Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)
der neue Sohn MacGils, der an der Macht war, ein Schwächling war, unfähig, eine effektive Verteidigung aufzustellen. Scheinbar hatten die Truppen trotz Gareth erfolgreich gekämpft. Er konnte es nicht verstehen.
Am wenigsten konnte er diesen Jungen verstehen, Thor. Er war noch nie zuvor jemandem wie ihm in einer Schlacht begegnet. Jemanden so mächtigen. Er wusste einfach kein Mittel gegen ihn.
Als McCloud durch das Lager seiner Männer marschierte wusste er, dass ein Aufstand unvermeidlich sein würde. Früher oder später würden seine Männer, die ihn einst hoch gelobt hatten, sich sammeln und gegen ihn erheben. Sie würden versuchen, ihn abzusetzen.
Anstatt als der größte König der McClouds würde er in die Geschichte eingehen als der gescheiterte König. Und das war etwas, das er nicht zulassen konnte.
McCloud musste dem zuvorkommen. Er würde noch härter, noch rücksichtsloser mit seinen Männern umgehen. So grausam, dass sie nicht einmal an einen Aufstand zu denken wagten. Dann würde er einen weiteren Plan schmieden, um erneut gegen die MacGils zuzuschlagen – härter noch als zuvor.
Doch wenn er den bemitleidenswerten Zustand seiner Männer betrachtete, wusste er nicht, ob das überhaupt möglich war. Er fühlte eine unbändige Wut gegen sie. Sie hatten ihn im Stich gelassen – und niemand ließ ihn im Stich!
McCloud bog um eine Ecke und lief durch eine weitere Reihe von niedergeschlagenen Soldaten. Da sah er vor sich die neue Gemahlin seines Sohnes Bronson, Luanda, eine Tochter aus dem Hause der MacGils, mit Seilen gefesselt auf dem Boden bei den anderen Sklaven. In ihr fand er schließlich ein Ventil für seinen Hass.
Er erinnerte sich wieder – er hatte sich mit diesem Mädchen vergnügt, als Luanda ihn unterbrochen hatte. Sie hatte sich herangeschlichen und nun war es an der Zeit, seine schlechte Laune an ihr auszulassen. In ihr sah er das Sinnbild des Ungehorsams seiner eigenen Männer. Die Gemahlin seines eigenen Sohnes hatte versucht ihn umzubringen – und das inmitten seines größten Sieges. Das war unerträglich für ihn. Ihr Verhalten würde die Männer ermutigen, und jetzt mehr denn je, musste er ein Exempel statuieren.
McCloud stürmte zu Luanda, die mit vor Angst weit aufgerissenen Augen auf dem Rücken lag, die Hände und Füße gefesselt, und griff nach seinem Dolch. Sie zuckte zusammen als er sich ihr näherte, fürchtete, dass er sie aufschlitzen würde. Doch er hatte einen anderen Plan. Er schnitt ihre Fesseln los. Sie war erstaunt darüber, dass er sie losschnitt und schien verwirrt – doch er gab ihr keine Zeit darüber nachzudenken.
McCloud zog sie an ihrem Hemd hoch und hob sie hoch über den Boden während er sich grimmig ansah. Sie blickte trotzig zurück und dann, sehr zu seinem Entsetzen, spuckte sie ihm ins Gesicht.
Ihre Kühnheit und ihr Mut überraschten ihn. Ohne nachzudenken holte er aus und schlug ihr hart ins Gesicht. Hart genug, dass sich die Männer um ihn herum umwandten und der Szene folgten. Eine wachsende Schar von Männern näherte sich, und sie hörte auf, sich gegen seine Arme zu wehren. Sie hatte verstanden. Ihr Gesicht war übersät mit Blutergüssen von seinen Schlägen. Er hielt sie hoch über seinem Kopf und drehte sich langsam, zur Menge der Soldaten auf dem staubigen Platz um.
„Lasst dies eine Nachricht sein, an alle, die es wagen, sich meinem Befehl zu widersetzen!“, polterte er. „Diese Frau hat es gewagt, die Hand gegen ihren König zu erheben. Und nun wird sie meinen ganzen Zorn zu spüren bekommen!"
Jubel entbrannte als McCloud sie über den Platz trug, sie über einen Holzblock bog und ihre Hände nach hinten zerrte und am Holzblock festband. Sie stand da, hilflos über den Holzblock gebeugt. Sie schrie und versuchte sich zu wehren, doch es war umsonst.
McCloud drehte sich zur Masse der Krieger um.
„Luanda hat es gewagt, sich mir zu widersetzen. Dies soll eine Botschaft sein an alle Frauen, die es wagen, sich ihren Männern zu widersetzen, an alle Untertanen, die es wagen, sich ihrem König zu wiedersetzen. Ihre Strafe soll euer aller Vergnügen sein. Tretet vor und tut mit ihr was ihr wollt!“
Geschrei erhob sich unter den Soldaten als einigen von ihnen gleichzeitig vortraten – jeder wollte der erste sein.
„NEIN!“, schrie Luanda und zerrte an den Seilen im vergeblichen Versuch sich zu befreien.
Doch es half nichts. Er hatte sie sicher angebunden.
Drei Krieger näherten sich und drängelten um der erste zu
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