Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)
zusammen mit den anderen. Die beiden bemerkten ohnehin nichts mehr um sich herum.
Sarah freute sich sehr für Miguel und die Prinzessin. Dennoch fühlte sich ihr Herz schwer an angesichts des Verlustes, den sie erlitten hatte. Sie ging etwas von der Zeremonie und dem fröhlichen Treiben weg, versunken in ihre Gedanken. Wie würde es mit ihr weitergehen? Was hielt diese Welt noch alles bereit für sie? Und konnte sie all den Anforderungen auch standhalten?
„Das wirst du, keine Sorge.“, sagte da plötzlich jemand hinter ihr. Erschrocken fuhr sie herum. Ein adrett gekleideter Mann mit einem hohen dunkelbraunen Zylinder stand an einer der Rosenhecken und schnupperte an einer Blume in seiner Hand. Er trug einen fast schon antiken Gehrock, weiße Gamaschen über den Schuhen und stützte sich auf Spazierstock auf.
„Wer sind sie?“, fragte Sarah. Da schaute der Mann sie durchdringend an, ein ganz leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
„Ich bin ein Freund von Vincent.“
„Sie kannten meinen Onkel?“
Der Fremde schüttelte den Kopf.
„Nein, aber ich kannte deinen Großvater. Vincent Sinclair, dessen Geburtsname eigentlich Vincent Rialc'Nis lautete. Er war der Vater von Lucy Sinclair, die davon allerdings nichts wusste. Die aktive Macht der Magie hatte ihre Generation übersprungen und landete stattdessen bei ihrer Tochter.“
„Sie meinen mich?“, fragte das Mädchen weiter. Der Mann nickte.
„Ganz recht. Dein wahrer Name ist Sarah Rialc'Nis. Durch deine Adern fließt notrakisches Blut. Und eines Tages wirst du die mächtigste Zauberin dieser Welt sein.“
„Ich weiß nicht recht, ob ich das auch sein will.“
„Das ist dein Erbe und dein Schicksal, junge Dame. Das solltest du mittlerweile eingesehen haben.“
„Aber ich brauche Hilfe. Ich kann das doch nicht allein. Und ich habe noch so viele Fragen. Es gibt noch so viele Dinge, die ich noch nicht verstehe.“
Sarah sah gedankenverloren zu Boden. Und doch spürte sie ein wenig Zuversicht in ihre Zukunft.
„Eines nach dem anderen. Du wirst Antworten erhalten. Darauf hast du mein Wort. Aber du bist nicht allein, Sarah. Sieh dich um, du hast jede Menge Hilfe. Du hast schon immer Hilfe gehabt. Und Vincent wird immer für dich da sein.“
„Was haben sie gesagt?“, fragte Sarah und schaute auf, aber der fremde Mann war verschwunden. Doch Sarah musste unwillkürlich lächeln.
Golgrimm und Mister Barcley tauchten hinter ihr auf.
„Ist alles in Ordnung?“
„Brrm?“
Das Mädchen nickte.
„Ja, es ist alles in Ordnung. Macht euch keine Sorgen.“ sagte sie und schaute auf zum Himmel, an dem die Sonne schon seit längerem wieder hell und warm strahlte.
„Es ist alles bestens.“, sagte sie.
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