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Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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einmal in seinen Worten mitschwangen?
    Kurz überlegte Chastity, ob sie ihm sagen sollte, er bräuchte nicht aufzubleiben, sondern sollte lieber schlafen gehen. Doch damit hätte sie indirekt gesagt, dass sie über Nacht bleiben würde. Also senkte sie nur den Blick und meinte nur: „Danke.“
    Sie hörte, wie die Tür leise geschlossen wurde.
    Nachdem Chastity den Kissenberg zur Seite geschoben hatte, streckte sie sich auf dem Bett aus und schloss die Augen. Doch so gemütlich das Bett auch war, es gelang ihr nicht, sich zu entspannen. Stattdessen musste sie immer wieder an das denken, was Gabe ihr offenbart hatte, und daran, welche Konsequenzen es nach sich zog.
    Ihr Baby war sein Baby.
    Er war der Vater des Kindes.
    Und wenn er sagte, er würde sich mit Besuchen zu Weihnachten und zum Geburtstag niemals zufriedengeben, meinte er das ernst.
    Es hätte keine Überraschung für Chastity sein sollen, als ein Sonnenstrahl sie weckte. Sie hatte gewusst, dass sie müde war, hatte gewusst, dass sie – irgendwann – einschlafen würde. Erschöpft hatte sie sich mitten in der Nacht bis auf die Unterwäsche ausgezogen und war unter die Decke geschlüpft.
    Einen Moment lang genoss sie das große weiche Bett und die gestärkte Bettwäsche sowie den zarten weißen Stoffhimmel, der über ihr schwebte. Doch es war Gabes Bett, auch wenn es das Gästezimmer war, und sie fühlte sich irgendwie bloßgestellt und verletzlich. Sie legte die Hände auf die leichte Rundung ihres Bauches. Gabes Bett. Gabes Baby. Ihre ganze Welt stand Kopf.
    Entschlossen stand sie auf, duschte schnell und ließ sich nur einen Augenblick lang vom luxuriösen Ambiente beeindrucken, bevor sie notgedrungen in den Hosenanzug schlüpfte, den sie am vergangenen Abend getragen hatte.
    Gabe stand vor dem Fenster, als sie ins Wohnzimmer kam. Hinter ihm spiegelte sich die Sonne auf den Wolkenkratzern, und in der Ferne glitzerte das Wasser des Hafens. Das Gewitter der letzten Nacht hatte keine Spuren hinterlassen. Gabe sah müde aus, und sein dunkles Haar war zerzaust. Auf dem Sofa lag eine zusammengeknüllte Decke.
    „Es tut mir leid. Ich habe durchgeschlafen.“
    Er zuckte mit den Achseln. „Darauf hatte ich gehofft.“
    Irgendwie wusste Chastity nicht, wie sie auf einen Gabe reagieren sollte, der noch immer besorgt klang. Es war merkwürdig beruhigend, dabei sollte es sie doch wohl eher misstrauisch machen. „Ich dachte, die Erbse würde mich wach halten, doch anscheinend sind sie auch nicht mehr das, was sie mal waren. Oder vielleicht sind einfach die Matratzen besser.“
    Sein Lächeln war nur ein Schatten dessen, was sie gestern Abend gesehen hatte.
    „Und das, was du mir gestern Abend erzählt hast, war auch nicht nur ein böser Traum, oder?“
    Er schüttelte den Kopf, während er auf sie zukam. Nein, so viel Glück hatte sie nicht. Das Ganze glich eher einem Albtraum.
    Was hatte Gabe vor? Was wollte er wirklich? Sie hatte seinen Vorschlag, dass er das Kind adoptieren wollte, nicht vergessen. Allerdings musste er gewusst haben, dass sie sich niemals darauf einlassen würde, und insofern bestimmt auch einen Ersatzplan haben. Das Schlaueste wäre, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.
    „Übrigens …“, begann er.
    „Gabe?“ Die hohe, kultivierte Stimme drang – so vermutete Chastity zumindest – aus der Küche und erfüllte sie mit Angst. Als bräuchte sie noch einen anderen Grund, um schnellstens die Flucht zu ergreifen. „Ich bin mir sicher, dass ich das silberne Tortenmesser hiergelassen habe, als du neulich vor der Oper diese Soiree abgehalten hast.“
    „Meine Mutter ist hier“, beendete er unnötigerweise seinen Satz.
    „Ich gehe.“ Chastity drehte sich um, doch Gabe griff nach ihrem Handgelenk.
    „Mit Weglaufen erreicht man nichts.“
    „Wie wäre es mit Verstecken? Ich könnte in deinem Gästezimmer mühelos ein paar Tage überleben. Du kannst mir das Essen unter der Tür durchschieben.“
    Er schüttelte den Kopf, während seine Mundwinkel leicht zuckten und seine Augen amüsiert funkelten. „Das würde auch nichts bringen.“
    „Doch“, widersprach sie leise. „Es würde mir die Begegnung mit deiner Mutter ersparen.“
    „Sie wird es sowieso früher oder später erfahren. Und ich finde immer, je eher, desto besser. Dann kann man eine Sache in Angriff nehmen.“
    „Nun, ich finde später, sehr viel später, besser. Es schiebt die Anschuldigungen und den Schmerz hinaus.“
    Ehe er antworten konnte, ertönte eine

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