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Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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die nichts miteinander zu tun haben wollten, waren auf einmal untrennbar miteinander verbunden.
    Gabe ließ den Kopf auf die Rückenlehne sinken und schloss mit einem leisen Seufzer die Augen. Chastity nutzte die Chance, um den Mann, der gerade ihre Welt auf den Kopf gestellt hatte, genauer zu betrachten. Er sah Tom ähnlich, doch mit seinem kräftigen Kiefer, den dunklen, geraden Augenbrauen und den braunen Augen wirkte er viel härter und kompromissloser als ihr verstorbener Mann, der vor allem charmant ausgesehen hatte.
    Um nicht dabei ertappt zu werden, wie sie ihn musterte, ließ sie den Blick durch Gabes Wohnung schweifen. Natürlich war das nur ein Ablenkungsmanöver, weil sie sich noch nicht mit ihrer prekären Lage beschäftigen wollte. Sie war noch nie hier gewesen, denn nachdem sie bei Tom eingezogen war, hatten sich die Brüder nicht mehr außerhalb des Büros getroffen.
    Auch hier zeigten sich wieder die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zwischen den beiden. Beide legten Wert auf Qualität, doch Gabe vermied es, allzu sehr zu protzen, und hatte außerdem einen maskulineren Geschmack. Hier brauchte man keine Angst zu haben, aus Versehen eine Glasskulptur von unschätzbarem Wert umzustoßen. Gabes Couch war, obwohl cremefarben und aus Leder, gemütlich und weich, und lud geradezu dazu ein, es sich mit einem Buch darauf gemütlich zu machen. Chastity dachte an ihr eigenes Haus, das bisher noch recht karg möbliert war. Sie musste dorthin zurück.
    „Bleib über Nacht hier“, sagte Gabe, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Und obwohl er es ganz ruhig sagte, duldeten seine Worte keinen Widerspruch. „Ich habe ein Gästezimmer.“
    „Nein.“ Mehr schien sie heute Abend nicht sagen zu können.
    „Warum nicht?“
    „Ich kann nicht. Ich will nicht. Und … es wäre nicht richtig.“
    „Richtig?“
    „Hierzubleiben. In deiner Wohnung.“
    „Hast du Angst, dass etwas passiert?“
    „Nein, ganz sicher nicht. Aber ich gehöre einfach nicht hierher.“ In die Wohnung eines Mannes, der so wenig von mir hält, dachte sie. „Ich möchte nach Hause.“ Und mich am liebsten unter der Decke verstecken.
    „Du gehörst jetzt auch nicht nach draußen.“ Er deutete zum Fenster, wo gerade ein weiterer Blitz den Himmel erhellte. „Leg dich wenigstens eine Weile hin. Du bist blasser als die Couch. Wenn das Gewitter vorbei ist, fahre ich dich nach Hause.“
    Es fiel ihr schwer zuzugeben, dass er recht hatte, aber auch wenn sie manchmal stur war, insgesamt war sie doch sehr vernünftig. „In Ordnung. Für eine kleine Weile“, gab sie nach.
    Gabe stand auf und streckte ihr die Hand hin, doch Chastity ignorierte sie und kam allein auf die Füße. Sie wollte nicht von ihm abhängig sein. Es war schlimm genug, dass sie sich darauf eingelassen hatte, hierzubleiben. Sie sah, wie er eine Braue hob, bevor er sich umdrehte und ihr bedeutete, dass sie vorangehen sollte. Er blieb ihr so dicht auf den Fersen, dass er sie berühren, oder – im Notfall – hätte auffangen können.
    „Hier ist es.“ Er stieß eine Tür auf, und Chastity blieb überrascht stehen. Ein Himmelbett, übersät mit Kissen und einer weißen, spitzenbesetzten Tagesdecke, beherrschte den Raum. In der Ecke stand ein gemütlicher Sessel und davor ein kleiner Tisch, den ein Strauß rosafarbener Tulpen zierte. Vor den Fenstern hingen zarte Vorhänge.
    Chastity ging hinein und strich über einen der geschnitzten Bettpfosten. Von so einem Zimmer hatte sie früher immer geträumt, wenn sie Märchen über Prinzessinnen gelesen hatte, während sie in dem feuchten, zugigen Zimmer schlafen musste, das sie sich mit ihren Halbschwestern teilte. Damals, als ihre Schwestern nachts noch nach Hause gekommen waren.
    Sie drehte sich um und sah, dass Gabe sie eingehend musterte. Seine Miene war undurchdringlich.
    „Das Bad ist dort drüben.“ Er nickte in Richtung einer Tür, die vom Schlafzimmer abging.
    „Danke.“ Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und setzte sich, besser gesagt, sank auf das Bett. „Liegt unter der Matratze eine Erbse?“
    Er lächelte – ein echtes Lächeln – und zeigte seine ebenmäßigen weißen Zähne, während seine braunen Augen plötzlich weicher erschienen. „Es ist ein wenig übertrieben, ich weiß. Aber ich habe der Innenarchitektin hier freie Bahn gelassen. Es ist das einzige Zimmer, das ich nie selbst benutze.“ Sein Lächeln schwand. „Ruh dich aus. Ich bleibe auf.“ Waren das etwa Teilnahme und Freundlichkeit, die da auf

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