Kane
war – doch trotz all ihrer Gaben die „Em“ besaß, hatte sie doch noch wenig Kampferfahrungen und sah für Mac's Geschmack, etwas zu viel Gutes in jedem und allem. Was auch für Fremde galt. Mac machte sich wirklich Sorgen um Emma, die sie aus vollem Herzen liebte, und die Unruhe von Kane, die er kaum noch verbergen konnte, übertrug sich förmlich auf sie. Nach all den Jahren, durfte sie sich wieder um ihre kleine Schwester sorgen, was sie mehr als Privileg, denn als Belastung empfand. Wenn sie zurück dachte, hatte sie sich nie wirklich um andere geschert. Bis jetzt.
Nandini, die die Spannung im Raum zu spüren schien, sprach Kane direkt an: „Wie habt ihr sie aus dem Koma ähnlichen Zustand wieder heraus bekommen?“ Kane erzählte ihr kurz die Zusammenfassung der Geschehnisse, die sich an dem Abend, an dem Emma erwacht war, zugetragen hatten. Doch er konnte sich einfach nicht auf das Gespräch konzentrieren. Immer wieder versuchte er, mit seinen Sinnen Emma zu erspüren, während sich seine Fingernägel vor Verzweiflung, schmerzhaft in seinen Handballen gruben. Es fraß ihn fast auf, dass er, wenn sie bei der Person war, die sie auf den rechten Weg bringen sollte, keine Verbindung zu ihr aufbauen konnte. Auf diesem Weg verhinderten die Erzengel, dass die Gefährten sich einmischen konnten und die Identität der Person, ihnen verborgen blieb. Nur Emma, als Schicksalsengel wusste, wie es mit den zwei für einander bestimmten, weiter gehen würde. Wann und wo ihr erstes Treffen stattfand, damit die Liebe ihren Lauf nahm.
Direkt neben dem Sessel vor dem Bücherregal, fingen kleine weiße Sterne an zu tanzen und wie durch einen Nebel, erschien Emalines zarte Gestalt, fast durchsichtig, bis sie wieder vollständig körperlich dort stand. Sofort war Kane bei ihr, riss sie zitternd in seine Arme und gab ihr einen verzweifelten Kuss. Es war ihm völlig Latte, was die anderen von ihm dachten. Er würde nicht aufhören, seiner Gefährtin zu zeigen, wie sehr er sie vermisste und liebte. Nur für einen kurzen Moment löste sich Emma von Kane's Lippen, legte ihre Hand an seine Wange und nickte ihm mit einem Lächeln stumm zu. Dies war ihre Art, ihm zu zeigen, dass sie in Ordnung und froh war, wieder bei ihm zu sein. Erneut küsste sie ihn zärtlich. Es war, als hätten sie die anderen um sich herum, vergessen. Für ein paar Sekunden stand die Zeit still. Es gab nur sie und ihn.
„Emaline!“, rief Nandini in purer Verzückung aus. „Wow! Ich hab dich so vermisst!“ Die Dämonin bahnte sich ihren Weg durch die großen Männer, die vor ihr wie eine Wand aufragten und stürzte sich auf ihre Freundin. Erstaunt drehte Emma sich zu Nandini um und umarmte sie herzlich. Emma drückte Nandini ein Stück von sich weg und musterte sie von Kopf bis Fuß. „Ich kann es gar nicht glauben, du bist schwanger! Ihr habt es geschafft!“ Emma's Augen glänzten vor Freude für ihre Freundin. Sie beugte sich etwas vor und und setzte flüsternd hinzu: „Habt ihr es noch in der Zeit geschafft?“
Nandini nickte und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Auch sie beugte sich zu dem Ohr ihrer Freundin vor. „Sucherdämonen können wirklich sehr überzeugend sein, in Liebesangelegenheiten.“
Beide mussten sie lachen, mit einem vielsagenden, verträumten Blick zu ihren Männern.
Die Dämonin sah Emma wieder ernst an. „Wie geht es dir so mit deiner neuen Aufgabe?“ Emma zog die Stirn kraus. Auch Kane und Mac horchten auf, gespannt auf ihre Antwort. „Im Moment macht es mich echt wütend! Dieser Kerl weigert sich doch partout, sein Schicksal anzunehmen. Ich habe das Gefühl, ständig gegen eine Wand zu rennen und dabei habe ich es mit meiner gesamten Überzeugungskraft versucht, ihn zu überreden, es doch zumindest mit ihr zu probieren, und sein Schicksal anzunehmen. Ich glaube einfach, dass die Schotten noch sturer sind, als andere Männer!“, schnell drehte sie sich zu Ethan mit einem verlegenen Blick. „Entschuldige Ethan, Anwesende sind natürlich ausgenommen.“ Anders als seine Brüder, war Ethan in Schottland geboren und aufgewachsen und sehr stolz darauf.
Aufgeregt fuhr sie sich durch die langen Haare. Kane stellte sich an ihre Seite und zog sie tröstend an sich. Dankbar lehnte sie sich an seine Brust. „Du sagtest Schotte? Kennen wir ihn? Vielleicht könnte ich dir ja helfen?“ Emma sah zu ihm hoch und kniff die Augen zusammen. „Guter Versuch, Liebster. Aber du weißt, dass mein Job nur dann funktionieren kann,
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