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Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)

Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)

Titel: Käufliche Liebe Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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noch früh am Tag, gerade mal neun Uhr abends. Anita nennt mir eine Anschrift in der Elbchaussee. Kurz spreche ich mit ihr über den Preis, dann winke ich ein Taxi heran. Der Kunde wird den Fahrpreis bezahlen.

     

    Ich schaue aus dem Seitenfenster, während der Wagen die unendlich lange Elbchaussee entlangfährt. Die stolzen Fronten der Patriziervillen leuchten grellweiß in den letzten Strahlen der Sonne. Wer hier wohnt hat entweder Geld, oder einflussreiche Freunde, die ihm das Leben auf der Sonnenseite des Lebens ermöglichen. Vor einem eher unscheinbaren Gebäude hält das Taxi, und ich steige aus, nachdem ich dem Fahrer einen Geldschein gereicht habe.

    Gemäß Anweisung laufe ich um das Haus herum zum Hintereingang. Es stört mich nicht, wie ein Dienstbote behandelt zu werden. Wenn ich mein Studium beendet habe wird sich alles ändern. Dann kann ich den Kopf wieder hoch erhoben tragen, muss nicht mehr durch schäbige Flure schleichen und mich von Portieren wie ein lästiges Insekt betrachten lassen.

     

    Ich klopfe, und ein blonder Kerl öffnet die Tür so schnell, als hätte er dahinter auf mich gewartet. Er ist gut einen Kopf kleiner als ich und seine blauen Augen mustern mich ausführlich, wobei er die Wimpern gesenkt hält. Ihm scheint zu gefallen was er sieht, denn seine Mundwinkel ziehen sich hoch und er macht eine einladende Geste mit der Hand.

    „Komm rein“, flüstert er mit rauer Stimme.

     

    Levi

     

    Der Dunkelhaarige gefällt mir. Er überragt mich um Haupteslänge und ist umwerfend attraktiv. Das Schönste aber an ihm sind seine strahlend grünen Augen, die von dichten, dunklen Wimpern umrahmt sind. Nein, sein Mund ist noch schöner.

    Der Kerl geht an mir vorbei, lässig und scheinbar unbeteiligt. Klar, er ist ein Profi, was habe ich auch anderes erwartet? Einen scheuen Liebhaber? Ich seufze unbewusst und schließe die Tür, bedeute dem Mann, mir zu folgen.

    Während ich durch die Küche und den Flur zum Wohnzimmer laufe, fühle ich seine Präsenz überdeutlich in meinem Rücken. Er strahlt eine Selbstsicherheit aus, die mir völlig abgeht. Im Wohnzimmer angekommen gehe ich rüber zur Couch und schaue unsicher auf den Sekt, den ich in einem Kübel kaltgestellt habe. Zu dem Kerl würde ein Bier oder Whisky viel besser passen.

    „Magst du was trinken?“, frage ich über die Schulter.

    „Im Dienst nie“, antwortet er.

    „Willst du dich nicht setzen?“

    Der Typ zuckt mit den Achseln, geht zum Sofa und setzt sich vorsichtig auf die Kante. Seine Augen mustern mich abschätzend. Was er wohl in mir sieht? Sicher einen schmächtigen Kerl, der es nötig hat, seine Liebhaber zu bezahlen. Damit hat er ja Recht, auch wenn ich auf dem freien Markt bestimmt einen Mann finden würde, der auf mich steht. Dafür bin ich jedoch zu schüchtern und außerdem – ich hasse es, diese Sache dem Zufall zu überlassen. Bei der Agentur kann ich mir den Typ bestellen, auf den ich stehe. Das ist viel praktischer und führt immer zum Ziel. Wenngleich etwas fehlt, aber darüber will ich mir jetzt keine Gedanken machen.

    „Ich heiße Riordan“, sagt mein gekaufter Lover. „Ich mache keine abartigen Sachen, wie meine Agentur dir sicher gesagt hat, und nur mit Gummi.“

    „Levi“, murmele ich und setze mich in gebührendem Abstand neben ihn.

    Meine Finger zittern vor Aufregung, als ich mir ein Glas Sekt einschenke und es in einem Zug austrinke. Alkohol hilft, wenigstens betäubt er mich ein wenig.

    „Wie willst du es?“, fragt Riordan in geschäftsmäßigem Tonfall.

    „Ich wünsche mir“, sage ich leise, wobei ich ihn nicht ansehen kann, „dass du mich verführst.“

    Schweigen. Ich schaue zu ihm rüber. Er starrt mich an, als hätte ich ihn zu einer Polonäse oder einer Runde ‚Mensch ärgere dich nicht‘ aufgefordert. Mein Herz klopft hart gegen die Rippen, während ich auf seine Ablehnung warte. Die drei Kerle vor ihm haben es zwar am Ende getan, aber es hat mir nicht gefallen. Sie waren zu mechanisch, so als würden sie ein Programm abspulen, das ihnen zuwider ist.

    „Ich habe mit deiner Agentur einen Preis ausgehandelt“, flüstere ich in die Stille, „du bekommt tausend Euro, wenn du es machst.“

    „Ooookay“, murmelt Riordan schließlich gedehnt. „Ich soll dich verführen. Hier?“

    Ich nicke und muss dabei schlucken.

    „Keine Küsse auf den Mund“, erklärt er und rückt näher, „du packst mich nicht an, außer, ich fordere dich dazu auf.“

    Wieder nicke ich, meine

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