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Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Titel: Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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eine halbe Million Kilometer hinter der Excalibur .
    Weitere Raumfestungen säumten den Weg zur Gitterkugel, noch größer als die ersten. Und der Feind zog seine Flotten zusammen, um den Angreifern den Weg zum Konstrukt zu versperren.
    Noch eine Stunde Flug bis zum Ziel.
    Die Excalibur und ihre Begleiter näherten sich den ersten Planeten: Gasriesen mit zahlreichen Monden. Näher bei den einundzwanzig Sonnen gab es Dutzende von kleineren Welten, und dort …
    »Graken«, sagte Elyra. »Noch mehr Graken. Es sind viel mehr als tausend.«
    Einige Sekunden verstrichen, und die Excalibur hatte eine weitere Million Kilometer zurückgelegt, als Nektar begriff, was das bedeuten könnte. Hatten sich alle Graken und ihre Vitäen hier in der Dunkelwolke des Ophiuchus-Grabens versammelt, um den Angriff auf das Dutzend vorzubereiten?
    Elyra empfing seine Gedanken. »Wir wissen, dass sich die Graken von einigen Verlorenen Welten zurückgezogen haben, weil es dort kein Amarisk mehr für sie gab«, sagte sie in der Welt jenseits des sensorischen Universums. »Es ist nicht bekannt, ob alle von den besetzten Welten verschwunden sind.«
    Aber wenn das der Fall ist, wenn sich alle Graken und ihre Vitäen hier versammelt haben, für den Angriff auf das Dutzend … dachte Nektar, während die Excalibur mit glühenden Schilden den vier Verbänden aus jeweils zweitausend Superschiffen der Kronn entgegenjagte. Wir hätten hier nicht nur Gelegenheit, einen großen Sieg zu erringen. Wir könnten den Grakenkrieg beenden!
    Zehn Millionen Kilometer – etwa vierzig Flugsekunden – entfernt eröffneten achttausend Superschiffe und mehr als zehntausend Einheiten der Chtai und Geeta das Feuer.
    Während der nächsten Sekunden war Nektar damit beschäftigt, nach Lücken in der gegnerischen Phalanx zu suchen und seine Streitmacht mit minimalen Kurskorrekturen auf den richtigen Weg zu bringen. Den leichten, stechenden Schmerz des Verlustes spürte er jetzt fast ständig. Energiestrahlen und intelligente Geschosse durchschlugen stark belastete Schilde, bohrten sich in Raumschiffe und brachten ihre Triebwerke zur Explosion.
    »Wir haben bereits zweitausend Schiffe verloren«, sagte Elyra. Ihr Selbst war noch immer mit Nektar verbunden und achtete darauf, dass dessen Puls nicht zu hoch wurde und seine mentale Akzeleration keine kritischen Ausmaße gewann.
    Ich weiß , dachte Nektar, und er wusste auch: Wenn der Feind imstande gewesen wäre, ihnen seine volle Aufmerksamkeit zu widmen, hätten sie nicht die geringste Chance gehabt. Und das verdankten sie der zäidischen Präsenz.
    Fünfunddreißig der vierzig Sekunden waren verstrichen, als vor der Excalibur die Schutzschirme eines Destruktors kollabierten und mehrere Explosionen das Schlachtschiff zerrissen. Dem Piloten blieb keine Zeit für ein Ausweichmanöver; dazu war die Geschwindigkeit viel zu hoch. Nach nur zwei Sekunden erreichte die Excalibur die Trümmerwolke, und ihre Schutzschirme bekamen es nicht nur mit Staubpartikeln und von den Kronn ausgehenden Strahlblitzen und Geschossen zu tun, sondern auch mit größeren Objekten aus Synthomasse und Stahlkeramik. Der Pilot konzentrierte die Energie der Schutzschirme auf den vorderen Bereich, doch Nektar begriff eine halbe Sekunde vor der Kollision, dass sie einer solchen Belastung unmöglich standhalten konnten.
    Ein großes Wrackteil erschien direkt vor der Excalibur , mehr als fünfzig Meter lang und mit einer Masse von etwa zweihundert Tonnen. Nektar versuchte ganz automatisch zu berechnen, wie viel Energie bei der Kollision mit einem solchen Objekt freigesetzt wurde, bei einer absoluten Geschwindigkeit von zweihundertvierzigtausend Kilometern in der Sekunde und einer relativen, in Bezug auf das Trümmerstück, von etwa zehntausend Sekundenkilometern.
    Er kam nicht dazu, die Berechnung zu beenden. Ein kosmischer Hammerschlag traf die Excalibur , fegte die Schutzschirme fort und zertrümmerte den Bug des Flaggschiffs bis in eine Tiefe von vierhundert Metern. Einige weitere Sekunden vergingen und trugen die Excalibur mitten hinein in die Phalanx des Feindes. Mehrere Energiestrahlen trafen sie; ein intelligentes Geschoss bohrte sich ins ungeschützte Heck und explodierte bei den neunundneunzig Hochleistungskrümmern.
    Die Excalibur starb.
     
     
    Nektar hob langsam die Lider und fragte sich, was geschehen war. Dunkelheit umgab ihn.
    »Elyra?«
    Stille herrschte. Die von den eigenen Bewegungen verursachten Geräusche klangen seltsam laut, als Nektar

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