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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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aufzunehmen. Tief in ihrem Innern loderte ein heißes Triumphgefühl empor und stieg ihr bis ins Hirn.
    Als seine Zunge über ihre Lippen fuhr, keuchte sie auf und öffnete den Mund. Er ließ seine Zunge über die seidige Innenfläche ihrer Unterlippe gleiten, schob sie über den Rand ihrer perlweißen Zähne vor und erkundete ihre warme feuchte Mundhöhle mit rhythmischen Bewegungen, die ebenso vielsagend wie betörend waren. Sie begegnete der Invasion mit zarten Sondierungsversuchen, wobei ihr plötzlich bewusst wurde, wie süß und verführerisch das Ganze war. Sie merkte, wie sie immer gefügiger, wie ihr Wille immer mehr untergraben wurde.
    Ohne die Lippen von ihrem Mund zu lösen, tastete er nach der Öffnung ihres Umhangs und schob die Hand darunter. Seine Finger umspannten eine ihrer Brüste und machten die fest zusammengezogene Brustwarze ausfindig. Als er sanft darauf drückte, sie behutsam zwischen den Fingerspitzen hin und her rollte, als teste er die Reife einer kleinen süßen Weintraube, fühlte sie sich schier überrumpelt von der grenzenlosen Lust, die die Berührung zu verheißen schien.
    Nie zuvor hatte sie solche Empfindungen gehabt, weder in ihrer Hochzeitsnacht noch danach, als der Schmerz der ersten Penetration vorüber war und ihr
    Körper sich an den Vorgang gewöhnt hatte. Nie zuvor war sie von Berührungen so überwältigt worden, nie zuvor hatte sie diese Art von heißer, ungebetener Lust kennengelernt, die sich in den verborgensten Winkeln ihres Körpers und ihres Geists entfaltete. Sie ertrank in wohliger Mattigkeit, trieb auf einer Welle berauschender, unerwarteter Lust. Wie unfair, dass ausgerechnet dieser Mann die Quelle ihrer Lust entdeckt hatte, dass es ihm gelungen war, das Tor zu ihren dunkelsten, verlockendsten Träumen zu öffnen. Die Enttäuschung traf sie wie ein Schlag, und sie schluchzte auf.
    Er hob den Kopf, flüsterte einen Fluch vor sich hin und ließ sie los. Nachdem er sorgfältig ihren verrutschten Umhang in Ordnung gebracht hatte, zog er ihr die Kapuze über den Kopf, damit ihr Gesicht nicht zu erkennen war. Dann bot er ihr seinen Arm an. »Verworfenheit hat viele Formen«, sagte er mit tonloser Stimme, »aber ganz so tief bin ich noch nicht gesunken. Ich ziehe willige Frauen vor, die mit ganzem Herzen bei der Sache sind. Und deren Gedanken von der Sorge um andere Männer unbelastet sind. Verzeihen Sie das Experiment. Es sollte keinem von uns Schaden zufügen.«
    »Mir hat es keinen zugefügt.« Ihre Stimme klang, wie sie fand, gestelzt. Sie akzeptierte es, sich auf seinen Arm zu stützen, weil es ebenso nötig wie höflich war.
    »Mag sein. Aber Sie waren nicht allein in diesem Hauseingang«, erwiderte er, während er sie in die Passage hinausführte. »Und Sie werden morgen früh nicht auf dem Feld der Ehre stehen.«

Siebzehntes Kapitel
    Gavin rechnete fast damit, Ariadne auf dem Duellplatz anzutreffen. Jedenfalls traute er es ihr durchaus zu, irgendeine Möglichkeit zu finden, sich über die öffentliche Meinung hinwegzusetzen und dem Ganzen beizuwohnen. Auf einer Seite des Platzes standen etliche geschlossene Kutschen, bei denen es sich offenbar um die Gefährte von Zuschauern handelte. Frauen waren jedoch nirgendwo zu sehen. Dass Ariadne nicht anwesend war, mochte auf Maurelles gesunden Menschenverstand oder darauf zurückzuführen sein, dass Ariadnes nächtlicher Ausflug sie erschöpft hatte. Aber welcher Grund auch immer dahinterstecken mochte, Gavin war's zufrieden. Es bereitete ihm nämlich keinerlei Freude, sich vorzustellen, dass die Dame möglicherweise frohlocken würde, wenn er verwundet wurde.
    Was hatte er sich bloß dabei gedacht, als er sie geküsst hatte? Herzlich wenig, um die Wahrheit zu sagen. Da er nicht wusste, was sie eigentlich beabsichtigte, hatte er angenommen, sie habe Nowgorodtschew vorgeschickt, um ihn zu diesem Duell zu provozieren. Erst als sie ihre Bitte vortrug, er möge das Duell absagen, hatte er begriffen, dass sie empört war, weil der Russe sich anschickte, ihr zuvorzukommen, das heißt, weil sie selbst die Ehre haben wollte, ihn, Gavin, zu erledigen.
    Seine Reaktion auf ihren Besuch war so vorhersehbar
    wie dumm gewesen. Jetzt vermochte er die Erinnerung daran, wie sie geduftet, wie sie geschmeckt hatte, nicht mehr loszuwerden — eine gefährliche Ablenkung.
    Er war kurz davor gewesen, sie in blinder, glühender Leidenschaft zu nehmen, über sie herzufallen wie über ein Straßenflittchen. Hatte er, wie er sich eingeredet

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