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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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sie aufs Sofa, schob ihre Handarbeit beiseite und entledigte sich seines Huts und seines Stocks. Dann griff er nach ihrer Hand, die in ihrem Schoß lag. »Was habe ich getan, um Sie zu kränken?«
    »Nichts, überhaupt nichts«, erklärte sie, dem Drang widerstehend, ihre kühlen Finger seinem feuchten und zu warmen Griff zu entziehen. »Der Fehler liegt ganz bei mir. Ich bin von Natur aus nicht ... nicht leidenschaftlich.« Eine Erinnerung drängte sich ihr auf, die sie jedoch rasch verdrängte — die Erinnerung daran, wie sehr es sie aufgewühlt hatte, als der Engländer seinen harten Körper gegen den ihren gepresst hatte.
    »Ich könnte versuchen, Sie vom Gegenteil zu überzeugen. Sie brauchen mir nur die Erlaubnis dazu zu geben.«
    »Glauben Sie mir, das würde zu nichts führen. Überdies bin ich sicher, dass Sie an mir lediglich der Umstand reizt, dass ich nicht bereit bin, Ihnen wie andere Frauen in die Arme zu fallen.«
    »Sie kränken mich, Madame. So oberflächlich bin ich nicht.«
    »Ich will ja nicht sagen, dass es allein daran liegt, dass Sie sich in Ihrer Männlichkeit herausgefordert fühlen. Vielleicht fasziniert Sie auch das Neue daran.«
    »Ich liebe Sie, das schwöre ich.« Er führte ihre Hand an seine Lippen und sah sie mit seinen blassblauen Augen durchdringend an.
    Sie atmete tief durch und dachte bei sich, wie leicht alles wäre, wenn sie seine Zuneigung erwidern könnte, doch das konnte sie nicht. Sie war sich noch nicht einmal sicher, ob er selbst daran glaubte oder nur aus Gewohnheit so tat. »Das bilden Sie sich ein, weil Sie noch nicht die Gelegenheit gehabt haben, länger mit mir zusammen zu sein und festzustellen, wie langweilig ich bin. Dieses Gefühl wird vorübergehen.«
    »Niemals.«
    Sein Schnurrbart kitzelte ihre Handfläche, gegen die er gleich darauf seine warme Zunge schnellen ließ. Sie musste sich sehr zusammennehmen, um ihre Hand nicht wegzureißen und abzuwischen. »Sascha, bitte!«
    »Ich kann nicht ohne Sie leben. Ihre Haut ist so blass und fein, die Rundung Ihres Ellbogens so köstlich.« Er bedeckte ihren Arm vom Handgelenk bis zur Armbeuge mit Küssen. »Ich bin entzückt von der Anmut Ihres Halses, der wie der einer Tänzerin oder besser gesagt wie der eines stolzen Schwans ist.«
    Sie beugte sich zurück und legte ihm die freie Hand auf die Brust, um ihn wegzuschieben, als er versuchte, sich mit dem Mund über ihren Hals herzumachen. »Schwäne sind gefährliche Vögel, wissen Sie. Wenn man versucht, sie zu fangen, greifen sie an.«
    »Sie greifen an?«
    »Aber gewiss doch. Wie man mir gesagt hat, ist unter solchen Umständen ein Klaps durchaus statthaft.«
    Er runzelte die Stirn, während die Narbe auf seiner Wange dunkler wurde. »Wer hat das gesagt?«
    »Der maitre d'armes, wenn Sie es unbedingt wissen wollen.«
    Abrupt ließ er sie los. »Ziehen Sie den Fechtmeister aus diesem Grund vor? Weil er Ihnen solche Verteidigungsmaßnahmen beibringt?«
    »Ich ziehe ihn vor, wie Sie es ausdrücken, weil bei ihm solche Verteidigungsmaßnahmen nicht nötig sind. Er würde nie versuchen, mich etwas anderes zu lehren als den Gebrauch eines Degens.«
    »Dann kann er kein richtiger Mann sein.«
    »Wenn Sie die Tatsache, dass ich den Fehler gemacht habe, Sie hier allein zu empfangen, als Gelegenheit sehen, Ihre Männlichkeit unter Beweis zu stellen, muss ich Sie auffordern sofort zu gehen«, sagte sie und erhob sich, so dass er gezwungen war, ebenfalls aufzustehen. Es war nicht so, dass sie annahm, er könnte versuchen, über sie herzufallen. Sie hatte einfach keine Lust mehr, dieses immer unangenehmer werdende Gespräch fortzuführen.
    »Das werden Sie bereuen, Ariadne. Und Ihr Galan ebenfalls.«
    Sie trat von ihm weg. »Drohungen und Beleidigungen, Sascha? Die sind nach all dieser Zeit höchst unschön. Und wenn Sie die Absicht haben, Monsieur Blackford zu verleumden, sollten Sie daran denken, dass er seinen Degen stets griffbereit hat.«
    »Diesen blonden Gecken könnte ich mühelos aufspießen.«
    »Durchaus möglich, sofern es Ihnen gelingt, an ihn heranzukommen.«
    Kaum hatte sie diese Worte geäußert, da bereute sie sie auch schon. Sie hörten sich fast so an, als provoziere sie ihn, was aber gar nicht in ihrer Absicht lag. Sie hatte das lediglich gesagt, weil sie aus erster Hand wusste, über welche Fertigkeiten Monsieur Blackford verfügte, und nicht zulassen konnte, dass sie herabgesetzt wurden. Außerdem mochte sie Sascha beziehungsweise hatte ihn gemocht, so dass

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