Kane
war, doch da sie so dicht bei ihnen lebte, nährte ihr Körper sich von der Lebensessenz der Engel. Aus diesem Grund, konnte niemand genau wissen, wie alt sie noch werden würde. In letzter Zeit und wenn sie sich unbeobachtet fühlte, nahm sie hin und wieder eine Lesebrille zur Hilfe. Dann und wann, neckten die Brüder sie, wegen ihrer Eitelkeit. Dana hätte sich lieber selber einen Finger gebrochen, bevor sie Hilfe von jemandem angenommen hätte. Nicht einmal von Victor wollte sie sich helfen lassen, der ihr immer wieder anbot ihre Sehstärke zu regulieren.
Kane sprang geschmeidig vom Laufband und schlug Ronan leicht mit der flachen Hand auf seinen Hinterkopf. „Für dein Grinsen!“, flachste er, legte sich sein Handtuch in den Nacken und ging, ohne sich Ronan's dummes Gesicht noch einmal anzusehen, zur Tür.
„Aua“!, keifte Ron und rieb sich seinen Nacken, als hätte Kane ihm nicht die Hand sondern ein Beil ins Genick gehauen. „Na warte! Das kriegst du zurück!“ Ron drehte sein Handtuch zu einer Kordel, kickte es nach vorne und traf seinen Bruder damit an der Schulter. Kane nahm die Herausforderung an, drehte sich blitzschnell um und warf Ron zu Boden, wo er ihn sogleich in den Schwitzkasten nahm. V und Joshua konnten sich vor lachen kaum noch halten und schütteten sich noch mehr aus, als Dana die beiden am Ohrläppchen packte und wütend auseinander zog. „Seid ihr jetzt ganz von Sinnen? Sofort geht ihr euch kalt duschen und am liebsten würde ich euch hungrig ins Bett stecken, wo ihr, weiß Gott einmal über eure Manieren nachdenken müsstet!“ Aufgeregt schüttelte sie ihren Kopf.
Kane und Ron kamen vom Boden hoch und küssten ihre Ziehmutter lachend, links und rechts auf die Wange. Dann hoben sie sie hoch und trugen sie gemeinsam aus dem Raum, während Dana wilde Schimpftiraden von sich gab. „Wie die Kinder!“, wiederholte sie immer wieder leicht amüsiert. „Wie die Kinder!“
Nach dem duschen im Gemeinschaftsraum der Schmerzhölle, rannte Kane die Treppe hoch in Ethan's Büro. Langsam machte er sich Sorgen um Emma. Sie hatte wieder einen neuen Auftrag und war schon am Morgen aufgebrochen. Kane hasste es, wenn sie so früh los musste und sie keine Zeit mehr hatten, sich zu lieben oder mindestens noch ausgiebig kuscheln konnten.
Aber Liebesangelegenheiten ließen sich nun mal nicht aufschieben, und so hatte er sich schon sehr früh zum Training begeben, um sich anderweitig auszupowern. Mittlerweile war es Spätnachmittag und sie war immer noch nicht zurück. Auch auf dem Handy, dass sie jetzt immer bei sich trug, meldete sich nur die Mailbox.
Im Büro hatten sich bereits alle versammelt und redeten wild durcheinander. Auch Mac war mit von der Partie, was man nicht nur an ihrer Anwesenheit erkennen konnte sondern auch an dem verträumten Blick, den Ronan, jedes Mal wenn sie in der Nähe war, an den Tag legte. Hinter den breiten Rücken der Männer, setzte sich eine Stimme durch, die Kane sofort erkannte. Es war Samaél. Neben ihm eine strahlend, zierliche Dämonin, mit einem umwerfenden Teint, wie bronzefarbene Tonerde und langen, kaffeebraunen Haaren. Eine kleine Wölbung an ihrem Bauch war unschwer zu erkennen. Kane ging mit langen Schritten auf den Sucher zu und umarmte ihn freundschaftlich. „Wenn mich nicht alles täuscht, kann man wohl gratulieren.“ Samaél und Nandini nickten strahlend zu ihm rüber, während der Rest der Anwesenden, auf den Bauch der Dämonin starrten. Sam räusperte sich verlegen. „Wie ich hörte, können wir auch gratulieren, zu deiner Verbindung mit Emaline. Wo ist sie überhaupt?“
Nervös blickte Kane auf seine Uhr. „Eigentlich müsste sie schon wieder hier sein. Ethan hat euch sicherlich schon von ihrem neuen Job erzählt?“ Es war kaum zu übersehen oder zu überhören, wie stolz Kane auf seine Frau war.
„Hatte sie nicht gesagt, sie wäre gegen Mittag wieder hier?“, mischte sich Mac in das Gespräch. Auch sie war besorgt um ihre Schwester. Noch gestern beim Dinner, zu dem auch Mac eingeladen war, hatte sie ihrer Schwester angeboten, sie zu ihrem Auftrag zu begleiten. Quasi als Bodyguard. Man konnte ja nie wissen, mit wem man es zu tun bekam, oder in welcher Verfassung sich derjenige befand, der aus welchen Gründen auch immer, den Weg an seinem Karma vorbei, eingeschlagen hatte. Nicht, dass sie ihrer kleinen Schwester nicht zutraute, mit der jeweiligen Situation fertig zu werden – Mac hatte schließlich selbst miterlebt, wozu Emaline fähig
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