Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)
heran.
„Nun ist deine Gelegenheit Mensch.“, sagte er zu ihm. „Du hast geschworen uns zu zeigen, wie wir den Schild durchdringen können. Wir sind hier. Nun zeig es mir!”
Der Mann stand mit weit aufgerissenen Augen da und schaute zitternd zwischen Andronicus und dem Abgrund hin und her. Andronicus begann zu spüren, dass etwas nicht stimmte, und er mochte dieses Gefühl nicht.
„Es tut mir leid!“, kreischte der Mann, „Ich habe gelogen. Ich gebe es zu! Ich habe keine Ahnung, wie man auf die andere Seite kommt. Ich wollte nur raus aus dem Kerker. Ich bin so lange da unten gewesen. So viele Jahre. Ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich war verzweifelt. Ich hätte Euch alles versprochen. Es tut mir leid!” stammelte er. „Es tut mir so leid!“
Andronicus schauten ungläubig auf den Menschen herab, und Unglauben wich Zorn, einem Zorn der tiefer ging, als er es je gespürt hatte. Er war überlistet worden. Von einem Menschen!
Er hatte seine gesamte Armee zusammengerufen, hatte das Meer von Ambrek überquert und hatte sich so sehr auf den Augenblick gefreut – nur um die Beichte dieses erbärmlichen kleinen Menschen zu hören?
Andronicus stieß einen Schrei aus, der nicht von dieser Welt zu kommen schien, griff nach dem Menschen, hob ihn mit der Leichtigkeit seiner unglaublichen Stärke hoch über seinen Kopf und riss in entzwei. Blut spritzte überallhin während der Mensch, als er schon in zwei Teile zerrissen war, noch immer kreischte und kreischte. Er lebte noch und wand sich als Andronicus beide Teile über die Kante in den Abgrund warf. Er kreischte noch bis er die unsichtbare Grenze des Energieschildes erreicht hatte. Dann wurde es plötzlich still und er zerfiel zu Asche. Andronicus warf sich zurück und schrie. Es war ein Schrei der Verzweiflung, der Frustration, einer der das gesamte Reich des Rings erzittern ließ.
Er würde einen Weg finden, und wenn es das letzte sein sollte, was er tat.
KAPITEL NEUNZEHN
Thor ging mit Gwendolyn auf dem Weg, der aus King’s Court hinausführte durch das gewölbte Nordtor und bog auf einen Weg, der zu den Kolvian Klippen führte, während Krohn glücklich an ihrer Seite herumsprang. Seit dem Vorfall in der Waffenhalle war alles wie im Taumel passiert. Thor versuchte immer noch, das Geschehene zu verarbeiten.
Da war der Schock von Gareths neuer Kampftruppe, die nur ihm unterstand; der Schock der Silver, die aus Silver Hall vertrieben worden waren und nun in den Kaserne hausen mussten; die Kluft, die sich im Königreich aufgetan hatte. Und er konnte spüren wie sie grösser und grösser wurde; der Verräter, Forg; Gwen, die als nächste Herrscherin Gareth nachfolgen sollte, wenn er fiel; und vor allem die Nevaruns, die gekommen waren um Gwen zu stehlen.
Thor versuchte, nicht daran zu denken was möglicherweise passiert wäre, wenn er und die anderen nicht da gewesen wären, als sie eintrafen. Hätten sie ihm Gwen für immer weggenommen? Gab es denn nichts wovor Gareth zurückschrecken würde, um sie loszuwerden?
Thor war so dankbar, dass er dagewesen war, um sie aufzuhalten, und so dankbar dass seine Waffenbrüder ihn unterstützt hatten. Er war so stolz auf sie und darauf, dass alle sie als Herrscherin wollten. Und er war sich sicher, dass es keine bessere Herrscherin als sie geben konnte.
Doch er wusste auch, dass ihre gemeinsame Zeit nun umso kostbarer war. Jetzt, da sich die Legion vorbereitete wieder ausgesandt zu werden, um beim Wiederaufbau der Dörfer zu helfen, die beim Angriff der McClouds zerstört worden waren. Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er wieder einberufen und mit den anderen fortgeschickt wurde. Und so wollte er jede Minute, die er mit Gwen verbringen konnte, voll auskosten.
Während sie Hand in Hand durch die Felder und langsam an den Klippen vorbei liefen, brannte immer noch die eine Frage in seinem Geist; würde sie ihn heiraten?
Sein Herz schlug wild und seine Kehle war trocken. Er war bereit sie zu fragen. Er wollte sie fragen. An jeder Biegung fragte er sich, ob dies ein guter Ort wäre, um die Frage zu stellen, die ihr Leben für immer verändern würde.
Er schämte sich, dass er kein Juwel oder einen Ring oder irgendetwas anderes von Wert hatte, das er ihr geben konnte; alles was er hatte, war seine Liebe zu ihr. Und er fürchtete immer noch, dass sie nein sagen könnte. Was würde dann mit ihnen geschehen? Hatte er sich zu viel vorgenommen? Dachte sie vielleicht immer noch, dass er unter ihrer
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