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Kalte Haut

Kalte Haut

Titel: Kalte Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Feige
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sich im Rahmen der Auswertung sicherlich dem persönlichen Umfeld von Frau Herzberg zuweisen lassen.« Dr. Bodde räusperte sich. »Und natürlich den Beamten, die den Tatort gestern besichtigt haben, also Sie, Frau Muth, Herr Blundermann und Dr. Babicz. Allerdings …«
    »Moment!«, unterbrach Blundermann. »Dr. Babicz war gestern nicht am Tatort.«
    »Das ist das erste Problem«, gestand die Kriminaltechnikerin. Sie öffnete die Knöpfe ihres Jacketts, streifte es ab und legte es über die Rückenlehne.
    »Wieso Problem?«, wandte Gesing ein. »Dr. Babicz hat doch am Samstag Frau Herzberg im Rahmen der Ermittlungen befragt. Das war eine ausdrückliche Anweisung vom Chef.«
    »Richtig«, bestätigte Blundermann, »aber wenn ich mich nicht täusche, hat er sie in der Redaktion vom Kurier befragt. Nicht zu Hause.«
    Für Sekunden erstarrten die Anwesenden in Stille.
    »Frau Dr. Bodde«, brach Sera das Schweigen. »Sie sprachen von einem ersten Problem. Wie sieht das zweite aus?«
    Die LKA-Beamtin schob einen Bogen mit Fingerabdrücken auf den Besprechungstisch. »Die Fingerabdrücke, die wir von Herrn Dr. Babicz in der Wohnung sicherstellen konnten, stehen im direkten Zusammenhang mit der Auseinandersetzung.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ohne Zweifel!«
    »Habe ich das richtig verstanden? Dr. Babicz war an der Auseinandersetzung beteiligt?«, vergewisserte sich Gesing.
    Dr. Bodde presste die Lippen aufeinander. Erneut erfüllte beklommenes Schweigen den Raum. Nur das Rascheln von Papier war zu hören, als Blundermann das Phantombild auf den Tisch legte.
    Das Gesicht war unverkennbar – Dr. Babicz.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Gesing.
    »Mensch, ist dir das nicht klar?«, blaffte Blundermann.
    Aber so klar ist das nicht, dachte Sera.
    Erst der Anruf aus den USA, jetzt die Ergebnisse der Spurensicherung. Sera hatte keine Ahnung, was diese plötzliche Wendung zu bedeuten hatte. Der Killer spielt mit uns. Das waren Babicz’ Worte gewesen. Aber der Psychologe hatte auch zur Ergreifung des Knochenmanns beigetragen. Wir mussten den vermeintlichen Täter wieder gehen lassen. Der Knochenmann befand sich auf freiem Fuß. Er mordet in Deutschland. In Berlin.
    »Wo steckt Dr. Babicz?«, fragte Rita.
    Sera blickte auf die Uhr. Kurz nach halb neun. Ihr gefror das Blut in den Adern. »Er ist bei Frau Herzberg.«

113
    »Haben Sie den Verstand verloren?« Robert starrte entgeistert den Polizisten an, der sich breitbeinig auf der Türschwelle aufgebaut hatte.
    Rattner hob herablassend die Augenbraue. »Nein, nur eine Anweisung bekommen.«
    »Die da wäre?«
    »Sie im Auge zu behalten, damit Sie sich nicht von der Stelle rühren.«
    Robert konnte es immer noch nicht fassen. »Warum?«
    »Das wird Ihnen Frau Muth sicherlich gleich erklären. Sie ist auf dem Weg hierher.«
    »Da bin ich aber mal gespannt.« Ungehalten machte Robert einen Schritt auf den Schreibtisch zu, blieb aber stehen, weil Rattners Hand zum Waffenholster zuckte.
    »Was soll das?«, fragte Tania. Ihr Blick irrte verstört zwischen Robert und dem Beamten hin und her.
    »Ich weiß es nicht.« Robert wandte sich wieder Rattner zu. »Darf ich mich wenigstens auf den Stuhl setzen?«
    »Natürlich. Aber halten Sie die Hände so, dass ich sie sehen kann.«
    Robert ließ sich auf dem Hocker nieder und legte die Hände flach auf seine Knie. »So besser?«
    Rattner erwiderte nichts. Hinter ihm erschien sein Kollege, ebenfalls in alarmierter Haltung.
    »Robert!« Tania raffte die Decke wie einen Schutzschild an sich. »Kannst du mir bitte erklären, was hier los ist?«
    »Das würde ich gerne.«
    Von der Straße her näherte sich ein Martinshorn. Vor dem Haus erstarb das Heulen. Kühnes Handy klingelte, er wechselte einige Worte und öffnete gleich darauf die Tür. Stimmengemurmel erhob sich in der Diele.
    Robert erkannte die Kommissarin. »Frau Muth!«, rief er.
    »Dr. Babicz!« Energisch schritt die Beamtin in Begleitung von Gesing in das Schlafzimmer. »Ich muss mit Ihnen reden.«
    »Ich bitte darum.« Robert stand auf. »Was soll das Theater?«
    Muth warf der auf dem Bett kauernden Tania Herzberg einen raschen Blick zu. »Gehen wir nach nebenan.«
    Robert erhob sich.
    »Nein!«, rief Tania. »Ich will wissen, was los ist. Bleiben Sie hier!«
    Die Kommissarin holte Luft. »Ich würde gerne …«
    »Nein!« Tanias Stimme wurde lauter.
    Muth biss sich auf die Unterlippe, dann zuckte sie mit den Schultern. »Im Prinzip haben Sie ja recht. Erstens betrifft es Sie, und

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