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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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den Wagen gestellt.“
    Schratt fuhr einen Geländewagen
— bullig, stark und verdreckt wie er selbst.
    Schratt, der offiziell als
Schrotthändler seine Kohle verdiente, züchtete auch Hunde. Die verkaufte er
dann. Aber nicht an Tierfreunde, sondern an Tierversuchs-Anstalten.
    Doch er züchtete nicht nur. Er
stahl auch: freilaufende Hunde, streunende Hunde, gassi-gehende Hunde,
sozusagen alle Hunde, die noch keine Tätowierung im Ohr hatten — anhand der man
ja bekanntlich feststellen kann, zu wem — Herrchen oder Frauchen — sie gehören.
    Hundedieb! Hundemörder! dachte
Tim. Na, der wird sich wundern!
    Er bog einen Zweig beiseite und
äugte zum Tor, wo der Geländewagen stand.
    Fuhr Schratt allein? Oder nahm
er diesen Otto mit zur Stadt?
    Tim ließ den Zweig los, wandte
den Kopf. Hinter Klößchen hockten Gaby und Karl. Der TKKG-Häuptling fing einen
Blick auf aus den Blauaugen seiner Freundin und lächelte zurück.
    „Hoffentlich“, ihre Stimme
klang atemlos, „ist Waldi dabei.“
    Waldi! Der Dackel einer
Mitschülerin. Hanna Röder war ein nettes Mädchen. Alle mochten sie, und alle —
auch die rüdesten Burschen in der 9 b — halfen ihr gern, denn Hanna war
Rollstuhlfahrerin. Und Waldi war ihr Liebling.
    Vor vier Tagen — genau an dem
Nachmittag, da die TKKG-Bande zum ersten Mal von Schratt hörte — war Waldi
plötzlich verschwunden. Hanna hatte ihn vor einem Geschäft angebunden — und weg
war er. Gestohlen? Was sonst!
    „Er kommt“, flüsterte Tim.
    Schritte, als wollte jemand den
Boden feststampfen. Aber nur von einer Person.
    Schratt stieg in den Wagen,
schwitzend und unwirsch.
    Durchs offene Fenster brüllte
er in die Einfahrt: „Gib den Kötern zu fressen, Otto! Aber nicht zuviel. Leben
ohnehin nicht mehr lange, hahahahah!“
    „Ich könnte ihn umbringen“,
flüsterte Gaby. „Ist das überhaupt ein Mensch?“
    „Sieht eher aus wie ein Affe“,
meinte Karl leise. „Leider hat er nicht dessen Charakter, sondern den eines
Menschen von minderer Qualität.“
    Tim spähte durch die
spätsommer-grünen Blätter des Gesträuchs. Schratt — der Affe. Naja, niedrige
Stirn, grobe Züge, vierschrötig die Gestalt. Er sah nicht aus wie jemand, der
für wohltätige Zwecke sammelt.

    „Otto!“ brüllte Schratt. „Habe
ich was vergessen? Häh?“
    „Woher soll ich das wissen?“
rief Otto vom Haus her.
    „Du weißt ja nie was,
Rindvieh!“
    Schratt ließ den Motor an und
brauste, in eine Staubwolke gehüllt, die unbefestigte Straße entlang,
stadtwärts.
    Die Straße führte auch weiter
in andere Richtung. Dort waren Wald, das Naturschutzgelände, links die Burg
Zährensteyn, rechts eine Feldweg-Abkürzung zum Internat, umgeben — jetzt zur
Vor-Erntezeit — von wogenden Weizenfeldern.
    Knapp zwei Kilometer, dachte
Tim. Die müssen wir schaffen mit mindestens zwölf Vierbeinern. Am Rüsseleck
warten Linda und Pauli. Bis dorthin mit den Hunden — dann ist die Chose (Sache) gelaufen.
    Linda und Pauli warteten mit
Kleintransportern. Linda und Pauli waren Tierschützer, von der TKKG-Bande innigst
ins Herz geschlossen. Besonders von Tim, denn die beiden waren nach seiner
Nase, also keine Softies, sondern militant (kriegerisch).
    Als militante Tierschützer
hatten sie schon mehrfach Tierbefreiungs-Aktionen durchgeführt, waren
zwangsläufig mit dem Gesetz in Konflikt geraten — und verurteilt worden.
    Bei dem Gedanken daran fühlte
Tim zuviel Blut im Gesicht.
    Unser Tierschutzgesetz —
Scheiße! dachte der TKKG-Häuptling. Bei den verantwortlichen Politikern sollte
man’s anwenden. Dann hätten wir bald ein anderes. Unsere Schöpfungskameraden
werden gequält und massakriert — bei Viehtransporten, in Schlachthöfen, in
Tierversuchs-Anstalten. Das darf sein. Aber Menschen wie Linda und Pauli, die
was riskieren, damit‘s unterbleibt — die werden verurteilt. Unfaßlich!
    „Also los!“ sagte er und
richtete sich auf. „Aktion läuft. Phase eins: Otto ausschalten.“

2. Mit knapper Not
     
    Otto wußte nicht, wie ihm
geschah.
    Wie üblich hatte er, beim
Futter-Austeilen im Zwinger, die Hunde getreten. Als er dann zum Haus zurück wollte,
kam es über ihn wie ein Unwetter bei Nacht.
    Von hinten stülpte Tim ihm
einen Sack über den Kopf. Tritt in die Kniekehle. Brüllend fiel der Mistkerl zu
Boden. Tim kniete auf ihm. Stricke her! Fesseln! Klößchen und Karl halfen. Gaby
hatte sich in mindestens 15 mitgebrachte Hundeleinen verheddert, samt
zugehöriger Halsbänder.
    Die Vierbeiner im

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