Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalte Haut

Kalte Haut

Titel: Kalte Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Feige
Vom Netzwerk:
zweitens möchte ich Ihnen auch Fragen stellen.«
    Robert sank zurück auf den Stuhl. »Ich höre.«
    Die Polizistin drehte sich zu ihm um. »Sie waren gestern Abend in Frau Herzbergs Wohnung, ist das richtig?«
    »Ja, ich wollte … Moment, woher wissen Sie das?«
    »Hatte ich Ihnen gesagt, wo Hagen Rething entführt wurde?«
    »Nein, das haben Sie nicht.«
    »Er wurde aus der Wohnung von Frau Herzberg verschleppt.«
    Robert überdachte diese Information und begann zu begreifen. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus.
    »Was wollten Sie in Frau Herzbergs Wohnung?«
    Robert sah Tania an. »Ich wollte mit ihr reden.«
    »Aber Sie haben nur Herrn Rething angetroffen. Und Sie haben sich mit ihm gestritten?«
    »Ja.« Robert hatte einen Kloß im Hals. Das Sprechen fiel ihm schwer. Es würde nichts bringen, die Wahrheit zu verschweigen. »Ja, wir hatten eine Meinungsverschiedenheit …«
    »… bei der es zu Handgreiflichkeiten kam«, warf Gesing ein.
    Robert nickte. Er spürte Tanias Blick auf sich.
    »Du warst in meiner Wohnung? Gestern? Und du hast Hagen …?«
    »Ich sagte doch, ich wollte mit dir reden«, wandte er ein. Doch noch während er die Worte aussprach, wurde ihm bewusst, wie defensiv sie klangen. Als wärst du schuldig!
    »Aber ich habe niemanden umgebracht«, presste er hervor. »Und ganz bestimmt nicht Hagen, der …«
    »Sie kennen Herrn Rething?«, fiel ihm Muth ins Wort.
    »Ja, ich kenne ihn. Es ist ein alter Freund von mir.« Er machte eine Pause. Er sah, wie die Kommissarin zu einer weiteren Frage ansetzte, und gab die Antwort sofort. »Und ja, ich kenne auch Frau Herzberg.«
    »Woher?«
    »Wir waren verlobt.«
    »Wie bitte?«
    »Bis vor vier Jahren.«
    »Und das haben Sie uns verschwiegen?«, schimpfte Muth.
    »Wieso denn verschwiegen , das spielt doch überhaupt keine Rolle für den Fall.«
    » Jetzt spielt es aber eine Rolle.«
    »Robert!«, schnappte Tania. Sie sah ihn entgeistert an.
    »Dr. Babicz, in welcher Beziehung standen Sie zu Frank Lahnstein oder seinem Vater, dem Senator?«, wollte Gesing wissen. »Und zu Stanislaw Bodkema?«
    »Haben Sie eine Ahnung, was Sie mir da unterstellen?« Robert wirbelte zu dem Beamten herum. Nur mit Mühe konnte er noch an sich halten.
    Tania gab ein Stöhnen von sich. In ihren Augen stand jetzt helles Entsetzen. Unaufhörlich schüttelte sie den Kopf, als könnte sie sich damit vor dem Schrecken schützen, der in diesem Moment vor ihr aufzog. Sie sprang auf, rannte aus dem Raum, dann schlug die Tür zum anderen Zimmer zu.
    Der Knall ging Robert durch Mark und Bein. Ihm wurde übel.
    »Der Knochenmann ist noch immer auf freiem Fuß.« Muth räusperte sich. »Wussten Sie das?«
    Robert zuckte zusammen. Nehmen die schlechten Nachrichten denn überhaupt kein Ende mehr? »Das kann nicht sein. Ich habe …«
    »Ich habe vorhin mit Ihrem Kollegen, FBI-Agent King, gesprochen. Sie kennen ihn, oder?«
    Robert bejahte. »Aber was soll das heißen? Er ist noch auf freiem Fuß?«
    »Der von Ihnen geschnappte Andrew Jacobs war nicht der Täter!«
    Wie ein Blitz traf Robert die Erkenntnis. »Natürlich, der Mörder hat den Verdacht bewusst auf Jacobs gelenkt. Verdammt, ja, er hat schon in den USA mit der Polizei gespielt. Er hat mit mir gespielt, und jetzt tut er es wieder!«
    »Sie denken also auch, dass er in Deutschland ist?«
    »Was denken Sie ?«
    Muth reagierte nicht.
    Ihr Schweigen war wie ein Schlag in die Magengrube. Roberts Miene erstarrte zu einer ungläubigen Grimasse. »Sie glauben doch nicht wirklich, ich hätte …?«
    »Es tut mir leid, aber die Spuren …«
    »Das ist absurd!«
    »Ich warte noch auf die Antwort vom Staatsanwalt. Bis dahin muss ich …«
    »Aber Frau Muth, sehen Sie es denn nicht?« Robert schrie fast. »Der Killer spielt mit uns. Gestern waren Sie es, und heute bin ich es, mit dem er spielt.« Seine Stimme versagte. »Alles dreht sich um Tania … um Frau Herzberg. Ja, ich gebe zu, Sie ist meine Exverlobte, und Hagen Rething ist ein Freund von mir. Und jetzt stehe ich unter Verdacht.«
    Die Kommissarin nickte nachdenklich. »Wo waren Sie gestern Abend zwischen zwanzig Uhr und halb zehn?«
    Robert schmeckte Galle. »Das ist jetzt nicht Ihr Ernst!«
    »Bitte, wo waren Sie?«
    »Da war ich auf dem Heimweg.« Er ließ den Kopf sinken. Dann fiel ihm etwas ein. »Aber mein Bruder war bei mir. Er kann es bezeugen. Fragen Sie ihn!«
    »Und am Samstagabend? Ab etwa neunzehn Uhr?
    »Um diese Zeit war ich essen. Mit meiner

Weitere Kostenlose Bücher