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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Fenster und lehnte sich gegen den Rahmen, um zu beobachten, wie der Wind den Regen durch die Straße trieb und sich aus der Dachrinne silberne Bäche auf den Balkon ergossen.
    Dort stand sie noch, als ein Besucher angekündigt wurde. Die schweren Schritte eines Mannes ließen sie mit aufgerissenen Augen herumfahren.
    Doch es war nur Sascha. Er schüttelte Regentropfen von seinem Hut und klemmte ihn sich zusammen mit seinem Stock unter den Arm, während er auf sie zukam. Im Gegensatz zu den Fechtmeistern, die in Maurelles Haus ein und aus gingen, hielt er an europäischen Gepflogenheiten fest und beschränkte seine Besuche auf fünfzehn Minuten. Um zum Ausdruck zu bringen, dass es sich um eine kurze Visite handelte, behielt ein Gentleman seine Sachen bei sich, statt sie einem Diener zu übergeben.
    Es war bizarr, enttäuscht darüber zu sein, dass der Besucher nicht Gavin Blackford war. Sie konnte doch nicht in solch einer merkwürdigen Stimmung sein, dass sie sich lieber mit dem Engländer gezankt hätte, als allein oder in Gesellschaft irgendeines anderen zu sein. Oder vielleicht doch?
    »Wie freundlich von Ihnen, mich aufzusuchen, obwohl es draußen so schauderhaft ist. Ich hatte nicht damit gerechnet, heute noch jemanden zu sehen.« Um zu überspielen, dass er ihr eigentlich nicht willkommen war, fiel ihre Begrüßung möglicherweise ein wenig zu herzlich aus.
    »Wie kann ich denn fernbleiben, wenn Sie einen Freund brauchen, ma chere ? Als ich hörte, wie sehr Ihnen die traurigen Ereignisse des heutigen Vormittags zugesetzt haben, bin ich sofort aufgebrochen.«
    »Sie haben es gehört? Wie das?«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung, während seine Ohren sich mit einer feinen Röte überzogen. »Solche Dinge machen schnell die Runde, wissen Sie. Hauptsache ist, dass ich hier bin.«
    »Wie ich schon gesagt habe, ist es sehr freundlich von Ihnen, dass Sie sich die Mühe gemacht haben.«
    »Alles, was Sie beunruhigt, geht auch mir zu Herzen, meine Schöne. Sagen Sie mir, was Sie benötigen, um Trost zu finden, und ich werde es Ihnen holen. Sie brauchen nur den Befehl zu geben, denn ich stehe Ihnen zu Diensten.«
    Ä votre service.
    Vor kurzem hatte der englische Fechtmeister dasselbe gesagt. Saschas Worte kamen ihr vor wie das Echo einer anderen Stimme, eines anderen Versprechens.
    »Ich bin ziemlich durcheinander«, erwiderte sie, indem sie ein Kopfschütteln andeutete. »Um die Wahrheit zu sagen, bin ich fast überzeugt, dass sich nichts dagegen machen lässt.«
    »Das werden Sie selbst am besten wissen, obwohl ich fürchte, dass Sie verstörter sind, als Sie es sich eingestehen. Wie sonst ließe es sich denn erklären, dass Sie Blackford erlaubt haben, Sie zu begleiten und Sie in aller Öffentlichkeit anzufassen?«
    Sie trat von ihm weg und setzte sich wieder auf das Sofa vor dem Kamin, um auf die Kohlen zu starren, die wie kleine glühende Kissen hinter dem verzierten Kamingitter lagen. »Sind Sie deswegen gekommen? Weil man mich mit dem maitre d'armes gesehen hat?«
    »Sie müssen zugeben, dass es höchst indiskret war«, sagte er, stocksteif dastehend.
    »Ich werde nichts dergleichen tun. Wie können Sie es wagen ...« Sie hielt inne und holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Bitten setzen Sie sich, Sascha. Wir müssen miteinander reden.«
    »Die Art, wie Sie das sagen, finde ich nicht sehr erfreulich.« Er warf ihr einen argwöhnischen Blick zu, während er sich in dem Sessel niederließ, der im rechten Winkel zum Sofa stand.
    »Das mag schon sein, aber trotzdem ist es notwendig. Wir kennen einander jetzt schon seit etlichen Jahren und haben gute wie auch schlechte Zeiten miteinander erlebt. Ich bin Ihnen dankbar für Ihre Beständigkeit und für den Beistand, den Sie mir geleistet haben, als Jean Marc krank war. Ich schätze Sie ...»
    »Und ich bete Sie an, mon ange.«
    »Bitte gestatten Sie mir auszureden. Wie ich gerade sagen wollte: Ich schätze Sie als Freund, weshalb das hier schwierig für mich ist. Ich finde es höchst schmeichelhaft, dass Sie mir von Paris hierher gefolgt sind. Mir ist durchaus bewusst, welche Ehre Sie mir damit erwiesen haben. Es mag sogar sein, dass ich Sie auf irgendeine Weise dazu ermutigt habe, obwohl das unabsichtlich geschah, das schwöre ich. Ich habe Ihnen wieder und wieder gesagt, dass ich kein Interesse daran habe, erneut zu heiraten, geschweige denn geneigt bin, mich auf eine ... Affäre einzulassen.«
    »Aber warum denn nicht, Verehrteste?« Er setzte sich neben

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