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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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gleichzeitig so belastend wäre.«
    »Sie belasten sich selbst.« Seinem Blick ausweichend, ging der Junge zum Bett, um die Decke aufzuschütteln.
    »Ehrenhaft und moralisch rein wie ein junger Ritter aus alter Zeit. Wie schade, dass die Dame nicht weiß, dass sie einen Kavalier hat. Allerdings ist mir schleierhaft, wo du als einstiger Straßenjunge diese Einstellung gegenüber Frauen herhast.«
    »Das habe ich von Madame Lisette und Madame Juliette gelernt. Und auch von Ihnen.« Nathaniel kam vom Bett zurück und baute sich vor ihm auf — ein seltsamer Racheengel, der jedoch durchaus überzeugend wirkte. »Sind Sie so weit?«
    »Ja.« Gavin hievte sich an dem Arm, den der Junge ihm hinhielt, aus dem Sessel und ging, sich auf Nathaniel stützend, vorsichtig zum Bett. Nachdem er sich hingelegt hatte, schloss er die Augen.
    Kurz darauf schickte er seinen Helfer ins Nebenzimmer, damit sie beide eine Weile Ruhe voreinander hatten. Doch die Worte des Jungen gingen ihm so im Kopf herum, dass er keinen Schlaf fand.
    Was, wenn Nathaniel recht hatte und er, Gavin, sich irrte? Was, wenn er Ariadne falsch beurteilt hatte? Er hatte sie aufgrund spärlicher Beweise verurteilt. Es konnte reiner Zufall sein, dass sie mit Francis Dorelle verwandt war. Dass sie ihm nicht gestattet hatte, ihren Feind für sie zu erledigen, konnte eher auf ihren Stolz zurückzuführen sein als darauf dass es ihm schlechterdings nicht möglich war, sich selbst zum Duell herauszufordern.
    Was, wenn sie ihn gar nicht töten wollte? Was, wenn sie ihn gar nicht hatte verführen wollen, sondern einzig und allein die Absicht gehabt hatte, ihm beim Essen Gesellschaft zu leisten?
    Wenn sie nur das vorgehabt hatte, dann hatte er eine unschuldige Dame beleidigt und sie auf den Weg der Verderbnis geführt. Dann hatte er ihre Küsse und Seufzer in etwas verwandelt, dessen er sich zutiefst schämte.
    Wenn er sich irrte, schuldete er ihr eine amende honorable, bei der ihr die Wahl der Waffen zustehen würde. Es musste einen Weg geben, um herauszufinden, ob das erforderlich war. Er musste ihn nur finden.
    Er starrte immer noch zur Decke seines Himmelbetts, als forsch an seine Tür geklopft wurde. Da Nathaniel ihm berichtet hatte, welche Gäste zum Abendessen gekommen waren, fiel es ihm nicht schwer zu erraten, wer das war.
    »Herein.«
    Nicholas Pasquale, der das Vorrecht eines Halbbruders für sich in Anspruch nahm, war bereits ins Schlafzimmer getreten. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, entdeckte er an der Wand einen Stuhl. Er zog ihn zum Bett und setzte sich rittlings darauf. »Immer noch in Decken und Nachthemden gewickelt, wie ich sehe«, sagte er, während er die Arme auf die Stuhllehne legte und Gavin eingehend musterte. »Es gibt doch nichts Besseres als weibliche Pflege, um sicherzustellen, dass ein Mann im Bett bleibt.«
    »Du kränkst mich«, erwiderte Gavin in gespieltem Protest. »Bei dieser strengen Überwachung würde es mir nie in den Sinn kommen zu simulieren.«
    »Nun, Madame Faucher ist sicher sehr ehrfurchtgebietend, obwohl wir alle wissen, dass Maurelle ein Herz aus Butter hat. Wenn das nicht der Fall wäre, wärst du nicht hier. Und könntest dich nicht darüber beklagen.«
    »Hältst du die Dame wirklich für ehrfurchtgebietend?«
    Nicholas schüttelte den Kopf, während ein sardonisches Lächeln seine Lippen umspielte. »Der Ausdruck stammt von Juliette. Sie war höchst beeindruckt, als sie hörte, wie die Dame alles in die Hand genommen hat, um dich vom Duellplatz hierherschaffen zu lassen.«
    »Aber Juliette mag sie nicht.«
    »Oh, so würde ich das nicht ausdrücken. Obwohl Madame Faucher das sanfte Gemüt meiner Gattin fehlen mag, bewundert Juliette sie ungemein, da sie nichts gegen Damen hat, die wissen, was sie wollen, und ihr Möglichstes tun, um es zu bekommen. Hinter dem Lächeln und der ganzen Freundlichkeit meiner Juliette verbirgt sich ein eiserner Wille, das kann ich dir versichern. Sie zieht es lediglich vor, mittels ihrer Überredungskünste ihren Kopf durchzusetzen.«
    »Worauf du dich einlässt, weil du nicht auf Streit erpicht bist.«
    Die dunkelbraunen Augen seines Halbbruders funkelten fröhlich auf. »Auf diese Weise ist es viel ... vergnüglicher, weißt du.« Er wurde wieder ernst. »Simulierst du nun oder musst du hierbleiben, weil du Fieber hast oder weil deine Wunde angefangen hat zu eitern?«
    »Weder das eine noch das andere. Das Ganze ist eine List.«
    »Das habe ich mir schon gedacht. Juliette glaubt, du

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