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Kapitaen Bykow

Kapitaen Bykow

Titel: Kapitaen Bykow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki
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Fäuste. Die hohe, kahle Stirn legte sich in Falten, und er setzte eine tragische Miene auf.
    »Na, na«, sagte Dauge. »Wie sollte sie denn von Bord verschwinden können? Sie wird sich schon noch einfinden.«
    »Nein«, widersprach Jurkowski. »Sie müsste fressen. Aber sie kommt nie betteln, also wird sie verhungern.«
    »Die und sterben?« Dauge zweifelte.
    »Sie hat schon zwölf Tage nichts gefressen. Seit dem Start. Das ist für sie furchtbar schädlich.«
    »Wenn sie fressen will, kommt sie«, entgegnete Dauge überzeugt. »So macht es alles, was da kreucht und fleucht.«
    Jurkowski schüttelt den Kopf. »Nein, sie wird nicht kommen, Grischa.« Er kletterte auf den Stuhl und tastete erneut Zentimeter um Zentimeter die Decke ab. Es klopfte. Die Tür wurde behutsam aufgeschoben, und auf die Schwelle trat der kleine schwarzhaarige Funkoptiker Charles Mollard.
    »Treter ein?«, fragte er.
    »Klar«, antwortete Dauge.
    Mollard klatschte in die Hände. »Mais non!«, rief er, vergnügt lächelnd. Er lächelte immer vergnügt. »Non ›Treter ein?‹ Isch wollte erfahren: ›Eintretten?‹«
    »Natürlich«, sagte Jurkowski vom Stuhl her. »Natürlich, eintretten, Charles. Was denn sonst?«
    Mollard kam herein, schob die Tür zu und legte neugierig den Kopf in den Nacken. »Woldemar«, sagte er herrlich radebrechend. »Lernen Sie an Decke gehen?«
    »Oui, Madame«, sagte Dauge mit entsetzlichem Akzent. »Will sagen, Monsieur. Eigentlich, il cherche la Waretschka.«
    »Nein, nein!«, rief Mollard und fuchtelte sogar mit den Händen. »Nur nischt so. Nur auf Russisches. Isch spreche doch auch nur auf Russisches!«
    Jurkowski stieg vom Stuhl. »Charles, haben Sie nicht meine Waretschka gesehen?«
    Mollard drohte ihm mit dem Finger. »Sie mir immer lustik scherzen«, sagte er mit sehr eigenwilliger Betonung. »Sie mir schon zwölf Tage scherzen.« Er setzte sich neben Dauge auf die Couch. »Was ist Waretschka? Isch habe oft gehört: Waretschka. Heute suchen Sie sie, aber isch habe nischt ein einziges Mal gesehn. Nun?« Er sah Dauge an. »Ist das kleines Vogel? Oder ein Katze? Oder ... ein ...«
    »... Nilpferd«, ergänzte Dauge.
    »Was ist ein Nilpferd?«, wollte Mollard wissen.
    »C’est ... so ein Lirondej«, antwortete Dauge. »Eine Schwalbe.«
    »Oh, l’hirondelle!«, rief Mollard. »Hm – ein Nilpferd?«
    »Yes«, sagte Dauge. »Natjurlich.«
    »Non, non! Nur auf Russisch!« Er wandte sich an Jurkowski. »Sagt Grégoire die Wahrheit?«
    »Grégoire quatscht Blech«, antwortete Jurkowski aufgebracht. »Blödsinn.«
    Mollard sah ihn aufmerksam an. »Sie sind verstimmt, Wolodja. Kann isch helfen?«
    »Wahrscheinlich nicht, Charles. Waretschka muss einfach gesucht werden. Alles abtasten, wie ich es mache!«
    »Warum tasten?« Mollard wunderte sich. »Sie sagen, wie sie aussieht, und isch fange an suchen.«
    »Ha«, sagte Jurkowski, »wenn ich das nur wüsste, wie sie jetzt aussieht!«
    Mollard lehnte sich auf der Couch zurück und bedeckte die Augen mit der Hand. »Je ne comprends pas«, sagte er mitleiderregend. »Isch verstehe nicht. Ist sie nischt zu sehen? Oder verstehe ich auf Russisches nischt?«
    »Nein, es ist alles richtig, Charles«, erwiderte Jurkowski. »Sie ist natürlich zu sehen. Nur sieht sie immer wieder anders aus, verstehen Sie? Wenn sie an der Decke sitzt, sieht sie wie die Decke aus. Wenn sie auf der Couch sitzt – wie die Couch ...«
    »Wenn sie auf Grégoire ist, ist sie wie Grégoire«, sagte Mollard. »Sie lustik scherzen doch.«
    »Er sagt die Wahrheit«, warf Dauge ein. »Waretschka verändert ständig ihre Körperfarbe. Mimikry. Sie tarnt sich wunderbar, verstehen Sie? Mimikry.«
    »Mimikry bei einer Schwalbe?«, fragte Mollard bitter.
    Es klopfte wieder.
    »Eintretten!«, rief Mollard fröhlich.
    »Herein!«, übersetzte Jurkowski.
    Ein wenig verlegen trat der stämmige, rotwangige Shilin ein.
    »Entschuldigen Sie, Wladimir Sergejewitsch«, sagte er leicht nach vorn geneigt. »Ich ...«
    »Oh!«, rief Mollard und ließ sein Lächeln erstrahlen. Er fand den Bordingenieur sehr sympathisch. »Le petit ingénieur! Wie ist das Leben, gu-ud?«
    »Gut«, antwortete Shilin.
    »Wie sind die Mettschen, gu-ud?«
    »Gut«, sagte Shilin. Er hatte sich schon an Mollards Redensarten gewöhnt. »Bon.«
    »Herrlich prononciert«, sagte Dauge neidisch. »Apropos, Charles, warum fragen Sie Wanja immer, wie die Mädchen sind?«
    »Ich liebe die Mettschen sehr«, sagte Mollard ernst. »Mich interessiert

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