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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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wahrnahm. Eben hatte er noch lässig drei Schritt von ihr entfernt gestanden, und schon im nächsten Moment befand er sich direkt vor ihr, presste seinen harten Körper von der Brust bis zu den Knien gegen sie und packte sie so beim Handgelenk, dass ihr Florett nicht in die Nähe ihrer Körper geriet. Jäh entwich der Atem ihren Lungen. Nachdem sie scharf Luft geholt hatte, versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien.
    »Richten Sie niemals auf jemanden eine Waffe, wenn Sie es nicht ernst meinen«, sagte er, indem er sie finster ansah. »Der Instinkt eines Fechters ist so beschaffen, dass er sich unverzüglich und ohne nachzudenken verteidigt. Davon hängt sein Leben ab. Wenn er selbst einen Degen in der Hand hält, könnte es passieren, dass der Angreifer aufgespießt wird, bevor der andere erkennt, ob es sich um einen Freund oder Feind, um Mann oder Frau handelt. Zweifellos würde er es hinterher zutiefst bedauern, eine so weiche Brust wie die Ihre durchbohrt zu haben, aber tot wären Sie dann trotzdem.«
    Sie konnte seinen Herzschlag spüren, die harten Muskeln seines Arms, der sich hinten gegen die Stäbe ihres Mieders presste, seine Beine, die sich zwischen die
    Falten ihres Rocks gedrängt hatten. Seine Körperwärme schien in ihre Poren einzudringen und das Kältegefühl zu vertreiben, das sie bisher gar nicht bemerkt hatte. Unwillkürlich überlief sie ein Schauder, und erneut versuchte sie, sich von ihm loszumachen. Sein Griff war von einer Festigkeit, wie sie sie noch nie erlebt hatte, am allerwenigsten damals bei ihrem Mann. Er schien ihre Willenskraft zu untergraben, so dass ihr nichts anders übrig blieb, als steif und unnachgiebig in seiner Umklammerung zu verharren.
    »Lassen Sie mich los«, presste sie zwischen den Zähnen hervor.
    »Gleich. Aber erst müssen Sie mir sagen, dass Sie verstanden haben, was ich meine.«
    »Mag sein, dass ich unvorsichtig gewesen bin, aber dumm bin ich nicht. Ich habe alles bestens verstanden.«
    Ein kurzes, lautloses Lachen ging, wie sie spürte, durch seinen Körper. »Sie sind nicht nur kühn, sondern haben auch eine spitze Zunge. Das dürfte ausreichen. Aus diesem Grund werde ich den Unterricht beschleunigen, damit wir so bald wie möglich ein Match mit Floretten austragen können. Zunächst jedoch gibt es noch einige weitere Einzelheiten, die Sie wissen sollten.«
    So abrupt, wie er sie gepackt hatte, ließ er sie wieder los. Sie geriet aus dem Gleichgewicht und schwankte ein wenig. Rasch streckte er die Hand aus, um ihr zu helfen, doch sie sah ihn nur verständnislos an.
    Es hätte ihr zuwider sein müssen, von ihm festgehalten zu werden, und es hätte sie freuen müssen, losgelassen zu werden. Dass weder das eine noch das andere der Fall war, verblüffte sie über alle Maßen. Seine Schnelligkeit hatte sie überrascht, seine Dreistigkeit hatte sie geärgert, die Hitze und Härte seines Körpers hatten sie aufgewühlt. Abgestoßen hatte sie sich jedoch auf unerklärliche Weise nicht gefühlt. Dass er von ihr wegtrat, ließ ein flaues Gefühl in ihrem Magen entstehen, als hätte er sie zurückgewiesen. Das war in höchstem Maße beunruhigend und sogar ein wenig erschreckend. Was für eine Frau war sie denn, dass sie sich auf diese Weise beeinflussen ließ?
    Sie hatte alles so sorgfältig geplant. Sie hatte gewusst, dass Gavin Blackford auf Frauen anziehend wirkte. Warum hatte sie diesen Umstand nicht berücksichtigt?
    Tatsache war, dass sie sich selbst für immun gehalten hatte. Weil sie sich in körperlicher Hinsicht nicht mit Männern auskannte, sah man einmal von ihrem ältlichen Ehemann ab, der lediglich ihr Mitgefühl geweckt hatte, weil sie in den Salons von Paris keinem Mann begegnet war, bei dem ihr Herz schneller geschlagen hätte, hatte sie die Möglichkeit einer körperlichen Reaktion nicht in Erwägung gezogen. Das war ein Fehler gewesen, einer, den sie von nun an würde vermeiden müssen. Sie hatte durchaus die Fähigkeit, aus ihren Fehlern zu lernen.
    »Madame? «
    Sie hob den Blick, um sein Gesicht nach Anzeichen von Triumph oder Amüsement abzusuchen, nach irgendetwas, das darauf hinwies, dass er sich ihres Dilemmas bewusst war. Die blauen Tiefen seiner Augen waren klar, sein fester, sinnlich geschwungener Mund zu keinem Lächeln verzogen; die gerunzelte Stirn drückte nichts als höfliches Interesse aus.
    Als er von ihr weggetreten war, hatte er ihr das Florett abgenommen und es auf den Beistelltisch gelegt. Was sicher besser war. Sie brauchte

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