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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Loch zwischen Farnen und Steinen, keinen Meter von
bemooster Felswand entfernt.
    Was nun?
    Die TKKG-Bande umstand das
Loch.
    „Ewig kann er nicht
drinbleiben“, sagte Klößchen.
    „Aber eine gewisse Weile“,
meinte Karl, „und schon das ist zu lange.“
    „Tut endlich was!“ sagte Gaby.
„Lockt ihn raus!“
    Tim musterte den Boden. Er war
weich, durchrädert von Würzelchen. Graben?
    Karl hatte sich vor das Loch
gekniet und fiepte und winselte hinein.
    „Du klingst wie ein
liebeskranker Kater“, sagte Gaby, „nicht wie ein Dackel.“
    „Vielleicht will Waldi den
Kater jagen und kommt deshalb raus.“
    Aber in der Fuchsröhre, die
schwarz, modrig und fast senkrecht hinabführte, rührte sich nichts.
    Klößchen hob eine Wurzel auf.
Sie war geformt wie ein Kalbsknochen mit Kugelgelenk. Damit wedelte Tims dicker
Budenkamerad vor dem Erdloch herum.
    „Waldi! Sieh mal! So ein
schöner Knochen. Ganz frisch vom Metzger.“
    Tim schob Klößchen beiseite.
    „Glaubst du, Waldi ist
bescheuert?“
    Tim ließ sich auf die Knie
nieder und griff in die Fuchsröhre. Mit heftigem Ruck riß er einen halben
Kubikmeter Waldboden heraus. Und Wurzeln, Steine und noch mehr Erde. Rasch
verbreiterte er das Loch, bloßhändig, denn an einen Spaten hatte niemand
gedacht.
    „Mann!“ meinte Klößchen. „Ein
Erdbeben ist nichts gegen dich.“
    Tim sah in die Tiefe. Seltsam!
Nur anfangs war die Fuchsröhre eng. Nach einem halben Meter verbreiterte sie
sich, verlief schräg und hatte Wände aus Fels.
    „Sieht aus wie der Eingang zu
einer Höhle“, sagte Tim. „Ich guck mir das an. Falls ihr nichts mehr von mir
hört, alarmiert bitte Feuerwehr, Wasserwacht und Lawinen-Suchdienst. Dann
geht’s mir nämlich ungut dort unten. Und Waldi auch.“
    Geschmeidig glitt er hinunter.
Anfangs kroch er auf Händen und Knien. Es roch nach feuchtem Keller, und kein
Sonnenstrahl drang herein. Dann plötzlich ging’s abwärts, senkrecht. Tim
stürzte. O Gott! Wohin? Wie tief? Diese Finsternis! Ich Wahnsinniger! Wie
konnte ich...
    Platsch! saß er auf felsigem
Boden. Nur zwei Meter tief war er gefallen; und seine sportgestählten Gelenke
hatten den Aufprall gemildert. Lediglich der Steißknochen schmerzte.
    Tim richtete sich auf und rieb
über seine Sitzfläche. Ätzend, diese Dunkelheit!
    „Hallo! Wer zu Hause?“
    Er zuckte zusammen. Hohl
antwortete ihm das Echo seiner Stimme, prallte zurück von hohen Wänden, klang
schaurig. Offenbar eine große Höhle, in der er hier war.
    „Karl!“ rief er hinauf.
    „Wirf mal deine Streichhölzer
runter. Ich finde den Lichtschalter nicht.“
    Es raschelte in der Röhre.
Knacks! prallte die Zündholzschachtel auf Tims braune Locken. Na, prima!
    Ein Hölzchen flammte auf. Es
beleuchtete in-den-Fels-gehauene Stufen. Sie führten dort hinauf, wo Tim
hereingerutscht war. Also ein richtiger Eingang, der auch bequemen Einstieg
ermöglichte.
    „Wir sehen den Lichtschein“,
rief Gaby von oben. „Hast du Waldi?“
    „Noch nicht. Ihr könnt
runterkommen. Aber langsam. Hier sind Stufen. Bringt trockne Äste mit. Die
brauchen wir als Fackeln.“

4. Im tiefen Felsen ruht der Schatz.
     
    Gigantisch! Sie staunten. Jeder
hielt eine Fackel. Flackerndes Licht. Es geisterte über die Felswände. Eine
große Höhle, hoch wie ein Kirchenschiff. Im Hintergrund schien sie sich als
Gang fortzusetzen. Schaurig! Wie kilometerweit unter der Erde. Eine andere
Welt. Vielleicht die Behausung eines Höhlenlöwen in grauer Vorzeit?

    „Seht euch das an!“ sagte Karl.
Aufgeregt deutete er nach links zur Wand.
    Tim traute seinen Augen nicht.
Auf glattem, aber bröckligen Fels war dort eine Inschrift. Buchstaben sahen aus
wie verschnörkelte Zeichen, dunkel auf hellem Stein, mehrere Zeilen.
    „Das ist altdeutsche Schrift“,
sagte der TKKG-Häuptling. „So schrieb man im vorigen Jahrhundert. Und früher.
Ich habe ein altes Reise-Tagebuch von meinem Großvater Timotheus. Er war
Archäologe und in aller Welt unterwegs. Anhand seiner Aufzeichnungen habe ich
die Schrift gelernt. Heutzutage ist das fast ‘ne Geheimschrift.“
    „Worauf wartest du“, sagte
Gaby. „Lies vor! Nein, später! Erst müssen wir Waldi suchen. Seinetwegen sind
wir hier.“
    Sie wandte sich dem Hintergrund
zu, der in der Dunkelheit verschwamm.
    „Waaaaldi! Braver Hund! Bell
mal! Wo bist du?“
    „Im tiefen... Felsen ruht der
Schatz“, las Tim, „bewacht von... Tod und Menschentücke. Zwei Wege... führen an
den... Platz...“
    In diesem Moment

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