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Kaputt in Hollywood. Stories.

Kaputt in Hollywood. Stories.

Titel: Kaputt in Hollywood. Stories. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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landete mit beiden Knien auf seiner Brust. Sie kämpften. Sears machte ihn fertig. Die anderen sahen einfach zu.
Diesem Sears schien alles egal zu sein. Draußen auf dem Hof ging er in die Hocke, schaukelte langsam hin und her und rauchte eine Kippe. Er sah einen Schwarzen an. Lächelte. Blies den Rauch durch die Nase. »Weiß t du, von wo ich bin?« fragte er den Schwarzen. Der Schwarze gab keine Antwort. »Ich bin aus Two Rivers in Mississippi.« Er inhalierte, hielt die Luft an, blies den Rauch durch die Nase, lächelte, schaukelte hin und her. »Da unten würde dirs gefallen.« Dann flippte er die Kippe weg, stand auf, drehte sich um und ging über den Hof. . .
    IV
    Sears hatte es auch auf weiße Jungs abgesehen. Sears hatte so komisches Haar, es sah wie angeklebt aus und stand nach allen Seiten ab, ein schmutziges Rot. Er hatte eine Messernarbe quer über die eine Backe, und seine Augen waren rund, sehr rund.
Ned Lincoln sah aus wie 19, war aber 22 - schiefes Maul, Buckel, und ein weißer Film ging halb über sein linkes Auge runter. Als der Junge am Tag seiner Einlieferung zum ersten Mal auf den Hof kam, kriegte ihn Sears sofort spitz.
»HEY, DU!« brüllte er hinter dem Jungen her.
Der Junge drehte sich um.
Sears zeigte auf ihn. »DU! ICH NEHM DICH IN DIE MANGEL, MANN! STELL DICH SCHON MAL DRAUF EIN, MORGEN BIST DU DRAN! ICH NEHM DICH IN DIE MANGEL, MANN!«
Ned Lincoln stand einfach da. Er begriff nicht recht. Sears fing mit einem anderen Häftling eine Unterhaltung an, als hätte er die ganze Sache schon wieder vergessen. Aber wir wußten, daß er sie nicht vergessen hatte. Es war einfach so seine Art. Er hatte seine Erklärung abgegeben, und das wars.
Abends in der Zelle nahm einer den Jungen beiseite. »Sieh dich besser vor, Kid. Der meint es ernst. Besser, du besorgst dir was.«
»Was?«
»Na, du kannst dir 'n kleines Messer machen. Nimmst dir den Griff vom Wasserhahn und schleifst ihn auf dem Zement bis er scharf ist. Für zwei Dollar kann ich dir auch ne richtige gute Klinge verkaufen.«
Der Junge kaufte die Klinge, aber am nächsten Tag blieb er in der Zelle, er kam nicht raus auf den Hof.
»Der kleine Scheißer hat Angst«, sagte Sears.
»Ich hätte auch Angst«, sagte ich.
»Du würdest rauskommen«, sagte er.
»Ich würde drinbleiben«, sagte ich.
»Du würdest rauskommen!« sagte Sears.
»OK, ich würde rauskommen.«
Sears ging ihm am nächsten Tag im Duschraum an den Kragen. Keiner sah etwas. Man sah nur das frische rote Blut, das mit dem Seifenschaum und dem Wasser in den Gully floß.
    V
    Manche Männer sind einfach nicht kleinzukriegen. Sogar das Loch bringt sie nicht zur Vernunft. Joe Statz war so einer. Er saß schon so lange im Loch, daß es wie eine Ewigkeit schien. Der Gefängnisdirektor hatte einen Narren an ihm gefressen. Wenn er Joe kleinkriegte, dann würde er die übrigen Männer besser an die Kandare bekommen. Eines Tages kam der Direktor mit zwei von seinen Leuten an, sie hoben den Deckel ab, und der Direktor kniete sich hin und brüllte zu Joe runter:
»JOE! JOE, HAST DU GENUG? WILLST DU RAUSKOMMEN, JOE? WENN DU JETZT NICHT RAUS WILLST, JOE, DANN DAUERTS SEHR LANGE, BIS ICH WIEDERKOMME!«
Es kam keine Antwort. »JOE! JOE!
HÖRST DU MICH?« »Yeah, ich hör
schon.«
»ALSO, WAS IST DEINE ANTWORT, JOE?« Joe packte seinen Kübel voll Scheiße und Pisse und kippte dem Direktor das Zeug ins Gesicht. Die beiden Leute des Direktors machten den Deckel wieder drauf. Soviel ich weiß, ist Joe noch immer da unten, tot oder lebendig. Es sprach sich herum, was er mit dem Direktor gemacht hatte. Wir dachten oft an Joe, vor allem nachts.
VI
    Als ich rauskam, dachte ich: Ich warte eine Weile, und dann komm ich hier nochmal her; ich werd mirs von außen betrachten und werde dann ganz genau wissen, was da drin läuft, und ich werde diese Mauern anstarren und mir vornehmen, nie mehr dahinter zu landen. Aber als ich draußen war, ging ich dann doch nicht mehr hin. Ich sah mirs nie von außen an. Es ist wie bei ner miesen Frau. Hat keinen Sinn, daß man nochmal hingeht. Nichtmal einen letzten Blick möchte man daran verschwenden. Aber man kann drüber reden. Das ist leicht. Und das hab ich heute ein bißchen getan. Machts gut, Freunde. Drinnen oder draußen.

Kaputt in Hollywood
    Vicki war ganz in Ordnung. Aber wir hatten unsere Schwierigkeiten. Wir hingen an der Weinflasche. Port. Dieses Weib betrank sich und kam ins Reden, und dann warf sie mir die schauderhaftesten und verlogensten Sachen an den

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