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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hierher bei Schlechtwetter. Vorausgesetzt, sie merkten noch, daß es
regnete.
    Gaby rümpfte die Nase.
    „Auf den Boden hocke ich mich nicht.“
    „Dauert ja nicht mehr lange“,
tröstete Tim.
    Nur Gaby und Klößchen konnten
aufrecht stehen, jedenfalls unter der höchsten Stelle des sehr spitzwinkligen
Satteldachs. Tim und Karl waren zu lang dafür.
    Der TKKG-Häuptling hockte sich
an die Tür, den Rücken am Rahmen, und sah zur Szene hinüber.
    „Acht weibliche Wesen“, sagte
er, „19 männliche. Erschreckend jung die meisten. Einige in unserem Alter.
Sehen aber aus wie zwischen Tod und Verwesung.“
    „Sowas kommt von sowas“, meinte
Klößchen. „Die wußten ja vorher, auf was sie sich einlassen.“
    „Das allein“, sagte Karl,
„führt leider nicht zwangsläufig zur richtigen Entscheidung, nämlich sich
fernzuhalten von diesem Dreckzeug.“
    „Sondern?“ fragte Klößchen.
    „Manche Typen und Kids sind so
schlecht drauf, daß es ihnen bis obenhin steht — das Leben und überhaupt alles.
Ihnen ist egal, was aus der Gesundheit wird. Hauptsache, sie fühlen sich high.
Also nehmen sie Drogen, und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.“
    „Sind alles Schwächlinge“,
meinte Klößchen verächtlich. „Schwache Menschen bestimmt“, schaltete Gaby sich
ein. „Aber oft auch ohne Chance. Weil sich niemand um sie kümmert. Sie
brauchten Hilfe zur rechten Zeit, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen.“
    „Auch für den Junkie“, sagte
Tim, „gibt es Hoffnung. Er kann aussteigen aus seiner Hölle. Vorausgesetzt, er
will es wirklich und sieht wieder Licht am Ende des Tunnels. Geht natürlich
nicht ohne Hilfe. Man hat heutzutage sehr erfolgreiche Therapien (Behandlungsmethoden ).“
     

    Gaby stellte sich neben ihn und
sah zur Szene hinüber. „Liegen rum wie Tote, 27 Fixer. Nur drei sitzen, einer
kniet. Alle anderen haben sich langgemacht. Wie auf ‘ner Wiese. Dabei liegen
sie im Dreck.“
    „Symbolisch und tatsächlich“,
nickte Tim. „Wo bleiben die Streetworker (Sozialarbeiter)? Hier gibt’s
doch was einzusammeln.“
    „Es sind zu viele“, sagte Karl.
„Drogenabhängige wachsen nach allen Ecken.“
    „Ein Krankheitssymptom unserer
Gesellschaft“, nickte Tim. „Traurig! Die Rauschgiftbarone und ihre Dealer sind
indirekt Massenmörder — obschon sie keinen Süchtigen unmittelbar umbringen.“
    17.54 Uhr.
    Was sich bei den Siedlungshäusern
tat, konnte Tim nicht sehen. Die hohe Hecke stand dazwischen.
    Über den Staatssekretärs-Platz
fuhren Autos. Aber das war beträchtlich entfernt. Die Straße verlief auf der
anderen Seite.
    Dort, noch weiter entfernt,
sockte ab und zu ein Fußgänger an den Häusern entlang. Hierher kam niemand.
Wenn sich ab 16 Uhr die Junkies heranschleppten, galt der Boden offenbar als
verseucht.
    Tim sah den Radler zuerst.
    Er rollte aus einer Gasse, fuhr
schräg über den Platz und hielt zu auf den Spielplatz.
    Langsame Fahrt. Er kippelte.
Das lag am Gepäck.
    Auf dem Träger, hinter sich,
hatte er einen großen Karton festgeschnürt. Eher schon eine Kiste. Sie schien
schwer zu sein.
    Der Typ war klein, ein
Floh-Gewicht. Er trug zerknitterten Sommeranzug, kariertes Hemd und bunte Krawatte,
die er zu lang gebunden hatte. Sie hing ihm zwischen die Beine. Ungewöhnlich
kleiner Kopf und stielige Augen.
    Erinnert mich an eine Ameise,
dachte Tim.
    Der Typ fuhr durch den Eingang
des Spielplatzes und am Rundlaufpilz vorbei zur hohen Hecke, wo drei Ruhebänke
standen. Für Mütter, die ihre Kleinen beaufsichtigen wollten, aber selbst nicht
in den Sandkasten steigen mochten.
    Der Ameisentyp hielt bei einer
Bank.
    Tim und Gaby spähten durchs
Fenster des Blockhauses.
    „Das ist er“, sagte der
TKKG-Häuptling. „Wer auch immer. Und in der Kiste hat er, was Millionen wert
ist.“
    „Schmeißen wir uns auf ihn?“
fragte Klößchen.
    Tim schüttelte den Kopf. „Wir
warten auf Drauschilt und Co. Ihn müssen wir ertappen auf frischer Tat. Nur das
hat Beweiskraft.“
    17.59 Uhr.
    Der schwarze Rolls Royce kam,
rollte heran aus Richtung Innenstadt.
    Drauschilt lenkte den Wagen,
Hahrmann und Dröhnkop saßen im Fond.
    „Gaby“, sagte Tim. „Es könnte
zur Keilerei kommen. Du bleibst bitte hier. Karl, Willi — beim Kletterdach
liegen Rundhölzer. Bewaffnet euch, wenn es soweit ist. Wir greifen erst zu,
wenn Drauschilt die Ware übernommen hat.“

21. Stadtfahrt im Rolls
     
    Sie hatten gelauert in der
Villen-Straße, 100 Meter von Drauschilts Grundstück entfernt.
    Thomas,

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