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Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft

Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft

Titel: Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Feridun Zaimoglu
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und irgendwann willst du pein und scheiß tilgen und machst’n bißchen mobil, aber bei mir war’s so wie bei vielen jungs, daß ich zu fahlfalschen freunden stieß, die mit ner voll verkehrten rechnung im kopp dahinsiechen, die üben miese rache, sie wollen’s heimzahlen und bauen ne gottlose stärke auf, die aber immer die eigenen leute trifft, ich meine, ich scheiß doch auf’n kümmel-dealer, der unzen vertickt gegen cash money, so’n dealer macht aus unsren jungs gestapelte scheiße, daher is es oberste regel, daß man dies gesocks aus’m viertel kickt, denen nen ordentlichen rauhputz verpaßt, was wir ja geschafft haben vereint, und einem, der den oberfeinen wilhelm markierte und jede warnung in den wind schoß, jenen haben wir uns echt orntlich zur brust genommen, der olle hundesohn der. Ich bin’n breaker und hab meine gute posse, die alle peace wollen und peace stiften, weil peace is schon das, was man aus sich machen sollte, hüter über deinen bruder und die posse und über die kleinen, die schon ne wehr brauchen vor den verdammten verderbern im dunkeln. Rap is ’n harter kodex, auf schlaffem posten bist du im nu ’n toter posten, und erbarmen kennt die zecke nicht mit dem wirt, also muß jeder gut gepanzert die wacht halten, denn die knallherben schüsse vor’n bug verpassen dir ausgerechnet die fett ausgelaugten, weil die haben heimlich ’n auge auf die erste sprosse der ollen leiter geworfen. Der rap sagt: sieh dich vor vorm untersten wie obersten chargen, vor dem, der garantiert im falschen pelz rumläuft, um dich auf lamm zu polen. Bist du’n lamm, fressen sie dich, bist du’n kleiner fisch, fressen sie dich, bist du ohne kodex, fressen sie dich, und weil die beschissensten tarife gängig sind, weil’s heißt: friß oder stirb, weil die allerwenigsten klaren kopf behalten, mußt du sagen: hier bei uns, bei den breakern und rappern, bei den brüdern und schwestern, ist schluß mit dem stuß, wir schwimmen nicht mit dem strom, wir machen nen eigenen strikten strom, wo jeder’n fluß is und aufhört ’n gottverschissenes rinnsal zu sein.

Das Land hier ist von Ficks verseucht
Büjük Ibo, 18, Packer
    Wenn du ne muschi leckst, biste in gnade mann, die zunge is vergoldet, die lippen sind stramm und wenn du ne bitte in’n himmel winselst mit’m mund, der schon mal an ne muschi rankonnte, wird’s erhört, als hätt’n hochheiliger die seele geweiht. ’n heiliger lebt inner grotte, wo nich mal getier und wildes viech sich reintrauen tut, und kniet auf und ab und frißt beeren, weil er die seele geweiht hat, was ich respekt hab vor, muß ich schon sagen, doch die schose läuft bei mir’n stück anders, ich leb halt mit’m kanonending zwischen den beinen, und das ding will sein recht, also klemm ich ihn nich ein wie ne schwuchtel, obwohl die ihn ja in’n mannarsch reinbiegen, ich jedenfalls lieb schnallen, und da soll mir mal jemand kommen und sagen: hey, wie wärs mal mit’m mannarsch, der so’n kack sagt, den zapf ich an und laß liegen in ner sprudeligen lache, ich hab’s nich tuntig, mann, und die umgepolten kommen mir nich’n zoll ran, das sag ich dir, biste’n schwuler, mann? Sag man biste so ne type, dann zuckel man hier schwer ab, bevor ich dir den schneuzer seng, also nich, dann lausch man schön! Mit mir is was los, und schöner geht’s nich, als ne muschi zu fressen, bis die muschi dampft, und mehr is nich im ollen leben als zaster und gute laune und ne pussi.
    Jeder hat sein eigen fassong, wenn du willst, und seinen fassong muß man gut stück an die glocke hängen, damit der rest weiß, wo sein spaß aufhört, und das, bruder, is mein handwerk. Die hunde haben dich in der mangel, die sind ohne erbarmen, die sind losgelassen, und kein schwein hält sie auf, weil die’n rudel sind und du’n einziger wurm, wenn dich die meute hetzt, mann, hast du keine stimmung, du bist’n pestloch, die viecher schnappen was’s tempo hergibt, also denkst du: schmeiß ich mich weg oder mach, daß ich’n sichren platz krieg, und später kann ich die vielleicht wegballern. Erste sorge: identität, ne person sein. Nich held, den helden schnappt der große schnitter, bruder, und ich, wie ich vor dir steh, hab nu den bogen raus, wie’s mit mir steht: ich bin ne person und leck

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