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Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft

Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft

Titel: Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Feridun Zaimoglu
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pussis, weil’s mir so nich hochkommt, ich herrsch auf meine weise und ich blick durch. Das land hier ist von ficks verseucht, unsere leute gehn bald auf die straße, wo’s nix zu holen gibt außer n’arsch voll, erst krallst du den erstbesten und dann krallt dich der erstbeste, unsre ollen väter zocken in den kneipen, oder tragen’n bart und gehn in die moschee, unsre mütter werden fett und basteln an’m essen, und wo sind wir, wenn du schon fragst, die meisten haben den finger um’n abzug und treiben schnee in’n riechkolben und sind dann rambos und quirlen nur scheiße und scheiße und wieder scheiße, bis’n bulle sie aufliest, und du hast deinen verfickten namen im register, was nich berühmt is, das sag ich dir, lauter alis, die den gangster machen und’n olles revier haben, als hätt nich ne maus ’n mauseloch, das man stopfen kann mit’m richtigen kaliber.
    Scheiß drauf! Erste sorge: wo bin ich und wie bring ich meine haut in’n sichren hafen? Mußt dich fragen, ob’s dir oder andren paßt oder nich, hier geht’s um deine ganze verdammte haut, vor der du’n riegel basteln mußt, damit andre nich drauflosgrabschen. Um dich herrscht’n donnerwetter, okay, ne menge jungs beißen vor ihrer zeit ins gras, okay, von’n alten kriegst du rat mit viel luft drin, davon wirst du nicht satt, alles klar. Den deutschen traust du nich übern weg, weil sie, die haben durchblick in ne andre richtung, und da willst du ums verrecken nich hin. Gut mann, sehr gut, jetzt denkst du, ne lösung für die erste sorge, machst viel mist, klar, aber tief im schlamm biste auch nich, was schon mal ne menge erspart: du hast also was gut, bist’n kühner bursch im sturm und im guten stil achtest du auf die wärter, die doch überall sind, und der raum wächst so geballt, daß du nach ner zeit vertrauen kriegst in den festen roten strich zwischen dir und den knüppelmännekens, und du merkst dir, daß es um den strich geht, mann, mal mit kreide, mal mit waffen, mal das letzte haus im ghetto, und jenseits sind andre kids, die nur drauf warten, daß du dich versiehst. Aber schlau sein, mann, immer augen auf. Mir is schulz was anderer leute tendenz is, mir is pussy tendenz. Nich, daß ich’s letzte hemd dafür hergeben tu, aber so, wie es steht, hat doch jeder’n kragen um’n hals und spärliches zeug, das ihn bedeckt, damit er nach was aussieht, ne kleidung halt nach jedermanns nase fassong, womit ich sagen will: ’n wolf hat’n pelz, und is der pelz futsch, is er’n armes elendes schwein und bleibt schwer auf der strecke. Seine tendenz sagt ihm: bruder, laß nich zu, daß ne fremde hand dich krault. Du gehörst in den busch, und die hand, ja die soll man schön abzwitschern. Gut, ich bin kein haßtier, acker mich auch nich platt wie’n oller raffer, nur schotter, so viel, daß ich zu conni gehn kann und ich sag: mädel, wir beide gehen jetzt man hotten, weil crazy isses schon, in die disse zu zockeln, wo’s prall dröhnt, mann. Da siehst du innem schwall von dampf ’n chor von hochheiligen zucken, als hätt die’n tollwütiger biber gebissen, doch hohl sindse im kopf, männekens wie weiber, traun würd ich denen nich übern weg. Die tendenz sagt mir, feier den abend mit ner tussi, und ich mach nix, was meiner laune verkehrt wär, die frißt mir eh aus der hand, das kann ich dir man sagen, die conni mein ich, die will später’n kind und daß wir so mit allen schikanen heiraten, was aber noch zeit hat, deren eltern stellen sich stark quer und setzen ihr’n teufel in’n kopf, von wegen ’n kanake macht nich gut familie, und ich taug nix und so, aber die sollen man labern, bis sie schwarz werden, das kratzt mich kein stück. Ich sag dir frank und frei: viel wird sich nich in mir gesammelt haben, wenn ich mal abtret, ich mein halt, abkratze, ich hab den kopf fürs praktische und ich schau mich um, wo ich für’n bißchen unterhalt schufte und nich mehr, und das meiste geht mich so nix an, weil wenn du drin bist inner sache, hält sie dich fest und reißt dir alles ab. Du kannst nich frei verduften und inner andren gegend mal schaun, was läuft. Du mußt hölle dich vorsehn und wenig interesse haben, ja und amen sabbeln, damit du nich bald ins jammern kommst, denn winseln tun die tunten, und es is’n

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