Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)
die keine Ahnung haben, was ein Schiff überhaupt ist? Nein. Nein, sie werden richtige Piraten sehen. Harte Männer, die den Tod nicht fürchten. Und unsere Feinde werden das Rasseln unserer Säbel und Entermesser hören und sie werden das Feuer unserer Kanonen sehen.“
Whitebeard tippte Jack an und flüsterte: „Also die Sache mit den Kanonen…“
Mit großen Augen blickte Red Jack ihn an.
„Ihr habt doch die Kanonen noch?“
„Naja, die Kanonen selbst schon. Aber keine Kugeln mehr.“
„Gar keine?“
Captain Whitebeard schüttelte den Kopf.
„Wir haben den Platz gebraucht. Zuckerwatte wiegt zwar viel weniger als Kanonenkugeln, aber sie nimmt wirklich sehr viel Platz weg.“
„Aber die Schiffe habt ihr doch noch, hoffe ich?“
„Oh, ja, sie liegen auf der anderen Seite der Insel vor Anker.“
Der König der Piraten atmete tief durch. Erste Zweifel an seiner Mission keimten in ihm auf. Alles was er für seine geplante Rettung der Welt (und dem damit verbunden Ruhm, den er zu ernten hoffte) hatte, das war ein Haufen Waschlappenpiraten ohne Kanonenkugeln. Was kam als nächstes? Wollte er mit diesem Haufen hier etwa wirklich in die Schlacht ziehen?
Egal, nun war es ohnehin zu spät, den Rückzug anzutreten. Immerhin hatten sie die Schiffe noch. Was brauchte ein Pirat schon mehr, als sein Schiff? Richtig. Nichts!
Sein harter Blick traf erneut die Versammlung der Piraten am Strand.
„Männer, die Kaiserin wird schon sehen, wozu wir fähig sind. Wir sind die Piraten des klebrigen Meeres. Und jetzt schnappt sich jeder ein Werkzeug, womit man Bäume fällen kann. Es liegt eine Menge Arbeit vor uns. Wir brauchen vor allem sehr dicke Bäume. Wofür, das werdet ihr noch sehen. Wo sind die Captains?“
Einige Hände gingen in Höhe. Dann trat eine Handvoll Piraten nach vorn. Sie waren teilweise älter als der Großteil der Versammelten am Strand. Jack schaute von einem zum nächsten. Die meisten kannte er noch aus alten, längst vergangenen Tagen.
„Gentlemen, wir werden jetzt die Schiffe inspizieren und dort erkläre ich euch meinen Plan. Und dann hisst die Flaggen!“
Der Schrank des
Gefressen-werdens
Die Tür zum Versteck der Schurken- und Diebesgilde knarrte laut und beim Zufallen knarrte sie nur noch umso lauter. Das Innere des Hauses war düster. Nur ein paar Kerzen flackerten unheilvoll. Rechts von Miguel, Thaddäus, Sarah und Mister Barcley hing ein großes Regal mit Geschirr darin an der Wand. Am Ende führte eine breite Treppe ins Kellergeschoss. Ein breiter Tisch mit einigen Stühlen stand links in dem großen Raum. Und auf den Stühlen saßen in schwarz gekleidete Männer.
„Äh, Guten Tag?!“, sagte Miguel vorsichtig. Die Männer in schwarz drehten die Köpfe und schauten ihn an, doch sie sagten nichts. Von ihren Gesichtern konnte man nur die Augen erkennen, da sie schwarze Tücher vor den Mündern trugen und sich die Haut um ihre Augen herum mit Kohle geschwärzt hatten.
Einer von ihnen erhob sich und an den Falten um seine Augen sahen sie, dass er schon älter war. Er stand schweigend vor ihnen allen und starrte sie einen nach dem anderen finster an. Dann blieb sein Blick bei Sarah. Mit einem dünnen Finger zeigte er auf sie, während er mit den Fingern der anderen Hand einen dünnen Dolch wirbelte.
„Tritt vor, Mädchen.“ flüsterte der Mann in Schwarz heiser. Sarah gehorchte, schluckte aber ängstlich. Miguel ergriff vorsichtig den Griff seines Degens, um sich sofort zwischen die beiden zu stürzen, sollte dieser unheimliche Fremde dem Mädchen etwas antun wollen.
„Wie ist dein Name?“, fragte der Mann weiter.
„Sarah.“, antwortete sie mit schwacher Stimme.
„Weiter?“
„Sinclair. Sarah Sinclair.“, murmelte Sarah. Ihre Stimme wurde nur etwas stärker. Ihren Nachnamen auszusprechen, ließ jedoch ihren Mut wachsen. Aus irgendeinem Grund schien die Erwähnung ihres Namens ihr Selbstvertrauen wachsen zu lassen. Der Mann in Schwarz beugte sich etwas nach vorn und schaute fragend.
„Wie bitte?“
Nun nahm das Mädchen allen Mut zusammen, atmete tief ein und sagte mit lauter und fester
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