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Kahlschlag (German Edition)

Kahlschlag (German Edition)

Titel: Kahlschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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McBride?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Sein Name stand auf einer Urkunde im Gericht.«
    Rooster nickte. Er sah, dass sich die fette Frau, die auf der Straße lag, bewegte und aufzustehen versuchte. Sie schaffte es, sich auf die Seite zu rollen und auf die Knie zu kommen.
    »Ich glaube, Sie sind ein Mann, der notfalls auch mit gezinkten Karten spielt«, sagte Rooster. »Ich bin mir nicht sicher, ob Sunset das auch tun würde.«
    »Was soll das heißen, ich spiel mit gezinkten Karten?«
    »Ich glaube, Sie könnten ihr helfen und dabei gleichzeitig schnell an gutes Geld kommen.«
    »Und wo soll dieses Geld herkommen?«
    »Von mir.«
    »Wissen Sie was, Kumpel? Ich hab was Besseres zu tun als hier den ganzen Morgen rumzustehen und Rätsel zu raten.«
    »Henry Shelby von der Mühle drüben in Camp Rapture ...«
    »Ich weiß, wer das ist.«
    »... der hatte diese Idee, verstehen Sie. Er hat auf dem Land gejagt, das diesem Farbigen, diesem Zendo, gehört und ist dabei auf Öl gestoßen. Zendo weiß nicht mal, dass das Land ihm gehört. Oder falls er geglaubt hat, es wäre sein Land, dann hat Shelby das geregelt. Am Tag, nachdem er das Öl entdeckt hat, fragte er Zendo, ob er ihm Land für die Holzfirma verkaufen würde, aber Zendo wollte nicht. Shelby hat ihn gefragt, wie groß sein Land ist, und Zendo wusste es nicht. Er hat sich einfach ein Stück Land gekauft und auf einem Teil dessen, was er für sein Land hält, betreibt er seither Ackerbau. Wenn ein Farbiger hier in der Gegend was kriegt, dann stellt der nicht groß Fragen, nicht mal, wenn er fast das Doppelte gezahlt hat. Der ist froh, dass ihm überhaupt was gehört, selbst wenn ihm eigentlich mehr gehören würde. Natürlich ahnt er nichts von dem Öl. Sonst würde er vielleicht anders darüber denken. Die Landvermesser haben sich nicht mal die Mühe gemacht, da rauszufahren und das Land abzustecken, das er gekauft hat. Sie haben einfach eine Zeichnung gemacht, und wenn man die verstehen will, muss man sie sich schon sehr genau anschauen. Und wenn Zendo so ist wie die meisten Farbigen hier in der Gegend, dann kann er nicht mal lesen. Also sagt Henry Shelby: ›Weißt du was, ich lasse dein Land auf meine Kosten vermessen, damit du genau weißt, was dir gehört, denn wenn ich dein Land nicht kaufen kann, kann ich vielleicht das nebendran kaufen.‹ Zendo hat nichts gegen eine kostenlose Vermessung, wenigstes weiß er dann genau, was ihm gehört.«
    »Und dann wurde das Land anders aufgeteilt, als es das ursprünglich war«, sagte Hillbilly. »So weit waren Sunset und ich auch schon gekommen.«
    Sie sahen zu, wie die Frau, die auf der Straße gelegen war, an ihnen vorbeistolperte. Rooster erinnerte sie an die Frauen aus der Dodge Street, und in diese Richtung torkelte sie auch. Als sie an ihnen vorbei und weit genug weg war, fuhr Rooster fort: »Sie haben Zendo ein größeres Stück zugeteilt, als er selbst für seinen Besitz hielt, damit er zufrieden war. Aber den entscheidenden Rest haben sie für sich behalten. Einen ziemlichen Brocken, und zwar den mit dem Öl. Damit das klappen konnte, musste Shelby den Bürgermeister beteiligen. Er kannte ihn ziemlich gut, verstehen Sie?«
    »Hab ich nicht gehört, er wär weggerannt oder so?«
    Rooster nickte. »Oder so. Der Bürgermeister und Henry haben zusammen Karten gespielt und sind miteinander in den Puff gegangen. Shelby erzählt ihm, was er weiß, weil er den Bürgermeister braucht, damit er die Papiere im Gericht vertauscht. Damit es offiziell wird. Also muss er ihn auch am Gewinn beteiligen. Dann taucht dieser McBride hier auf, und plötzlich ist der Bürgermeister nicht mehr da. Vermutlich war Henry letztlich doch nicht so gut mit dem Bürgermeister befreundet.«
    »Ist das nicht gefährlich, wenn man das alles weiß?«
    »Die brauchen mich, also haben sie mich eingeweiht. Ich kriege nichts von dem Öl, ich werde einfach nur von ihnen bezahlt. Meistens von McBride, aber ich weiß, das Geld kommt von Henry. Also stecke ich jetzt tief mit drin. Und ich habe Angst. Ich will in nichts richtig Schlimmes mit reingezogen werden, und ich nehme an, genau das wird passieren. Irgendwas Schlimmes. Schon bald.«
    »Wenn Sie diese Karten geheim halten wollen, wär’s vielleicht nicht schlecht, das Gericht besser bewachen zu lassen. Wenn Sie’n Dieb sein oder Dieben helfen wollen, sollten Sie wahrscheinlich ein bisschen vorsichtiger sein.«
    »Die hätten nie damit gerechnet, dass irgendjemand auf die Idee kommen könnte dort

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