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Remote Island - Folge 1: Der Schwertfischer (German Edition)

Remote Island - Folge 1: Der Schwertfischer (German Edition)

Titel: Remote Island - Folge 1: Der Schwertfischer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Cullen
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Folge 1
    Der Schwertfischer

    Der Wind um diese Jahreszeit war immer besonders eisig und zerrte an Alicia Stones Nerven. Sie stand auf der Veranda ihres Bungalows und umklammerte ihre Kaffeetasse während ihr ihre blonden langen Haare ins Gesicht wehten. Sie starrte auf die hohen Wellen, die der Sturm an den Strand peitschte. Alicia wohnte gern etwas abgelegen. Hier konnte sie Energie für Ihre Arbeit sammeln. Und sie war wirklich nicht zimperlich, doch wenn Sie eins hasste, dann war es Kälte. Besonders schlimm waren die Winter in denen der kleine Mond auch noch zusätzlich im Schatten des Gasriesen verschwand, so wie es zur Zeit wieder einmal der Fall war.
    In diesen Wintern war die Kriminalitätsrate besonders hoch und Alicia und ihr Team hatten alle Hände voll zu tun.
    Das diffuse Licht, das der Gasplanet G1821 in solchen Wintern ausstrahlte, verursachte auf Remote Island dann eine gespenstische Atmosphäre. Je nachdem wie das Wetter auf G1821 war, schimmerte er rötlich oder tiefblau.
    Verantwortlich dafür waren die enormen Vorkommen der Edelgase Neon und Argon in seiner Atmosphäre. Durch die heftigen Gewitterstürme und deren elektromagnetische Entladung begannen diese Gase zu leuchten. Waren die Gewitter in tieferen Lagen, wie es meistens der Fall war, schimmerte der Planet blau, doch in höheren Gasschichten gab es nur reines Neon. Wenn sich dort ein Gewitter entlud, leuchtete der Gasriese bedrohlich rot am Nachthimmel. Das kam allerdings nur ein bis zwei Mal im Jahr vor.
    Remote Island war einer von vier Monden, die um G1821 in festen Bahnen kreisten. Alicia konnte die drei anderen am Himmel sehen. Zwei leuchteten weiß von der Sonne, einer befand sich mit Remote auf der sonnenabgewandten Seite und leuchtete tiefblau wie der Gasriese selbst, der etwa 30 Mal größer als die Monde am Himmel zu sehen war. Er sah selbst wie ein Sternenhimmel aus, da die einzelnen Gewitterstürme, die zwar aus der Nähe riesige Orkane waren, von hier unten wie kleine Sternbilder aussahen, die durch die Blitze leicht flackerten. Der Anblick war schon gewaltig und Alicia konnte immer neue faszinierende Figuren und Formen in dem Lichtermeer erkennen.
    Die blaue Nacht würde jetzt zwei Wochen dauern. Etwa drei Mal im Jahr verschwand der bewohnte Mond ein kleines Stück weit hinter dem Gasplaneten. Ein Jahr war hier 279 Tage lang, ein Tag hatte 29 Stunden. Nicht gerade optimal für den menschlichen Organismus, aber mit der Zeit gewöhnte man sich daran. Alicia war froh, dass die von der Erde mitgebrachten Kaffeebohnen die Reise hierher gut überstanden hatten und auf den auf Remote angelegten Kaffeeplantagen ausgezeichnet gediehen.
    Überhaupt war die Vegetation hier überraschend üppig und widerstandsfähig. Riesige Wälder mit gewaltigen Mammutbäumen bewuchsen große Teile der zwei Kontinente. Es gab hohe, schneebedeckte Gebirge aber auch sanfte Hügel, die mit kurzem, dicken Gras und verschiedenen Wildblumen und Kräutern bewachsen waren. Es gab schroffe felsige Küsten im Norden und kilometerlange Sandstrände im Süden.
    Jeder Kontinent war in sechs Distrikte aufgeteilt worden, die jeweils von einem demokratisch gewählten District-Governor regiert wurden. Auf dem kleinen Mond lebten inzwischen bereits um die zehn Millionen Menschen. Die meisten jedoch in Distrikt 11, in dessen Hauptstadt Williamsburg sich auch der einzige Raumhafen und der Sitz des Präsidenten befanden.
    Nachdem die Bevölkerung auf der Erde die 30 Milliarden-Marke geknackt hatte, war es höchste Zeit gewesen, eine neue Heimat zu finden. Den meisten war die Reise hierher allerdings zu gefährlich und vor allem zu teuer und sie blieben auf der Erde, obwohl deren Umwelt inzwischen derart vergiftet war, dass es nur der hervorragenden wissenschaftlichen Entwicklung in der Erzeugung künstlicher Nahrungsmittel zu verdanken war, dass sich der Hunger und die Not in Grenzen hielten. Diejenigen, die sich trauten und das nötige Kleingeld hatten, ließen sich auf das Abenteuer ein und sie erwartete eine Welt mit unglaublich reiner Luft und frischem Wasser, noch völlig unschuldig. Hier wollte man nicht die selben Fehler begehen wie auf der Erde und es gab strenge Gesetze, was die Umweltverschmutzung und den Umgang mit der Natur betraf. Die Böden auf Remote Island waren so fruchtbar, dass sogar Lebensmittel zur Erde exportiert wurden. Die von dort mitgebrachten Gemüse- und Getreidepflanzen waren so gentechnisch verändert worden, dass man drei Mal im Jahr, selbst

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