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Kaiser des Mars

Kaiser des Mars

Titel: Kaiser des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter
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hinfliegen, überall landen. Ich bezweifle, daß ein paar Dutzend Katzenmänner mit Bronzemessern sich lange gegen ein Sperrfeuer aus Schiffslasern halten können.«
    Damit hatte er natürlich recht. Die Krieger der Monddrachen waren tapfere Männer, und sie würden mutig kämpfen. Sie würden sterben, nach tapferem Kampf; aber sterben würden sie.
    Wir hatten also verloren … gerade, als wir an der Schwelle zum Sieg standen. Nun, es war nicht das erste Mal – aber diesmal war endgültig Schluß. Dieses Debakel würde ich nicht überstehen.
    Die Ironie des Ganzen war, daß ich diesmal bis auf einen Zollbreit an den Erfolg herangekommen war! Die geheimnisvollen Mechanismen, die rings um uns aufragten, waren ein Arsenal von Superwaffen, das die Alten uns hinterlassen hatten. Wahrscheinlich waren nicht alles davon Waffen; aber einige davon ganz bestimmt. Und ich hatte keine Zweifel, daß die Gelehrten des Volkes das Geheimnis ihrer Ahnen ergründen konnten – es lernen konnten, diese geheimnisvollen Waffen aus der Dämmerung der Zeit wieder zum Leben zu erwecken – und mit ihnen würden wir die Macht des Mandats auf dem Mars für alle Zeit erschüttern, die KA-Polizisten von dieser Welt fegen und sie zur Erde zurücktreiben.
    Ganz bestimmt lagerte genug von der alten Weisheit und den alten Wissenschaften in diesem einen Raum, um den Mars von seinen Unterdrückern zu befreien und ihn für alle Zeit in Freiheit zu erhalten.
    Und jetzt war dieser Traum, wie all die anderen, die ich geträumt hatte, zu Ende.
     

 
14. Wenn die Schläfer erwachen
     
    Und in jenem Augenblick, während ich mit dem bitteren Geschmack der Niederlage auf der Zunge dastand, erwachte eine gespenstische Musik.
    Eine schwache, unterirdische Melodie hallte durch die Kaverne … Das bloße Gespenst von Glöckchen, ein kristallisches, melodieloses Klingeln.
    Und die Pistole in Bolgovs Hand – explodierte.
    Ein ohrenbetäubender Knall ertönte, begleitet von einem Blitz von blendender Helligkeit.
    Bolgov schrie auf, preßte die von Tropfen weißglühenden Metalls versengten Finger an sich. Der Gestank von gebratenem Fleisch stieg mir in die Nase. Er fiel auf die Knie, wimmerte vor Schmerz.
    Kuruk stieß einen tiefen, dröhnenden Wutschrei aus und warf sich auf die gebückte Gestalt des Ukrainers, schlug ihn nieder, fegte ihn mit einem Schlag seiner mächtigen Fäuste zur Seite.
    Und wieder jene schwache, trillernde Musik von Kristallglöckchen, durch die der Wind streicht.
    Ich sah Ilsa an, sah das Staunen in ihren blauen Augen. Mein Blick wanderte zu Fürst Kraa hinüber, der plötzlich auf die Knie gefallen war, zu Chaka und dem buckligen Dhu neben ihm.
    Huw stand noch auf den Beinen; seine Augen blickten starr auf irgend etwas Wundersames hinter mir, wo die große Masse aus rauchigem Bernsteinkristall sich aus dem Abgrund erhob …
    Ich drehte mich um und sah …
    Bernsteinfarbener Kristall löste sich in Bernsteinnebel auf! Goldene Dämpfe, in die sich wirbelnden Wolken aus winzigen, glitzernden Feuersteinen mischten … wie der blendende Staub von Diamanten oder ein Nebel aus tanzenden Atomen goldenen Feuers …
    Der Kristall war nicht mehr gefroren! Die unglaublich schlanken Körper schwebten immer noch, aber der harte, gefrorene Kristall, der sie eingehüllt hatte, war verschwunden. Jetzt umflossen sie warme, bernsteinfarbene Nebel – ein Wirbel glitzernder Pünktchen umkreiste die Gestalten, die gewichtslos in den substanzlosen Dämpfen schwebten.
    Und jetzt – lebten sie!
    Ich begriff es damals nicht und begreife es auch heute noch nicht.
    Aber die goldenen Diamantennebel kochten – wirbelten – und teilten sich!
    Und jetzt konnten wir sie ganz deutlich sehen, die hochgewachsenen, schlanken, mit hellen Schuppen bedeckten Körper, nackt und geschlechtslos, wie jene schlanken Skulpturen, die Giacometti vor einem Jahrhundert geschaffen hatte.
    Welcher Trancezustand auch immer – oder war es Stasis oder suspendiertes Leben, das sie inmitten der rauchigen, wolkigen Masse von bernsteinfarbenem Kristall erstarrt gehalten hatte – jetzt war der Zauber gebrochen, und die Zeitlosen waren – wach!
    In ihren fremden Gesichtern war Ausdruck zu sehen, konnte man Gefühle lesen. Gesichter, die uns so fremd waren, und doch Gesichter, die mit Wärme und Mitgefühl angefüllt waren – ja, und auch mit Humor.
    Uralte Weisheit leuchtete in jenen riesengroßen Augen aus tiefem Smaragd; auch strenge, königliche Gerechtigkeit und ein Mitgefühl und

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