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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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ungemein froh darüber, dass Maurelle darauf bestanden hatte, dass er sich in ihrem Haus von seiner Verwundung erholte. Nicht dass sein Leben so wichtig gewesen wäre. Nein, es war einfach so, dass sie nicht ein zweites Mal schuld daran sein wollte, dass er zu Schaden kam. Wenn das angesichts ihres Vorhabens ein wenig lächerlich wirkte, dann konnte sie es nicht ändern. Nach ihrem Dafürhalten machte es einen Unterschied.
    »Vielleicht irre ich mich ja«, meinte Madame Zoe, während sie sich das eine Ende ihres flaschengrünen Schultertuchs mit theatralischem Aplomb über die Schulter warf. »Wir müssen das Beste hoffen, nicht wahr? Wenn wir nicht mehr der Ansicht wären, dass Freude und Vergnügen stets über Tod und Vernichtung triumphieren werden, könnten wir uns alle gleich die Pulsadern aufschneiden.«
    Trotz ihrer ganzen Extravaganz war die Diva, wie Ariadne feststellte, eine kluge Frau. Vor nicht allzu langer Zeit hätte sie das möglicherweise gar nicht bemerkt oder - wenn sie es bemerkt hätte - nicht zu schätzen gewusst. Was hatte sich geändert? Obwohl sie nicht sicher war, glaubte sie, dass es etwas mit den ungezwungenen Manieren und der Laisser-faire-Einstellung der französischen Kreolen von New Orleans zu tun hatte. Vielleicht hatte die Veränderung aber auch in ihr selbst stattgefunden. Jedenfalls war sie froh darüber.
    »Was halten Sie von einem Stück Kuchen, damit wir den üblen Geschmack aus dem Mund bekommen, ma chere ?« Madame Zoe nickte in Richtung einer patisserie, deren blaue und goldene Fensterdekoration in der Nähe zu sehen war. »Mir steht der Sinn nach etwas Süßem, und auf dem Trottoir stehen Tische und Stühle, so dass man uns nicht verdächtigen kann, dem ältesten Gewerbe der Welt nachzugehen, was geschehen würde, wenn wir ohne männliche Begleitung drinnen Platz nähmen.«
    »Eine ausgezeichnete Idee. Und dazu sollten wir Kaffee bestellen. Mir ist ein wenig kalt.«
    Es war eine angenehme Pause, die durch die Ge-
    schichten, die die Diva erzählte, noch angenehmer wurde. Sie erheiterte Ariadne mit den komplizierten Lebensgeschichten der Fechtmeister, die Gavins Freunde waren, insbesondere mit der seines Halbbruders Nicholas, die sich inmitten einer Horde von Straßenjungen abgespielt zu haben schien. Zur Zeit versuchten er und seine Juliette, die Jungen in das neu gegründete Waisenhaus St. Joseph zu locken, das von Nicholas finanziell unterstützt wurde, oder Stellungen für sie zu finden wie im Falle von Nathaniel. Ihre Bemühungen waren nur zum Teil von Erfolg gekrönt, da die Jungen nicht immer bereit waren, die Freiheit der Straße aufzugeben. Die Fechtmeister schienen sich jedenfalls zu ihren Hütern ernannt zu haben. Sie behielten ihr Tun im Auge, beschützten und lenkten sie, wenn es erforderlich wurde.
    Ariadne gewann den Eindruck, dass unter den Fechtmeistern eine einzigartige Solidarität herrschte. Bisher hatte sie angenommen, Gavin Blackford lebe ganz isoliert, wie ein Ausgestoßener. Dieser umfängliche Einblick in die Fülle seines Lebens war beunruhigend.
    Am Eingang zum Herriotschen Stadthaus trennte sie sich schließlich von der Opernsängerin. Während sie den tunnelartigen Durchgang entlangging, nahm sie ihre Haube aus feinem italienischem Stroh ab und knüpfte die Bänder so zusammen, dass sie die Haube wie einen Korb über dem Arm tragen konnte. Anschließend machte sie sich daran, die Fingerspitzen ihrer lachsfarbenen Handschuhe nach vorn zu ziehen. Als sie fast am Ende des in den Hof mündenden Durchgangs angelangt war, drang ein rhythmisches Klirren an ihr Ohr, das ihr inzwischen nur allzu vertraut war. Sie blieb reglos stehen und lauschte einige Sekunden lang, um dann ihren Weg fortzusetzen, indem sie den Schritt beschleunigte. Als sie den offenen Hof erreichte, rannte sie fast.
    Was sie zu sehen erwartete, hätte sie nicht zu sagen vermocht — vielleicht dass Nathaniel mit gezogenem Degen Sascha daran hinderte, die Treppe hinaufzugehen, oder dass Gavin sich mit allen Mitteln zur Wehr setzte. Jedenfalls rechnete sie nicht damit, dass Maurelles verwundeter Gast unter freiem Himmel Fechtunterricht erteilte. Behutsam bewegte er sich auf den schiefergrauen Pflastersteinen hin und her, die vom niedergehenden Nebel feucht waren, während seine melodische Stimme sich mit dem Flüstern des Winds in den zerzausten Blättern des Bananenbaums vermischte.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte sie alarmiert, während sie abrupt haltmachte. »Sind Sie darauf aus,

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