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Kapitaen Bykow

Kapitaen Bykow

Titel: Kapitaen Bykow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki
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beinahe. Schließlich beruhigte er sich wieder.
    »Also gut«, sagte Bykow, der sich inzwischen auch besonnen hatte. »Entschuldige, Mischa.«
    Da lächelte Michail Antonowitsch schon wieder.
    »Ich war ungerecht«, setzte Bykow hinzu.
    »Ach, Ljoschenka«, sagte Michail Antonowitsch rasch. »Halb so wild. Schon vergessen ... Aber schau mal, was für eine überraschende Kurve sich ergibt. Aus der Vertikalen«, er verdeutlichte den Kursverlauf durch eine langsame Handbewegung, »über der Ebene der Amalthea und unmittelbar über der Exosphäre – in der Trägheitsellipse zum Punkt der Begegnung. Die relative Geschwindigkeit beträgt am Punkt der Begegnung alles in allem vier Meter pro Sekunde, die maximale Überbelastung im Ganzen zweiundzwanzig Prozent und die Dauer der Schwerelosigkeit höchstens dreißig, vierzig Minuten. Die Abweichungen von den errechneten Daten können nur sehr gering sein.«
    »Durch den Theta-Algorithmus.« Bykow nickte. Er wollte dem Navigator etwas Angenehmes sagen. Der Theta-Algorithmus war nämlich von Michail Antonowitsch entwickelt und erstmalig verwendet worden.
    Der Navigator brummelte etwas Unverständliches vor sich hin; die Bemerkung des Kommandanten schmeichelte ihm und machte ihn verlegen. Bykow sah das Programm bis zum Ende durch und nickte mehrmals. Nachdem er die Aufzeichnungen wieder auf den Tisch gelegt hatte, rieb er sich mit seinen gewaltigen sommersprossigen Fäusten die Augen.
    »Ich muss gestehen«, sagte er, »ich bin nicht im Geringsten ausgeschlafen.«
    »Dann nimm doch Sporamin, Ljoscha«, sagte Michail Antonowitsch nochmals eindringlich. »Ich nehme alle zwei Stunden eine Tablette und bin überhaupt nicht müde. Wanja auch. Warum quälst du dich so?«
    »Ich mag diese Chemie nicht.« Bykow sprang auf und ging in der Steuerzentrale auf und ab. »Hör mal, Mischa, was geht eigentlich hier auf meinem Schiff vor sich?«
    »Was soll denn sein, Ljoschenka?«, fragte der Navigator.
    »Immer wieder diese Planetologen«, sagte Bykow.
    »Ihre Waretschka ist verschwunden«, erklärte Shilin. Er stand hinter der Verkleidung des Photonenreaktors.
    »Na und?«, erwiderte Bykow. »Endlich!« Er ging wieder auf und ab. »Kinder sind sie, große Kinder!«
    »Ärgere dich nicht über sie, Ljoschenka!«
    »Wisst ihr, Genossen« – Bykow setzte sich in einen Sessel –, »das Schlimmste auf einer Fahrt sind die Passagiere. Und die schlimmsten Passagiere sind alte Freunde. Ach, Mischa, gib mir bitte doch eine Sporamin!«
    Flugs zog Michail Antonowitsch eine Schachtel aus der Tasche. Bykow sah ihm schläfrig zu.
    »Gib mir gleich zwei Tabletten«, bat er.

2. Die Planetologen suchen Waretschka, und der Funkoptiker erfährt, was ein Nilpferd ist
    »Er hat mich rausgeworfen«, sagte Dauge, als er in Jurkowskis Kajüte zurückkehrte.
    Jurkowski stand mitten in der Kajüte auf einem Stuhl und betastete mit der flachen Hand die weiche, aufgeraute Decke. Auf dem Fußboden war zertretenes Zuckergebäck verstreut.
    »Hier muss sie sein!« Jurkowski sprang vom Stuhl, wischte sich weiße Krümel vom Knie und rief klagend: »Waretschka, du mein Leben, wo bist du?«
    »Hast du schon versucht, dich mal ruckartig in die Sessel zu setzen?«, fragte Dauge. Er ging zur Couch und ließ sich, die Hände an der Hosennaht, stocksteif darauffallen.
    »Du bringst sie um!«, zeterte Jurkowski.
    »Hier ist sie nicht«, konstatierte Dauge und legte faul die Beine auf die Rückenlehne der Couch. »So eine Operation müssen wir an allen Couches und Sesseln durchführen! Waretschka kuschelt sich gern in weiche Polster.«
    Jurkowski zog den Stuhl näher an die Wand heran. »Nein. Während des Fluges verkriecht sie sich lieber in Wände und Kajütendecken. Wir müssen durchs ganze Schiff gehen und die Decken abtasten.«
    »Meine Herren!« Dauge seufzte. »Auf was für Ideen doch so’n Planetologe verfällt, wenn er vor lauter Müßiggang durchdreht!« Er setzte sich, musterte Jurkowski von der Seite und flüsterte unheilverkündend: »Ich bin überzeugt, Alexej war es. Er hat sie immer gehasst.«
    Jurkowski blickte Dauge unverwandt an.
    »Ja«, fuhr Dauge fort. »Immer! Du weißt es. Und weshalb? Dabei war sie so ein stilles Tierchen, so ein liebes.«
    »Du bist ein Trottel, Grigori«, sagte Jurkowski, »blödelst hier herum. Mir würde es jedenfalls wirklich sehr leidtun, wenn sie nicht mehr da wäre.«
    Er ließ sich auf den Stuhl sinken, stemmte die Ellbogen auf die Knie und stützte das Kinn auf die geballten

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