mammutherde in diese Landschaft treiben konnte. Die großen Tiere waren in dem sumpfigen Gelände hilflos und versanken ihres Gewichtes wegen bald bis über die Beine im weichen Boden. Dann waren sie eine leichte Beute für Chewaws Stamm, der anschließend wieder für viele Monde zu essen hatte.
    Eines Tages jedoch wurde das Moor Chewaw und seinem ganzen Stamm zum Verhängnis. Wieder griffen die Tiefländer in solcher Überzahl an, dass Abwar dazu riet, das Versteck im Moor aufzusuchen.
    Die Angreifer blieben diesmal hartnäckiger als sonst. Sie drangen immer tiefer ins Moor ein und stöberten schließlich das Versteck auf Chewaw und den Seinen blieb keine andere Wahl, als sich noch tiefer ins Moor zurückzuziehen, in ein selbst ihnen unbekanntes Gebiet. Und hier

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